Das 3:0 gegen den Vorletzten Bahlinger SC war ein Pflichtsieg. Die Nagelprobe für die Stuttgarter Kickers folgt nach drei 0:3-Auswärtspleiten in Serie nun bei der TSG Balingen.
Es würde sich abnutzen, wenn es zu häufig passiert. Wenn ein Sport-Geschäftsführer hinter geschlossenen Türen vor die Mannschaft tritt und eine Ansage macht, muss der Zeitpunkt wohl gewählt sein. In der Woche vor dem 3:0 (0:0) gegen den Bahlinger SC war dies bei den Stuttgarter Kickers der Fall. Lutz Siebrecht hatte nach drei 0:3-Regionalliga-Auswärtspleiten in Serie Klartext gesprochen.
„Ich glaube schon, dass das bei den Spielern angekommen ist, aber um es endgültig beurteilen zu können, ist es noch zu früh“, sagt der 57-Jährige. Schließlich galt die Ansage nicht nur für ein Spiel. „Wir hatten kein Endspiel, sondern ein normales Meisterschaftsspiel nach einem Drittel der Saison“, stellt Siebrecht klar.
Natürlich war es am zwölften Spieltag kein Finale, aber für Trainer Marco Wildersinn hätte es eng werden können, wenn der Pflichtsieg im Gazi-Stadion nicht eingefahren worden wäre. „Ich bin der erste, der angezählt wird, das ist normal in diesem Geschäft“, hatte er vor dem Spiel selbst gesagt. „Die Erleichterung ist groß. Es war extrem Druck auf dem Kessel“, räumte er hinterher ein.
Nach den in doppelter Überzahl eingefahrenen drei Punkten gegen den Vorletzten vom Kaiserstuhl erfolgt die eigentliche Nagelproble am kommenden Samstag (14 Uhr) beim Tabellen-15. TSG Balingen. „Wir müssen jetzt auswärts nachlegen und auch auf fremdem Platz ein ganz anderes Gesicht zeigen als zuletzt“, sagt Wildersinn und verspricht: „Wir werden alles investieren.“
Das war bei den 1:0-Siegen bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und beim TSV Steinbach absolut der Fall, bei den 0:3-Klatschen in Mainz, Kassel, Alzenau und Frankfurt aber eben ganz und gar nicht. Weshalb der Auftritt auf der Zollernalb zur Nagelprobe wird. Auch wenn Siebrecht von diesem Begriff wenig wissen will: „Wir müssen einfach nur zeigen, dass wir auswärts von der ersten bis zur letzten Minute ein Spiel gut gestalten können, so wie wir das in Fulda und Steinbach auch schon gemacht haben.“
Vier Ex-Blaue bei der TSG
Und das bei einem Gegner, der das Württemberg-Duell mit den Kickers als „absolutes Highlight-Spiel“ bezeichnet. Das liegt nicht nur an der geographischen Nähe und dem Hauch von David gegen Goliath, der aufgrund der grundverschiedenen Geschichte der beiden Clubs in der Luft liegt, sondern auch an den Ex-Blauen im Aufsteiger-Team von Trainer Murat Isik: Marvin Jäger, Marko Pilic, Ivo Colic und Harun Eroglu spielten schon bei den Kickers.
Im Gegenzug war Kickers-Co-Trainer Kerem Arslan von Januar 2024 an ein halbes Jahr Co-Trainer bei der TSG . Der 31-Jährige weiß: „Uns erwartet ein äußerst intensives Spiel, Balingen legt unter Murat Isik viel Wert auf das Spielerische, auf Ballbesitz, zockt viel und spielt bisweilen auch riskant.“
Saison 2025/26
Ergebnisse
1. Göppinger SV – Kickers (0:2/zweite WFV-Pokal-Runde), SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – Stuttgarter Kickers 0:1, Kickers – SV Sandhausen 3:2, VfR Aalen – Kickers (0:2/dritte WFV-Pokal-Runde), Kickers – Eintracht Trier 1:1, 1. FSV Mainz 05 II – Kickers 3:0, Kickers – Kickers Offenbach 1:2, TSV Weilimdorf – Kickers (1:2/WFV-Pokal-Achtelfinale), TSV Steinbach Haiger – Kickers 0:1, Kickers – SC Freiburg II 4:0, KSV Hessen Kassel – Kickers 3:0, FC Bayern Alzenau – Kickers 3:0, Kickers – SGV Freiberg 1:1, FSV Frankfurt – Kickers 3:0, Kickers – Bahlinger SC 3:0.
Termine
TSG Balingen – Kickers (Samstag, 18. Oktober, 14 Uhr), Kickers – TSV Schott Mainz (Samstag, 25. Oktober, 14 Uhr), FC 08 Homburg – Kickers (Sonntag, 2. November, 14 Uhr), Kickers – FC-Astoria Walldorf (Samstag, 8. November, 14 Uhr), SG Sonnenhof Großaspach – Kickers (Samstag, 15. November, 14 Uhr), Kickers – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (Samstag, 22. November, 14 Uhr), SV Sandhausen – Kickers (Sonntag, 30. November, 14 Uhr), Kickers – Eintracht Trier (5./6./7. Dezember). (jüf)