Ousmane Dembélé nach seinem Treffer zum 0:4. Foto: dpa/Tom Weller

Paris Saint-Germain hat den VfB Stuttgart mit Dembélé & Co. „vernascht“. Was Medien wie L’Equipe und Marca zum Champions-League-Spiel schreiben – welchen Trost sie für VfB-Fans bereithalten.

Ernüchterung beim VfB Stuttgart nach der klaren 1:4-Niederlage gegen Paris Saint-Germain am Mittwochabend – auch wenn die Fans nach dem Spiel Beifall klatschten.

 

Letztlich war das Hoeneß-Team beim Ausscheiden aus der Champions League gegen Paris chancenlos. Bereits zur Halbzeit lag der VfB mit 0:3 zurück und die Hoffnungen auf ein Weiterkommen waren nur noch minimal. Und es sollte auch keine Wende mehr geben. Für Stuttgart endet die Königsklasse in dieser Saison nach der Vorrunde.


„Neun Minuten lang weiter“

Dass der VfB jetzt gegen PSG „Neun Minuten lang weiter“ war, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) titelte, war da nur ein ganz schwacher Trost. Den Gefallen, es gegen den FC Brügge bei einem 1:1-Unentschieden zu belassen, wollte Manchester City den Stuttgartern nicht tun – und siegte am Ende noch mit 3:1.

„Barcola setzt den Flügel unter Feuer“

„Es war wirklich wie TGV gegen schwäbische Eisenbahn“ resümiert die SZ die ungleichen Flügelduelle Dembélé gegen Mittelstädt und Barcola gegen Vagnoman. „Wie Bradley Barcola den Flügel unter Feuer setzte“, erklärt die französische Sportzeitung L’Equipe hinter einer Paywall und schreibt dem 22-Jährigen bei der Partie eine wichtigere Rolle zu als dem Matchwinner und dreifachen Torschützen Ousmane Dembélé (26) – hatte doch Barcola in der 6. Minute den Torreigen gegen das teils überforderte VfB-Team eröffnet und dann fast ununterbrochen weiter gewirbelt.

„Dembélé entjungfert den VfB“

Noch deutlicher wird die spanische Sportzeitung „Marca“, die dem Pariser Dembélé mit einem klassischen iberischen Macho-Wortspiel unterstellt, den VfB „entjungfert“ zu haben und von einem Hattrick spricht, obwohl es streng genommen kein Hattrick war. Die Tore wurden zwar von Dembélé nacheinander erzielt (18./35./54. Minute) – aber nicht in einer Halbzeit.

Die Konkurrenz von „As“ betont dagegen, dass der frühere Barça-Spieler Dembélé für PSG plötzlich Leistungen abruft, die er in Barcelona nie zeigen konnte. „Dembélé zieht Barça nackt aus“, beziehen sich die Reporter etwas schadenfroh auf den vor der Saison 2023/24 erfolgten Wechsel des französischen Nationalspielers zu PSG für 50,4 Millionen Euro.

PSG schießt sogar das Ehrentor

Die Stuttgarter selbst sind „As“ dabei übrigens nur wenige Zeilen am Rande wert, denn sogar für das Ehrentor musste am Mittwochabend in der 77. Minute schließlich ein PSG-Spieler sorgen. Der Ecuadorianer Willian Pacho traf nach einer Flanke von Chris Führich ins eigene Netz. Über Aktionen des VfB gab es also relativ wenig zu schreiben.

„Als ob das Ergebnis keine Rolle spiele“

„Trotz Horror-Spielverlauf gegen Paris - der VfB Stuttgart muss sich nicht grämen“, bilanziert sportschau.de den Champions-League-Abschied indes etwas wohlwollender. „Die Anhänger feierten ihre Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit und nach Abpfiff lautstark. Ganz so, als ob das Ergebnis keine Rolle spiele.“