Nach dem 2:2-Unentschieden des VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg haben sich die Beteiligten zur Partie geäußert. Wir fassen die Stimmen zum Spiel zusammen.
Der VfB Stuttgart hat beim VfL Wolfsburg verdient einen Punkt geholt. Stürmer Deniz Undav erzielte in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:2-Endstand. Nach der Partie waren auch die Entscheidungen von Schiedsrichter Sven Jablonski, der VfB-Mittelfeldmann Atakan Karazor vom Platz gestellt hatte, ein Thema. Eine Rote Karte gegen den Wolfsburger Amoura nahm der Unparteiische nach Videobeweis wieder zurück. Die Stimmen im Überblick:
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein Spiel gesehen, das aus unserer Sicht okay ist. Wir wollten Kontrolle und Überzahl herstellen, was uns gelungen ist. Aber wir waren im gegnerischen Strafraum nicht präsent genug. Nach dem unglücklichen Gegentor haben wir gut reagiert und kommen mit dem 1:1 zurück ins Spiel. Auch nach der Halbzeit ist unser Auftritt zunächst in Ordnung. Der Platzverweis für Atakan Karazor ist aus unserer Sicht extrem bitter, weil wir das Spiel nach einer klaren Fehlentscheidung in Unterzahl beenden müssen. Ich finde aber, dass die Mannschaft eine gute Körpersprache gezeigt hat. Das späte Tor ist wichtig für die Moral. Es fühlt sich aktuell noch nicht super an, aber nach dem Lucky Punch sind wir froh, in Unterzahl noch zurückgekommen zu sein.“
Wolfsburg-Coach Ralph Hasenhüttl: „Der VfB zählt mit zum Besten, was man in der Bundesliga antrifft. Wir haben es heute gut wegverteidigt, haben nicht viel zugelassen. Der Platzverweis für Karazor war keiner. Wenn der Schiedsrichter ihn hätte zurücknehmen können, hätte er es wahrscheinlich genauso gemacht wie bei unserer Roten Karte. Es fühlt sich für uns heute eher wie eine Niederlage an, nicht wie ein gewonnener Punkt. Wir waren nah dran, haben es dem Gegner aber am Schluss zu leicht gemacht.“
VfB-Profi Atakan Karazor: „Dass wir noch den Ausgleich gemacht haben, zeigt, was für eine geile Mannschaft wir sind. Ich bin stolz, ihr Kapitän zu sein. Beim Platzverweis spüre ich einen Schlag von Maxi Arnold. Dann höre ich einen Pfiff und sehe, wie der Schiedsrichter sich an die Gesäßtasche greift. Ich habe noch auf den vierten Offiziellen gehofft, dass er korrigiert. Danach habe ich nur Fassungslosigkeit verspürt, ich war sehr geladen. Ich kannte auch die Regel nicht, dass der VAR bei einer gelben Karte und Platzverweis nicht eingreifen darf. Es ist schwer zu begreifen.“
Schiedsrichter Sven Jablonski: Beim Platzverweis gegen Atakan Karazor war es Foulspiel – aber andersherum. Arnold hat sich direkt am Knöchel gehalten, ich habe auch einen Kontakt gesehen. Nach der Partie habe ich die Bilder nochmal gesehen. Die Gelb-Rote Karte war falsch, das ärgert mich. Ich würde mir wünschen, dass ich in so einer Situation rausgehen kann, dann würde ich es gleich sehen. Die Rote Karte gegen den Wolfsburger Amoura habe ich zurückgenommen, weil es keinen klaren Kontakt gab.“
VfB-Stürmer Deniz Undav: „Egal ob mit elf, zehn oder neun Mann, wir wollen immer Punkte holen. Das ist egal. Ich hatte etwas gutzumachen. Am 1:2 trage ich auch eine Mitschuld.“
VfB-Torwart Alexander Nübel: „Es ist natürlich brutal ärgerlich für uns. Wir haben das Spiel eigentlich die ganze Zeit im Griff. Nach der gelb-roten Karte nimmt es dann aber einen anderen Verlauf. Nach dem 2:1 war es dann schwer für uns.“
VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth: „Das ist für uns ein absolut verdienter Punkt – auch ein Punkt der Moral. Wir hatten über weite Strecken Kontrolle über das Spiel und mehr Chancen. Der Spielverlauf war insgesamt sehr unglücklich. Für mich trifft Sebastian Arnold in der Situation, die zum Platzverweis geführt hat, Atakan Karazor viel mehr als andersherum. Die Zuschauer stellen sich berechtigterweise die Frage, warum kann der Schiri da nicht rausgehen und es sich anschauen. Der späte Ausgleich zeigt, dass wir in Unterzahl auch funktionieren – und dass es in der Mannschaft stimmt.“
Sebastian Schindzielorz (Sportdirektor, VfL Wolfsburg): „Unsere Performance war heute nicht ganz so gut wie gegen den FC Bayern oder gegen Leverkusen. In der Schlussphase müssen wir den Gegner besser vom Tor fernhalten. So ein Ding in der 97. Minute zu kassieren, das ist maximal unglücklich. Die Karten kann ich so kurz nach dem Spiel nicht beurteilen, ich habe es nicht genau wahrgenommen. Alles andere war im Rahmen.“
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