Erdogan spricht bei der Beisetzung einer Mutter und ihres Babys den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Foto: AFP

Der türkische Präsident Erdogan hat erneut betont, dass er ein Gesetzt zur Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land nicht blockieren werde.

Ankara - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut die Wiedereinführung der Todesstrafe in den Raum geworfen. Er würde nicht zögern, ein entsprechendes Gesetz zu billigen, wenn das türkische Parlament ein solches verabschieden würde, sagte Erdogan am Mittwoch auf der Beerdigung einer jungen Mutter und ihres Säuglings, die durch einen Sprengsatz am Straßenrand getötet worden waren. „Die Schritte, die wir in der Angelegenheit ergreifen werden, sind nahe“, sagte er.

 

Die Mutter und ihr elf Monate altes Kind waren dem Anschlag am Dienstag in der Nähe der Stadt Yüksekova zum Opfer gefallen. Die türkischen Behörden machten kurdische Rebellen dafür verantwortlich. Die 24-Jährige hatte sich auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrem Ehemann, einem Soldaten, befunden.

In der Türkei ist seit 1984 niemand mehr hingerichtet worden. Im Jahr 2004 wurde die Todesstrafe im Zuge der türkischen EU-Beitrittsbemühungen abgeschafft.

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK kämpft seit drei Jahrzehnten im Südosten der Türkei gegen die Regierung. In dem Konflikt sind Zehntausende Menschen getötet worden. Die Türkei und westliche Verbündete betrachten sie als Terrororganisation.