Zu Fuß gehen ist gut für die Gesundheit. Foto: imago//Heiko Kueverling

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen möchte ihre Bürger ermutigen, das Auto stehen zu lassen und häufiger zu Fuß zu gehen. Dazu motivieren sollen verschiedene Veranstaltungen, etwa ein Spaziergang mit dem OB.

Dass es rein für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen besser ist, häufiger zu Fuß zu gehen, steht außer Frage. Dass dabei oft der innere Schweinehund überwunden werden muss, um nicht nach dem Autoschlüssel zu greifen, ist ebenfalls kein Geheimnis. Hier will nun die Stadt Leinfelden-Echterdingen eine extra Motivation anbieten – indem sie an der Aktion #allesgeht der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) teilnimmt.

„Ziel ist es, sich dem Fußverkehr intensiver zu widmen“, sagt Benjamin Dihm, Erster Bürgermeister. Dazu sind verschiedene Aktionen geplant: Etwa die sogenannten Geh-Cafés, geführte Spaziergänge an ausgesuchten Orten. Beispielsweise zum Thema Gehirnjogging mit Vera Thumsch im Schmellbachtal (6. und 12. September), oder der Kräuterspaziergang mit Bettina Moser und dem Oberbürgermeister Otto Ruppaner am 25. September. „Man ist etwa eine Stunde zu Fuß gemeinsam unterwegs, kann sich austauschen, und anschließend zusammen einkehren“, beschreibt Dihm die Geh-Cafés.

Eine App registriert alle gesammelten Schritte

Die Schritte-Challenge, ein weiterer Teil der Aktion, „machen wir seit zwei Jahren“, sagt Benjamin Dihm, ursprünglich war dies nur für die Verwaltungsmitarbeiter gedacht und geplant. „Jetzt wollen wir es öffnen für alle Bürger: Wer sammelt die meisten Schritte?“

So soll die Schritte-Challenge ermutigen, etwa mit den Kollegen in der Mittagspause einen gemeinsamen Spaziergang zu machen oder ein, zwei Bushaltestellen früher auszusteigen und den Rest zu Fuß zu gehen. Auf der Internetseite www.allesgeht-bw.de kann man sich registrieren, die gesammelten Schritte werden über eine App auf dem Smartphone registriert, in der man nachsehen kann, wie das eigene Team gerade abschneidet. „Wir sind gespannt, welche Ergebnisse es dieses Jahr gibt“, sagt Dihm.

Die dritte Komponente sind die „Walk and Talk“-Plauderpfade, Vorschläge für Wanderwege, Lehrpfade oder Routen zu bestimmten Orten, die auf der Internetseite der Stadt verzeichnet sind. Die Idee ist, sich mit Leuten zu treffen und gemeinsam eine Runde zu laufen. Im Hintergrund arbeitet die Verwaltung derweil auch am Fußverkehrskonzept, das im Frühjahr 2025 beschlossen werden soll. „Wir versuchen, die Stadt vernetzter zu sehen“, erklärt Benjamin Dihm, „genau zu sehen, wo Laufwege und Verkehrsflüsse sind.“

Dihm will auch an der Schritte-Challenge teilnehmen

Und der Erste Bürgermeister selbst? Wie sieht es da aus mit dem Zufußgehen? „Wenn ich tagsüber viel in Sitzungen bin, ist meine Schrittzahl katastrophal niedrig“, gesteht Benjamin Dihm. „Ich überlege auch, an der Schritte-Challenge teilzunehmen, und suche noch nach einem Team.“ Er steige aber ab und zu ein paar Haltestellen früher aus, um den Rest zu laufen. Denn: „Die Stadt kann man ganz anders erleben, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Man hat Zeit, nach links und rechts zu schauen.“ So habe er kürzlich an Echterdinger Regenrinnen weitere Gewerbesymbole entdeckt, „etwa ein Pferd, das für das Gewerbe eines Hufschmieds steht“.

Bei #allesgeht sind neben Leinfelden-Echterdingen auch Kommunen wie Backnang, Esslingen, Bietigheim-Bissingen, Reutlingen, Kirchheim sowie Stuttgart dabei. „Wir sind eine der wenigen Kommunen, die alle drei Mitmachaktionen anbietet“, sagt Dihm, nicht ohne Stolz ob des nicht geringen Organisationsaufwands. Alle Termine stehen auf der Internetseite www.leinfelden-echterdingen.de verzeichnet, mit weiteren Informationen und der Möglichkeit zur Anmeldung.