Zwei Männer erspähen in Stuttgart einen Kleinwagen mit einem Kickers-Aufkleber und halten das Auto an. Der Clip wird zum Social-Media-Hit.
Die sportliche Rivalität zwischen dem VfB Stuttgart und den Kickers existiert faktisch seit Jahren nicht mehr. Dass Cannstatt und Degerloch fußballerisch auf Augenhöhe agierten, ist lange her – zuletzt beschränkte sich die Rivalität auf die Duelle in der Regionalliga zwischen der Zweiten des VfB und den Kickers. Frotzeleien und kleinere Feindseligkeiten mehren sich in den vergangenen Jahren dennoch wieder.
Im Netz ist nun ein Video, in dem zwei VfB-Fans einen mutmaßlichen Kickers Fan auf die Schippe nehmen zu einem kleinen Klick-Hit geworden. In dem kurzen Clip sieht man zwei Männer in einem Auto – vor ihnen ein Kleinwagen mit Stuttgarter Kennzeichen. Offenbar mit Mühe bewegen sie den Fahrer dazu, sein Auto anzuhalten.
„Da isch ein Kickers-Aufkleber druff“
Durch das geöffnete Seitenfenster ruft der Fahrer dem Mann im roten Kleinwagen mit schwäbischem Zungenschlag zu: „Mit ihrem Auto schtimmt `was net!“ Die Nachfrage seines Gegenübers wartet er gar nicht erst ab: „Da isch hinten en Kickers-Aufkleber druff!“ Tatsächlich ist das blau-weiße Wappen gleich zu Beginn verschwommen zu erkennen.
Auch dem vermeintlichen Fan der Blauen rangen die beiden Männer, die sich diebisch über ihren kleinen Spaß freuen, ein leichtes Schmunzeln ab. Aufgenommen haben das Video Nils und Holger Nebjonat, Vater und Sohn. Papa saß am Steuer, der Filius filmte.
„Wir wollten einfach nur spontan etwas Lustiges posten“, sagt Nils Nebjonat. Dass der Clip innerhalb weniger Tage fast 400.000 Klicks gesammelt hat, habe sie überrascht. Natürlich sind die Nebjonats glühende VfB-Fans – Dauerkarten haben sie auch. Tickets fürs Pokalfinale haben sie nicht bekommen, hätten aber gern welche. „Wer uns da helfen kann, darf sich gerne melden.“
VfB und Kickers: Kein Hass, aber ein „Späßle darf mal sein“
Die Fan-Geschichte ähnelt denen vieler Vater-Sohn-Gespanne: „Mein Vater ist schon seit Jahrzehnten treuer Fan und hat mich schon ins Stadion mitgenommen, solange ich denken kann“, sagt Nils.
Was die Rivalität zwischen Blauen und Roten in der Kesselstadt anbelangt, hält es Nils, wie andere Stuttgarter auch – VfB-Fan sein und das, was die Kickers treiben, mit Wohlwollen sehen: „Wenn man beide Auge zudrückt geht das schon“, sagt Nils. „Wir sind eben Fans vom VfB, deswegen muss man aber keinen Hass verbreiten. Ein Späßle darf aber mal sein.“