Dieter Jauch 2012 vor dem neu gestalteten Elefantengehege. Foto:  

24 Jahre lang lenkte Dieter Jauch die Geschicke der Stuttgarter Wilhelma und prägte den Zoologisch-Botanischen Garten. Nun ist er verstorben.

Die Wilhelma trauert um ihren langjährigen früheren Direktor Professor Dieter Jauch. Wie der Zoologisch-Botanische Garten bekannt gab, verstarb der gebürtige Schwenninger am 8. Mai im Alter von 77 Jahren. Jauch, der Rechtswissenschaften und Biologie in Tübingen studiert hatte, leitete die Wilhelma von 1989 bis zu seinem Ruhestand 2013. Zuvor war er bereits Kurator für das Aquarium.

 

Sein Nachfolger Thomas Kölpin würdigte Jauchs Arbeit. Er habe in seiner 24-jährigen Amtszeit die Entwicklung der Wilhelma „maßgeblich vorangetrieben und dabei Großes bewirkt“. So habe er richtungsweisende Bau- und Modernisierungsvorhaben umgesetzt, die das Erscheinungsbild und die inhaltliche Ausrichtung der Wilhelma bis heute mitbestimmten.

Einsatz über Stuttgart hinaus

Dazu zählt Kölpin die Freiflugvolieren, das Amazonienhaus, das Insektarium, die Wilhelmaschule und das Menschenaffenhaus. Unter Jauchs Leitung habe die Wilhelma „ihre Position als europaweit anerkannter Zoologisch-Botanischer Garten behauptet“. Viele Mitarbeitende erinnerten sich mit großer Wertschätzung an die gemeinsame Zeit mit Dieter Jauch, erklärte Kölpin.

Der promovierte Zoologe war zudem über Stuttgart hinaus aktiv. Die Wilhelma verweist darauf, dass Jauch von 1996 bis 2000 als Präsident des Verbandes Deutscher Zoodirektoren amtierte und 1992 zu den Gründungsmitgliedern des Verbands Botanischer Gärten gehörte. Von 1994 bis 2000 war er zudem Vorsitzender der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme und des europäischen Zooverbandes EAZA. Jauch lehrte auch an der Universität Stuttgart. 2003 wurde er für seine Arbeit mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.