Kevin Dicklhuber (re.) gegen Kickers-Spieler David Udogu – bei Schiedsrichter-Assistent Manuel Bergmann war zu diesem Zeitpunkt mit der Fahne wieder alles in Ordnung. Foto: IMAGO/Pressefoto Baumann

Die Stuttgarter Kickers machen mit zwei schnellen Toren den 2:0-Pokalsieg in Göppingen klar. Dann geht die Fahne des Linienrichters kaputt – es kommt ein Bruch ins Spiel der Blauen.

Marco Wildersinn hat jetzt auch schon einiges erlebt in seiner Karriere. Doch an eine kaputte Fahne des Schiedsrichterassistenten, eine daraus resultierende sechsminütige Pause, auch weil der Schlüssel für den Materialraum zunächst nicht aufzutreiben war, konnte sich der Trainer der Stuttgarter Kickers nicht erinnern. „Das Ganze hat schon sehr lange gedauert und hat unserem Spiel gar nicht gut getan“, sagte Wildersinn.

 

Schnell hatte sein Team im WFV-Pokal-Zweitrundenspiel bei Oberligist 1. Göppinger SV mit 2:0 geführt. Doch nach dem bärenstarken Start und den Toren von David Braig (2.) und Flamur Berisha (12.) legten die Blauen vor den 2000 Zuschauern im Stadion an der Hohenstaufenstraße nicht nach und schalteten spätestens nach dem Materialdefekt in den Verwaltungsmodus.

„Auf den Punkt voll da“

„Insgesamt waren wir auf den Punkt voll da, brachten vom Anpfiff weg viel Energie auf den Platz. Dem mussten wir etwas Tribut zollen, doch wir standen gegen die körperlich robuste Göppinger Mannschaft sehr stabil und haben so gut wie nichts zugelassen“, zog Wildersinn ein positives Fazit. Die Blauen hatten in der Vorbereitung schon bessere Spiele über 90 Minuten gezeigt, sich mutiger durchgesetzt, doch vor allem der Hintermannschaft tat der erfolgreiche Härtetest beim von Mario Klotz trainierten letztjährigen Ligakonkurrenten gut.

Speziell Jakob Danquah, für den das Pokalmatch nach langer Verletzungspause das erste Pflichtspiel seit fast einem Jahr darstellte. Der 20-Jährige stand an der Seite von Milan Petrovic in der Innenverteidigung gut. Das Duo ließ nichts anbrennen und wird auch am kommenden Sonntag (14 Uhr) zum Regionalligastart bei der SG Barcokstadt Fulda-Lehnerz gemeinsam mit Torwart Bela Dumrath das zentrale Abwehrzentrum bilden. Wobei Petrovic am Mittwoch wegen Magen-Darm-Problemen mit dem Training aussetzen musste. Als Alternative würde Vincent Schwab parat stehen. Der Neuzugang vom TSV Steinbach Haiger bekam nach überstandener Handverletzung in Göppingen ein paar Minuten Spielpraxis.

Kein Druck bei Zeqiraj

Nevio Schembri (Ellbogenblessur) und Sinan Tekerci (Rückenprobleme) stehen nun auch wieder zur Verfügung, wobei bei Tekerci ein Abgang immer noch denkbar ist. Beide Spieler hatten schon vor dem Pokalspiel am Abschlusstraining teilgenommen, die Partie kam für beide aber noch zu früh. Weiter eine mögliche Option bleibt die Verpflichtung von Leon Zeqiraj, dem Trainingsgast und Probespieler der vergangenen Woche. Der Kapitän der kosovarischen U-21-Nationalmannschaft (zuletzt US Avellino/Italien) habe laut Wildersinn einen „ordentlichen Eindruck“ gemacht. Man habe aber auf der Position in der Innenverteidigung nicht den Druck, sofort reagieren zu müssen. Zeqiraj weilt inzwischen wieder in seiner Heimat in der Nähe von Bremen.

Gut möglich, dass sich die Kickers zunächst voll darauf fokussieren, vor Schließung des Transferfensters am 31. August noch einen Mittelstürmer zu verpflichten – auch mit Blick auf die Finanzen. „Wir müssen abwägen, wie wir unsere Mittel einsetzen“, sagt Sport-Geschäftsführer Lutz Siebrecht.

Regionalligasaison 2025/26

Feststehende Termine
SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – Stuttgarter Kickers (Sonntag, 3. August, 14 Uhr), Kickers – SV Sandhausen (Sonntag, 10. August, 14 Uhr), Kickers – Eintracht Trier (Sonntag, 17. August, 14 Uhr), 1. FSV Mainz 05 II – Kickers (Samstag, 23. August ,13 Uhr), Kickers – Kickers Offenbach (Freitag, 29. August, 19 Uhr), TSV Steinbach Haiger – Kickers (Samstag, 6. September, 14 Uhr), Kickers – SC Freiburg II (Samstag, 13. September, 14 Uhr), KSV Hessen Kassel – Kickers (Samstag, 20. September, 14 Uhr), FC Bayern Alzenau – Kickers (Samstag, 27. September, 14 Uhr), Kickers – SGV Freiberg (Dienstag, 30. September, 19 Uhr). (jüf)