Die Polizei beendete die Geiselnahme am Ulmer Münsterplatz per Schusswaffengebrauch. Foto: dpa/Marius Bulling

Im Herzen von Ulm bringt ein Mann am 26. Januar mehrere Menschen in seine Gewalt. Mit Schüssen beendete das SEK die Geiselnahme in einem Café. Vor Gericht zeigt sich der Ex-Soldat geständig.

Gut acht Monate nach einer Geiselnahme in der Ulmer Innenstadt hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Soldaten aus dem nordrhein-westfälischen Iserlohn vor, am Abend des 26. Januar mehrere Menschen in einem Café am Münsterplatz als Geiseln genommen zu haben. Vor Gericht räumte der 44-Jährige die Tat vollumfänglich über seinen Verteidiger ein und entschuldigte sich. Er habe niemanden verletzen wollen.

 

Laut Anklage hatte der Ex-Soldat die Geiseln mit täuschend echten Waffen-Attrappe bedroht und aufgefordert, die Polizei zu rufen. Sein Ziel sei gewesen, sich bei der Geiselnahme vom Spezialeinsatzkommando (SEK) erschießen zu lassen.

Urteil Mitte Oktober erwartet

Als er nach eineinhalb Stunden mit einer Geisel vor die Türe trat, schossen Einsatzkräfte auf den Oberkörper und in das Gesicht des Angeklagten und beendeten so die Geiselnahme. Sämtliche Geiseln, die nach und nach freigelassen wurden, blieben unverletzt.

Der Mann soll wegen eines psychischen Ausnahmezustands vermindert schuldfähig sein. Daher kommt auch eine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus infrage. Angeklagt ist er unter anderem wegen Nötigung. Ein Urteil könnte Mitte Oktober fallen. Der Angeklagte sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft.