Der frühere Premier-League-Stammspieler soll auf das VfB-Offensivspiel großen Einfluss nehmen. Welche Stärken er mitbringt, welche Position ihm liegt und wo er sich noch steigern will.
Seit Enzo Millot den VfB Stuttgart vor drei Wochen verlassen hatte, lag auf der Position im zentralen offensiven Mittelfeld ein zentraler Fokus des VfB Stuttgart auf dem Transfermarkt. Nun hat man einen Nachfolger gefunden: Bilal El Khannouss wechselt auf Leihbasis von Leicester City zum Bundesligisten. Der englische Zweitligist hatte El Khannouss vor einem Jahr für rund 22 Millionen Euro von dessen Jugendverein KRC Genk verpflichtet. Der nun geschlossene Leihvertrag läuft bis Saisonende und sieht nach Informationen unserer Redaktion vor, dass unter bestimmten Bedingungen eine Kaufpflicht entsteht.
Mit seinen 21 Jahren fällt der marokkanische Nationalspieler einerseits in die Kategorie junger Spieler, andererseits aber hat er auch schon einiges an Erfahrung gesammelt: Auf 133 Profi-Pflichtspiele kommt El Khannouss, wovon er die meisten für Genk absolvierte – aber in der Vorsaison eben auch in der englischen Premier League, in der er bei Absteiger Leicester Stammspieler war (27 Startelf-Einsätze). Auch 22 A-Länderspiele für Marokko hat er bereits absolviert.
Stammspieler bei Leicester in der Premier League
In Leicester lief El Khannouss zuletzt meist im zentralen offensiven Mittelfeld hinter Stürmer Jamie Vardy auf, er kann aber auch etwas weiter außen im Halbraum spielen – ein Profil, das nach dem Abgang von Millot und dem Leih-Ende von Fabian Rieder im Stuttgarter Kader dringend benötigt wurde. Auch, um im Angriffsspiel neben den Vorstößen über die Flügel den Kreativfaktor im Zentrum zu erhöhen. Hier könnte durch den verletzungsbedingten Ausfall von Deniz Undav auf der hängenden Position hinter der Sturmspitze direkt eine Türe für Einsatzzeit aufgehen.
„Er ist dribbelstark, schnell und verfügt über ein gutes Passspiel – damit erhöht er die Variabilität unseres Angriffsspiels“, sagt der Stuttgarter Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. „Seine Offensivqualitäten, seine internationale Wettkampferfahrung, die er in europäischen Ligen sowie in Länderspielen mit der marokkanischen Nationalmannschaft gesammelt hat, machen ihn zu einem echten Gewinn für unser Spiel.“
El Khannouss gilt als technisch versierter Offensivspieler, der auch in engen Räumen Lösungen findet und Mitspieler freispielen kann oder selbst ins Dribbling geht – wichtige Eigenschaften für den Ballbesitz-Fußball des VfB unter Trainer Sebastian Hoeneß, bei dem es immer wieder tief verteidigende Gegner zu knacken gilt. In puncto Torgefahr ist allerdings noch Luft nach oben, in seiner Saison als Stammspieler in Leicester gelangen ihm zwei Treffer. Diese Quote will er jetzt beim VfB steigern.