Der Schulhof der Sommerrainschule Foto: Sebastian Steegmüller

Kurz vor Unterrichtsbeginn hat ein Unbekannter mit einem Drohanruf an der Cannstatter Ganztagsschule zeitweise große Aufregung ausgelöst.

Mehrere Streifenwagen und zahlreiche Kinder haben am Freitagmorgen vor der Sommerrainschule am Edelweißweg gestanden. Kurz vor Unterrichtsbeginn war im Rektorat telefonisch eine Bombendrohung eingegangen, daraufhin wählte die Schulleitung den Notruf. Im Anschluss wurden die Eltern informiert.

 

Der Drohanruf ging nach Polizeiangaben gegen 7.42 Uhr im Rektorat der Ganztagsschule ein. Sie wird von 460 Kindern besucht. Umgehend wurde das Gebäude geräumt. Schüler, die im Anschluss am Gebäude eintrafen, durften es nicht mehr betreten. „Einige haben geweint, auch unter den Angehörigen, die zur Schule kamen, war eine gewisse Anspannung zu spüren“, sagte ein Cannstatter, der seinen Neffen dort gegen 8.20 Uhr abholte. „Die ganz große Aufregung ist aber ausgeblieben.“

Mit ein Grund: Wie üblich in solchen Fällen wurde der Drohanruf von der Polizei zunächst zwar sehr ernstgenommen. Schnell konnte „die Bedrohungslage aber als nicht realistisch eingestuft werden“, sagte der Polizeisprecher Tobias Kutter am Freitagvormittag. Dementsprechend konnte auf einen Großeinsatz wie in der Ameisenbergschule in Stuttgart-Ost im Oktober 2023 verzichtet werden. Wegen einer unklaren Gefahrenlage hatten damals mit Maschinenpistolen, Helmen und Schutzwesten ausgerüstete Einsatzkräfte das Gebäude durchsucht, konnten aber auch Entwarnung geben. Weshalb in der Sommerrainschule auf diese Maßnahme verzichtet werden konnte, verriet Kutter nicht und verweist auf die laufenden Ermittlungen. Weitere Details zum Anrufer gibt er nicht preis. „Es bestand keine Gefahr für die Schüler“, betont er indes. Und dennoch entschied die Schulleitung nach Angaben des Polizeisprechers, den Unterricht am Freitag nicht mehr fortzusetzen.