Bianka Hopf von der Schreibfant-Filiale in Degerloch hat in den vergangenen Tagen ein Buch nach dem anderen eingebunden. Foto: Julian Rettig

Das neue Schuljahr hat begonnen und damit auch die Hochkonjunktur im Schreibwarenhandel. So verliefen die ersten Tage.

Die Ferien sind vorbei. Zwar ist die sommerliche Bräune noch nicht verblasst und die Erinnerungen an entspannte Tage am Meer, in den Bergen oder im Freibad sind noch lebendig, aber das neue Schuljahr will vorbereitet werden. Dazu gehört auch das Arbeitsmaterial für zahlreiche Fächer. Folglich sind die ersten Tage des neuen Schuljahrs, auch die Tage, an denen Schülerinnen und Schüler sowie Eltern in die Schreibwarengeschäfte eilen, um das benötigte Material für die anstehenden Wochen und Monate zu besorgen.

 

Während Grundschulen ihre Schullisten oft in den letzten Tagen der Sommerferien aussenden, einige Grundschulen in den ersten beiden Klassen das Material sogar selbst besorgen, müssen Kinder und Jugendliche der weiterführenden Schulen ihre Listen im Verlauf der ersten Woche selbst organisieren.

Längere Öffnungszeiten eingeplant

Auf dieses erhöhte Kundenaufkommen sei man in ihrer Filiale vorbereitet, berichtet Bianka Hopf von der Schreibfant-Filiale in Degerloch. Man berücksichtige auch die Arbeitszeiten der Eltern und schließe die Filiale an den ersten drei Tagen des neuen Schuljahrs erst um 20 Uhr. Das Geschäft befindet sich in einer Gegend, in der zahlreiche Familien beheimatet sind, eingebettet zwischen Blumenhändler, Apotheke und Kleidergeschäften. Seit einem Jahr ist es in neuen Räumlichkeiten untergebracht, und dank der um 50 Quadratmeter größeren Fläche ist die Situation an diesen turbulenten Tagen, die für Schreibwarenhändler mit dem Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels vergleichbar sind, entzerrter.

Sabine Landis (li.) und Sue Hubrich mit ihrem Sohn Till haben Materialien für die Schule besorgt. Foto: Julian Rettig

Doch geht es an den Einkauf, klingen manche Fachtermini schon fast wie eine Wissenschaft für sich: Hefte liniert mit Blankorand, Hefte kariert mit Doppelrand, vier verschiedene Bleistifthärten, diverse Pinsel. Zirkel gibt es in zahlreichen Ausführungen, und Scheren sind nicht mehr einfach nur Scheren. Das kann manche fast verzweifeln lassen oder zumindest Zeit kosten, wenn sie alles zusammensuchen.

Darauf haben sich die Mitarbeiter bei Schreibfant vorbereitet und das Personal an diesen Tagen aufgestockt. „Man geht mit der Liste hin und in zehn Minuten ist alles zusammengestellt. Allein bräuchte man vielleicht zwei Stunden“, stellt Sabine Landis fest, die in dieser Woche gleich zwei Mal diesen Einkauf erledigen muss, für ihren Sohn in der Grundschule und für einen, der gerade seine Einschulung auf dem Gymnasium hatte.

Könnten Ordner eine Alternative sein zu Heften?

Während der ersten Schulwoche stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Materialien von einer Liste nach der anderen zusammen. „Der Montagnachmittag verlief so, wie wir es uns alle gedacht haben“, berichtet Bianka Hopf. Nach Schulschluss gegen 14 Uhr kamen Eltern und Kinder mit Büchern, die eingebunden werden sollten, und Materiallisten, die abzuarbeiten waren.

Sue Hubrich hat mit ihrem Sohn Till den Einkauf am Dienstag erledigt und die Materialien für die dritte Klasse besorgt. Seine älteren Geschwister erledigen das mittlerweile selbst. Hubrich staunt darüber, wieviel Material in der Grundschule benötigt wird. Und sie wirft die Frage auf, ob wirklich für jedes Fach mehrere Hefte notwendig sind, oder ob im Sinne der Nachhaltigkeit nicht einfach Blätter, die man in einen Ordner ablegen könne, eine Option wären.

Ab Mittwoch wird die turbulente Zeit in den Schreibwarenläden wahrscheinlich vorbei sein, und die meisten Kinder sitzen mit frisch beschrifteten Heften und Stiften an ihren Schreibtischen und arbeiten.