Im Keller eines 46 Jahren alten Mannes werden 20 Marihuana-Pflanzen, Gold, Silber und 20 000 Euro Bargeld sichergestellt. Eigentlich sind die Beamten im Gebäude, um die Wohnung eines mutmaßlichen Fahrraddiebs zu durchsuchen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe haben Polizeibeamte am Mittwochabend geschlagen. Aufgrund von Zeugenhinweisen konnten sie in Bad Cannstatt zunächst einen mutmaßlichen Fahrraddieb vorläufig festnehmen. Als die Einsatzkräfte anschließend die Wohnung und den Keller des 38-Jährigen in der Nürnberger Straße durchsuchten, stießen sie zufällig auf die Cannabis-Aufzuchtanlage eines 46 Jahre alten Nachbarn.
Tatverdächtiger verhält sich auffällig
Schon im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses bemerkten die Beamten starken Marihuana-Geruch aus dem Untergeschoss. Damit nicht genug: Der Tatverdächtige soll an den Polizisten vorbei in Richtung Keller gegangen sein, um zwei Marihuana-Pflanzen vor ihnen zu verstecken. Es blieb beim Versuch. Im Kellerabteil des 46-Jährigen entdeckten die Polizisten dann die Aufzuchtanlage mit 20 Pflanzen, mehrere Gramm Crystal Meth, mehrere Ecstasy-Tabletten, über 100 Gramm Amphetamin sowie Gold und Silber im Wert von mehreren Tausend Euro. Außerdem stellten sie rund 20 000 Euro Bargeld sicher.
Der Mann ist nicht das erste Mal bei der Aufzucht von Cannabis erwischt worden. Bereits Anfang November 2023 hatte die Polizei in dem Keller des Wohngebäudes eine kleine Marihuana-Plantage ausgehoben, die in einem Heizungsraum in einem Schrank versteckt war. Auf die Schliche kamen die Beamten dem Mann auch damals nicht mithilfe von Drogenspürhunden oder durch aufwendige Observierungen. Im Endeffekt führte ein 83-jähriger Anwohner die Beamten auf die Spur des Mannes. Der heute 46-Jährige hatte offenbar über mehrere Jahre den Strom für die Miniaufzuchtanlage beim Nachbarn abgezapft. Weil der Rentner sich über einen viel zu hohen Verbrauch wunderte, suchte er gemeinsam mit Elektrikern nach der Ursache, wurde fündig und schaltete die Polizei ein.
46-Jähriger in Untersuchungshaft
Auch damals wurden die Pflanzen sichergestellt. Wohl auch aufgrund der geringeren Menge kam der Mann damals jedoch wieder auf freien Fuß. Dieses Mal ist das nicht der Fall. Der 46-Jährige, der nach Polizeiangaben bei seiner Festnahme Widerstand leistete und flüchten wollte, ist seit Donnerstag in Untersuchungshaft, sprich er sitzt in einer Justizvollzugsanstalt. Seine 65 Jahre alte Mitbewohnerin ließen die Beamten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder laufen.