Weihnachtsmann & Co.-Vorstandsmitglied Tilmann Herzog (links) übergibt den Scheck an Christoph Sonntag. Foto: Petra Mostbacher-Dix

Die Stiphtung Christoph Sonntag hat zu „Freu(n)de erleben – Comedy in der Wärmestube“ geladen, fast 70 Gäste kamen – die Aktion Weihnachtsmann & Co. machte das mit einer Spende möglich.

Der Mann in der ersten Reihe fasst in Worte, was auch die Anderen an den Tischen um in herum empfinden und mit viel Applaus kundtun. „Das war ganz, ganz super Christoph!“ Er meint die über zwei Stunden Musik, Stand-Up-Comedy und leckeres Essen, die just in den Räumen der Evangelischen Gesellschaft (eva) geboten wurden. Geladen hatte die Stiphtung Christoph Sonntag zu „Freu(n)de erleben – Comedy in der Wärmestube“ – und rund 70 Menschen kamen zu diesem noch jungen Projekt der Stiftung im Bereich der Obdach- und Wohnungslosenhilfe.

„Wir wollen eine Auszeit vom oft belastenden Alltag bieten, einen freudigen Abend ohne Scham und Wertung, um den Menschen ihre Ehre und Würde zurückzugeben“, sagte Kabarettist Christoph Sonntag. Wenn er Freikarten für seine Theaterauftritte verteile, kämen obdachlose Menschen nicht, weil sie sich nicht trauten. Also gingen er und sein Team zu ihnen. Viele Einzelschicksale kenne er mittlerweile.

Weihnachtsmann & Co. spendierte 20 000 Euro

„Oft stecken dahinter Verkettungen mehrerer negativer Umstände, Jobverlust, Trennungen, chronische Krankheiten – all das kann zu einer Abwärtsspirale führen“, sagte Christoph Sonntag. Die verschiedenen Projekte der „Stiphtung“ zielten daher auch auf individuelle Begleitung und Förderung ab, auf Perspektivwechsel und eine Verbesserung der Lebensqualität.

Dass die Comedy in der Wärmestube nun zum vierten Mal umgesetzt werden konnte und in diesem Jahr sogar ein zweites Mal im November stattfinden kann, ist auch dank einer Spende des Vereins Weihnachtsmann & Co. möglich: Vorstandsmitglied Tilmann Herzog überreichte Sonntag einen Scheck über 20 000 Euro.

Bei Weihnachtsmann & Co. engagieren sich seit 1974 Unternehmen und Privatleute, sie sammeln Geld, um es direkt an Sozial- und Kulturprojekte in der Region zu spenden. „Wir feiern dieses Jahr das 50-Jährige unseres einzigartigen Vereins“, sagte dessen Vorsitzender Thomas C. Zell. „Jeder Euro, der in der Weihnachtsmann-Kasse landet, ist ein Stück gelebte Solidarität!“ Und es gebe noch viel zu tun, auch in Stuttgart, wo Armut vielleicht nicht auf den ersten Blick auffalle. „Darum unterstützen wir auch das Projekt der Stiphtung Christoph Sonntag.“

Die Gäste kommen gerne – und nicht nur wegen des Essens

Dort stellte man ein ein spannendes Programm zusammen. Denn Auftakt machte Berti Kiolbassa auf dem Elektropiano mit Jazz-, Pop- und Rockklassikern, während sich die Gäste entweder Schwabenteller mit Fleischküchle, Maultaschen mit Käsespätzle und Ofenschlupfer mit Vanillesoße munden ließen. Danach zog Sonntag die Register der Stand-up-Comedy und präsentierte seinen Gastkünstler Thomas Gnacke, der allerlei Weltstars in Koffern dabei hatte: Ob Elvis, Tina Turner, Udo Lindenberg oder James Lasts Blockflöte, der Mann von der Schweizer Grenze riss alle mit und brachte – wie schon Kiolbassa zuvor – die 84-Jährige Linda zum Tanzen. Sie komme gerne zu den Events, nicht nur wegen des guten Essens, sondern auch wegen der Gemeinschaft, des Austausches, dem Zusammensitzen, sagte sie.

Dem stimmte Alican zu, seit 46 Jahren in Stuttgart lebend. „Ich bin zum ersten Mal hier, aber das macht gute Laune und baut auf“, bilanzierte der 70-Jährige erfreut. Mehrfach schon dabei war Stefan aus Urbach. „Alles ist prima, Menü, Programm, Gesellschaft“, unterstrich der „noch“ 52-Jährige. „Ich freue mich schon auf den Herbst.“