Das Wichtigste zum Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) und den 16 Persönlichkeitstypen im Überblick. MBTI-Test erkläert. Foto: Dean Drobot / Shutterstock.com

Der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) gilt als stark umstritten und ist dennoch einer der beliebtesten Persönlichkeitstests. Das Wichtigste im Überblick.

Inhalt:

Menschen unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit auf höchst vielfältige Weise. Persönlichkeitstests bieten eine Möglichkeit, die Eigenschaften der Persönlichkeit zu Erfassen. Besonders beliebt bei Laien bzw. in Unternehmen ist unter anderem der MBTI-Persönlichkeitstest, welcher auf den "psychologischen Typen" von Carl Gustav Jung beruht. Der Myers-Briggs-Typenindikator (kurz MBTI) unterteilt dabei 16 verschiedene Persönlichkeitstypen. In Fachkreisen gilt das Modell allerdings als veraltet und besitzt zudem keine empirischen Belege (1,2). Wie funktioniert das MBTI-Verfahren und welche Persönlichkeitstypen gibt es?

Was ist MBTI?

Der schweizer Mediziner Carl Gustav Jung entwickelte 1921 ein Modell zur Einstufung von Persönlichkeitstypen aus vier Funktionen: Denken, Fühlen, Intuition und Empfinden sowie den zwei Attributen introvertiert und extravertiert (jeder Funktion wird eines der beiden Attribute zugeordnet). Je nach Paarung lassen sich so 8 Persönlichkeitstypen zusammensetzen.

1944 erweiterten die medizinischen Laien Katharine Cook Briggs (Landwirtschaftsexpertin) und ihre Tochter Isabel Myers (Politikwissenschaftlerin und Krimi-Autorin) das Modell um die Punkte Wahrnehmung und Orientierung. Gleichzeitig stellten sie alle 8 Punkte in Paaren gegenüber (I/E; S/I; T/F; P/J) mit der Frage, welcher der beiden Punkte jeweils dominieren würde. Die Paarungen haben sie dabei wie folgt vorgenommen:

  • Motivationspaar: Introversion (I) / Extroversion (E) - Beschrieben wird die Richtung der Sinne bzw. der Motivation. Kernpunkt ist die Frage: Gehen die Sinne nach innen oder nach außen? E-Typen sind zum Beispiel kontaktfreudiger, während I-Typen konzentrierter und zurückgezogener sind.
  • Aufmerksamkeitspaar: Sensorik bzw. Sensing (S) / Intuition (N) - Beschrieben wird die Verarbeitung der Sinneseindrücke. N-Typen hören mehr auf ihr Bauchgefühl, während S-Typen faktenorientiert sind und auch mehr Wert auf Details legen.
  • Entscheidungspaar: Denken bzw. Thinking (T) / Fühlen bzw. Feeling (F) - Beschrieben wird die Art der Entscheidungsfindung. Während sich der F-Typ stark am eigenen Wertesystem orientiert, legt der T-Typ Wert auf rationale Entscheidungen.
  • Lebensstilpaar: Wahrnehmung bzw. Perseption (P) / Beurteilung bzw. Judgement (J) - Beschrieben wird das Bedürfnis Eindrücke zu strukturieren. Während der P-Typ offen für neue Eindrücke und auch neue Meinungen ist, entscheidet der J-Typ schneller, auch wenn nicht alle Informationen vorliegen.

Je nach Konstellation ergeben sich somit 16 Möglichkeiten bzw. Persönlichkeitstypen in einer vierstelligen Buchstabenkombination der jeweils dominierenden Eigenschaften. Nach dem MBTI-Test sind alle Eigenschaften im Menschen vorhanden. Der originale Fragebogen ist nur gegen eine Gebühr über lizenzierte Trainer zu erhalten. Die Fragen haben dabei jeweils nur 2 Antwortmöglichkeiten und Abstufungen wie zum Beispiel "eher nicht" sind nicht möglich.

- Typen-Variablen Turbulent (T) & Assertive (A)

Seit einigen Jahren ist zusätzlich zu den 16 MBTI-Persönlichkeitstypen auch hin und wieder von den Variablen T und A die Rede, welche mit einem Bindestrich als fünfter Buchstabe hinter den Persönlichkeitstyp angestellt werden. Diese sollen die Strategie des jeweiligen Persönlichkeitstyps darstellen. Die Variablen stehen dabei für Turbulent (T) und Assertive (A). T-Variable-Typen sollen im Großen und Ganzen mehr durch Stress angetrieben und A-Variable-Typen beständiger in ihrem Antrieb sein. Ihren Ursprung haben die beiden Variablen bei der Webseite 16personalities.com, welche von dem Unternehmen NERIS Analytics Limited betrieben wird. Abgesehen von einer Adresse sind auf der NERIS-Unternehmensseite keine weiteren Informationen über das Unternehmen zu finden.

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MBTI-Typen - Diese 16 Persönlichkeitstypen gibt es

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Für die 16 einzelnen Persönlichkeitstypen gibt es keine einheitlich zugewiesene Definition. Grund dafür ist neben der allgemein fehlenden Akzeptanz des MBTI-Modells in den Fachkreisen der Psychologie auch ein meist intransparentes Vermischen des Modells mit anderen Theorien je nach Anbieter bzw. Webseite. Somit ist es möglich, dass mehrere Menschen desselben Persönlichkeitstyps diesen alle für sich unterschiedlich definieren.

Häufig werden den einzelnen MBTI-Persönlichkeitstypen auch Rollen wie zum Beispiel "der Architekt" oder "der Künstler" und Temperamente bzw. Eigenschaften zugewiesen. Diese Kategorisierung basiert meist auf dem Keirsey Temperament Sorter (3,4), welcher den Menschen beruhend auf dem Myers-Briggs-Typenindikator in vier Basistemperamenten mit je vier Subtemperamenten kategorisiert. Die 16 MBTI-Persönlichkeitstypen werden in der Regel wie folgt beschrieben:

MBTI-Typen (NT): Rationale

(rational / strategisch / analytisch)

Die Gruppe der Rationalen (auch Analysten genannt) brauchen Sinn in dem, was sie tun. Sie fragen sich zum Beispiel, ob ihre Aufgaben effektiv sind. Autoritäten beeindrucken sie daher nicht. Sie können gut Entscheidungen treffen, da sie lieber rational bzw. analytisch denken. Emotionen sind für sie oft zweitrangig.

1. INTJ-Persönlichkeit: "Architekt"

(I) Introversion + (N) Intuition + (T) Denken + (J) Beurteilen

Architekten verstehen und erkennen schnell Konsequenzen sowie systematische Fehler. Sie sind äußerst objektiv und lassen sich dadurch schwer von Emotionen beeinflussen. Architekten haben immer einen Plan, weshalb sie auch "Masterminds" genannt werden. Dazu sind sie aber immer bereit, auf einen anderen Plan umzustellen, wenn es die Gegebenheiten erfordern. Architekten lösen Probleme lieber systematisch als kreativ. Angetrieben werden sie von einer großen Neugier. Zudem sind Architekten engagierte Personen mit viel Tatendrang. Entscheidungen fallen ihnen leicht, da sie in der Regel recht selbstbewusst sind und Situationen ausreichend analysiert haben. Ein Plan hat für Architekten immer einen Zweck und jeder Schritt hat einen Grund. Architekten leisten mit ihren Erkenntnissen, scheinbar widersprüchliche Konzepte in einen einheitlichen Rahmen zu integrieren, oft wichtige Beiträge und werden daher häufig auch als Vordenker gesehen.

Typische Eigenschaften von INTJ-Typen:

  • rational
  • informiert
  • neugierig
  • selbstbewusst
  • perfektionistisch

2. INTP-Persönlichkeit: "Logiker"

(I) Introversion + (N) Intuition + (T) Denken + (P) Wahrnehmung

Logiker sind Freidenker und bestimmen ihren eigenen Weg. Sie schätzen Autonomie und arbeiten gerne ruhig und allein. In der Regel sind Logiker intelligent und neigen dazu, Widersprüche schnell zu erkennen. Außerdem appellieren sie, wie der Name schon sagt, an Logik und Vernunft, was sie auch von anderen erwarten. Da Logiker dazu neigen, kompliziert zu denken, haben sie nicht selten Schwierigkeiten, von anderen verstanden zu werden. Sie haben eine ausgeprägte Sicht auf scheinbar einfache Dinge, welche es ihnen ermöglicht, diese auf verschiedenen Ebenen zu betrachten. Logiker sind außerdem oft beschäftigt, da sie sich viel in der Welt der Ideen aufhalten. Da sie ebenfalls eine große Fantasie haben, gibt es hier keine Grenzen. Auch im Kontakt mit anderen sind sie oft damit beschäftigt, gesagte Worte oder Verhalten zu verstehen. Das grundlegende Bestreben von Logikern ist es, Strukturen aufzudecken, zu verstehen und zu ordnen bzw. zu systematisieren.

Typische Eigenschaften von INTP-Typen:

  • analytisch
  • neugierig
  • originell
  • aufgeschlossen
  • lösungsorientiert

3. ENTJ-Persönlichkeit: "Kommandeur"

(E) Extroversion + (N) Intuition + (T) Denken + (J) Beurteilen

Der rationale Typ "Kommandeur" ist geboren, um zu führen. Menschen aus dieser Gruppe können Verantwortung für Gruppen und Situationen übernehmen. Herumsitzen und zu warten, dass etwas passiert, fällt ihnen schwer. Kommandeure haben eine hohe strategische Intelligenz und können Ressourcen gut koordinieren. Das liegt vor allem am Bedürfnis nach Ordnung und Effizienz. Prozesse sind dabei nicht heilig und unnötige Schritte werden aufgegeben. Kommandeure sind außerdem unternehmungslustig und wollen Dinge angehen, weshalb sie bei Verzögerungen oft wenig Geduld haben. Außerdem können sie komplexe Konzepte gut erklären und in Anweisungen übersetzen, was andere dazu bringt, sich ihrer Mission anzuschließen.

Typische Eigenschaften von ENTJ-Typen:

  • strategisch
  • charismatisch
  • zielstrebig
  • effizient

4. ENTP-Persönlichkeit: "Debattierer"

(E) Extroversion + (N) Intuition + (T) Denken + (P) Wahrnehmung

Debattierer haben eine innovative bzw. kreative Denkweise und tragen dies gerne verbal nach außen, weshalb sie sich gerne an Debatten beteiligen. Sie tun dies nicht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern weil sie gerne die Sicht von anderen Rollen einnehmen. Die Folge ist ein besseres Verständnis für Dinge, an die sie selbst nicht glauben sowie eine Vergrößerung ihres Wissens, auf das sie zurückgreifen können. In kreativen Phasen sind Debattierer eine große Bereicherung (zum Beispiel für Brainstormings), allerdings fühlen sie sich in der Rolle des Außenseiters oft wohl, was für andere auch mal unbequem sein kann. Durch ihre Offenheit und Neugier werden ENTP-Typen auch "Erfinder" genannt. Obwohl sie gerne innovative Ideen entwickeln, sind sie an der detaillierten Ausarbeitung weniger interessiert.

- Typische Eigenschaften von ENTP-Typen:

  • schlagfertig
  • innovativ
  • hinterfragend
  • kritisch

MBTI-Typen (NF): Idealisten

(idealistisch / diplomatisch)

Idealisten suchen Bedeutung bzw. Identität in dem, was sie tun. Bei Aufgaben haben sie das Bedürfnis, sich mit diesen identifizieren zu müssen, da Werte und Emotionen im Vordergrund stehen. Ihre Stärke ist die Diplomatie, da sie gut inspirieren können.

5. INFP-Persönlichkeit: "Mediator"

(I) Introversion + (N) Intuition + (F) Fühlen + (P) Wahrnehmung

Mediatoren sind freundliche und oft selbstlose Menschen, die stets bereit sind, sich für einen guten Zweck einzusetzen. Durch ihre ausgeprägte Empathie und ihre Tiefe in Gesprächen sind sie ein guter Ansprechpartner für andere Menschen, die auf der Suche nach Ratschlägen sind. Sie können gut zuhören und haben durch ausgeprägte Prinzipien und Moral dennoch viel in Einzelgesprächen beizutragen. Da sie offen für andere Eindrücke und Meinungen sind und sich eher an Moral und Werten statt an Logik orientieren, gelten INFP-Typen oft auch als gutgläubige Personen. Da INFP-Typen ein ausgeprägtes Streben nach Harmonie und ein großes Mitgefühl besitzen, werden sie auch "Heiler" genannt.

- Typische Eigenschaften von INFP-Typen:

  • inspirierend
  • träumend
  • idealistisch
  • harmoniebedürftig

6. INFJ-Persönlichkeit: "Advokat"

(I) Introversion + (N) Intuition + (F) Fühlen + (J) Beurteilung

INFJ-Typen zeichnen sich durch Idealismus und Entschlossenheit aus. Sie möchten Gutes erreichen und unternehmen dafür auch konkrete Schritte. Ihr Handeln ist geprägt von Überzeugung, Kreativität und Sensibilität. In ihrer Kommunikation sind sie sowohl sensibel als auch emotional. Für die Entscheidungsfindung sind die Emotionen für sie eine größere Hilfe als die Logik. Von außen werden Advokaten oft als soziale Personen eingeschätzt, allerdings benötigen sie Zeit für sich. Durch ihre empathische Natur sowie ihrer Hingabe sind sie sehr erfolgreich im individuellen Umgang mit anderen Menschen, weshalb sie auch "Berater" genannt werden.

- Typische Eigenschaften von INFJ-Typen:

  • idealistisch
  • entschlossen
  • empathisch
  • kommunikativ

7. ENFJ-Persönlichkeit: "Protagonist"

(E) Extroversion + (N) Intuition + (F) Fühlen + (J) Beurteilung

Protagonisten besitzen eine außergewöhnliche Ausstrahlung. Sie sind authentisch, leidenschaftlich und kontaktfreudig, was sie in der Regel zu guten Führungspersönlichkeiten macht. Sie können andere Menschen zu Leistung und guten Taten inspirieren, da sie Freude daran haben zu fördern und zu motivieren. Durch ihre einfühlsame Natur, ihrer Kommunikationsgabe und ihrem authentischen Interesse an anderen Menschen werden sie auch "Lehrer" genannt.

- Typische Eigenschaften von ENFJ-Typen:

  • leidenschaftlich
  • kontaktfreudig
  • möchten andere fördern
  • empathisch

8. ENFP-Persönlichkeit: "Aktivist"

(E) Extroversion + (N) Intuition + (F) Fühlen + (P) Wahrnehmung

Aktivisten lieben die Freiheit und interessieren sich für gesellschaftliche und emotionale Verbindungen. Neben ihrer Unabhängigkeit sind sie meist charmant sowie energisch und gleichzeitig sehr mitfühlend. Durch ihre offene Art sowohl für Menschen als auch andere Ideen und Konzepte sind sie bei anderen meist beliebt, auch wenn ENFP-Typen oft als "anders" bezeichnet werden. Da sie für Dinge eine hohe Energie und viel Begeisterung aufbringen können, stehen sie hin und wieder auch im Mittelpunkt, was ihnen nicht immer zusagt.

- Typische Eigenschaften von ENFP-Typen:

  • enthusiastisch
  • vernetzt
  • unabhängig
  • charmant
  • sensibel

MBTI-Typen (SJ): Wächter

(wachsam / logistisch)

Die Gruppe der Wächter sucht nach Zugehörigkeit und fühlt sich für ihre Mitmenschen verantwortlich. Sie können gut planen und haben das Bedürfnis nach Routinen und Strukturen. Traditionen wie Jahrestage haben für diese MBTI-Typen in der Regel eine etwas höhere Priorität als bei anderen. Sie denken vernünftig und praktisch. Aufgaben verrichten sie dabei beständig und genau.

9. ISFJ-Persönlichkeit: "Verteidiger"

(I) Introversion + (S) Sensorik + (F) Fühlen + (J) Beurteilung

Menschen des Typs ISFJ sind sehr sozial und kümmern sich um die Menschen in ihrer näheren Umgebung. Durch ihr gutes Einfühlungsvermögen schaffen es Verteidiger dabei, anderen ein starkes Gefühl von Sicherheit und Rückhalt zu geben. Ein Markenzeichen von Verteidigern ist die Sorgfalt und Gründlichkeit. In Kombination mit ihrer ausgeprägten Fürsorge neigen ISFJ-Typen durch ihre ruhige und zurückhaltende Art auch dazu, von anderen Menschen ausgenutzt zu werden, indem Arbeit auf sie abgewälzt wird.

- Typische Eigenschaften von ISFJ-Typen:

  • zuverlässig
  • aufmerksam
  • fleißig
  • empathisch
  • sozial

10. ISTJ-Persönlichkeit: "Logistiker"

(I) Introversion + (S) Sensorik + (T) Denken + (J) Beurteilung

Menschen mit dem Persönlichkeitstyp des Logistikers übernehmen gerne Verantwortung und zeigen Einsatzbereitschaft. Sie lassen sich dabei nicht von Gefühlen leiten, sondern sind analytisch, strukturiert sowie gradlinig und konsequent. Wichtige Vorschriften und Richtlinien sind stets zu befolgen, auch wenn dies persönliche Auswirkungen hat. Von außen kann dies "steif" wirken, wobei ISTJ-Typen mit ihrem Verhalten vor allem nach Stabilität und Sicherheit streben, was letztlich allen zugutekommt. Dabei ziehen sie sich selbst selten aus der Verantwortung, was Sie wiederum zu absolut verlässlichen Menschen macht.

- Typische Eigenschaften von ISTJ-Typen:

  • pflichtbewusst
  • Ehrlichkeit
  • analytisch
  • ruhig & praktisch
  • ordentlich

11. ESTJ-Persönlichkeit: "Exekutive"

(E) Extroversion + (S) Sensorik + (T) Denken + (J) Beurteilung

ESTJ-Typen übernehmen gerne organisatorische Aufgaben und legen dabei Wert auf Moral, Ehrlichkeit und Engagement. Durch ihr Pflichtbewusstsein und ihre Direktheit schaffen sie es auch bei Widerständen an ihren Prinzipien festzuhalten und andere dabei auch zu überzeugen. Für sie gelten nur objektive und nachprüfbare Fakten, weshalb sie sich nicht mit leerem Gerede aufhalten. Exekutive-Typen schätzen harte Arbeit. Diesen Anspruch haben sie nicht nur an sich selbst, sondern auch an anderen, was es dem Umfeld nicht immer leicht macht.

- Typische Eigenschaften von ESTJ-Typen:

  • pflichtbewusst
  • ehrlich und direkt
  • traditionell
  • willensstark
  • zuverlässig

12. ESFJ-Persönlichkeit: "Konsul"

(E) Extroversion + (S) Sensorik + (F) Fühlen + (J) Beurteilung

ESFJ-Typen sind meist aufmerksam und menschenbezogen, weshalb das Leben für sie am schönsten ist, wenn sie es mit anderen teilen. Sie sind gastfreundlich und fühlen sich ihren Mitmenschen gegenüber verpflichtet, dadurch gelten sie oft auch als großzügig und zuverlässig. ESFJ-Typen besitzen einen klaren moralischen Kompass, weshalb es für sie nicht immer leicht ist, andere Meinung oder gar Kritik zu akzeptieren. Traditionen spielen in ihren Werten ebenso eine wichtige Rolle wie Sicherheit und Ordnung. Sie streben nach stabilen und loyalen Beziehungen, wofür sie viel Energie aufwenden können und dafür gleichzeitig auch Wertschätzung erwarten.

- Typische Eigenschaften von ESFJ-Typen:

  • loyal
  • kontaktfreudig
  • harmoniebedürftig
  • pflichtbewusst
  • traditionsbewusst

MBTI-Typen (SP): Handwerker

(handwerklich / forschend)

Handwerker möchten mit ihrer Umgebung interagieren und/oder sie beeinflussen. Sie haben eine große Neugier, weshalb diese Gruppe auch "Forscher" genannt wird. Sie neigen aber dazu, nur Dinge zu machen, die sie auch wollen, dann aber mit größerer Leidenschaft und Ausdauer als andere. Oft zeichnen sie sich durch eine Offenheit für neue Erfahrungen sowie Großzügigkeit und Toleranz aus. Sie können gut mit Rückschlägen umgehen, neigen durch ihre impulsive Art allerdings auch zu Übertreibungen.

13. ISTP-Persönlichkeit: "Virtuose"

(I) Introversion + (S) Sensorik + (T) Denken + (P) Wahrnehmung

ISTP-Typen erkunden die Welt mit ihren Augen und Händen, wobei sie getrieben sind von temperamentvoller Neugier, die schnell in neue Richtungen gehen kann. Probleme und Herausforderungen werden direkt angegangen, statt lange darüber nachzudenken. Das führt auf der einen Seite zwar zu umfangreichen Fähigkeiten und Flexibilität in neuen Situationen, auf der anderen Seite aber hin und wieder auch zu vorschnellem Handeln, was auch im zwischenmenschlichen Bereich vorkommen kann. Virtuosen sind zwar eher ruhige und private Menschen, können aber durch ihre plötzliche Neugier und spontane Leidenschaft für Dinge auch rätselhaft wirken. Durch ihr breites Wissen und ihre strukturierte Herangehensweise bei Problemlösungen sind meist ein wertvoller Teil in Teams.

- Typische Eigenschaften von ISTP-Typen:

  • neugierig
  • spontan
  • rational bzw. pragmatisch
  • kreativ
  • krisenfest

14. ISFP-Persönlichket: "Abenteurer"

(I) Introversion + (S) Sensorik + (F) Fühlen + (P) Wahrnehmung

Die Gruppe der Abenteurer möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden, da sie am besten funktionieren, wenn Sie Flexibilität, Freiheit und Raum haben. Ein Grund hierfür ist unter anderem ihre künstlerische Herangehensweise an die Dinge, welche oft aus spontanen Impulsen entsteht. Die künstlerische Begabung beruht dabei auf einer tieferen Verbindung mit ihrer Umwelt sowie auf einer betont sensorischen Auffassung. Dadurch drücken sich Abenteurer stärker durch Ästhetik und Design aus. Durch ihren Sinn für Nuancen und harmonischen Verbindungen werden sie auch "Komponisten" genannt. ISFP-Typen tendieren dazu, sich in Taten statt verbal auszudrücken, was von außen oft als eine ruhige Zurückhaltung oder auch Gelassenheit wahrgenommen wird. Dennoch genießen Sie die Verbindung mit anderen Menschen und strahlen dabei auch einen gewissen Charme aus. Kritik fassen Abenteurer eher als Alternativvorschläge auf.

- Typische Eigenschaften von ISFP-Typen:

  • sensibel
  • spontan
  • charmant
  • sensorisch
  • unkonventionell
  • leidenschaftlich
  • künstlerisch

15. ESTP-Persönlichkeit: "Unternehmer"

(E) Extroversion + (S) Sensorik + (T) Denken + (P) Wahrnehmung

ESTP-Typen besitzen Charisma und die Fähigkeit, andere zu begeistern. Durch ihre gute Beobachtungsgabe sowie Rationalität und einem Hang zum Praktischen macht sie das grundsätzlich zu guten Führungspersönlichkeiten. Allerdings sollten ESTP-Typen die jeweiligen Regeln im Auge behalten, da sie meist zwar schnell ins Handeln kommen, aber einen Plan dabei nicht selten erst unterwegs machen. Unternehmer sind ständig in Bewegung, wodurch sie manchmal etwas unberechenbar wirken können. Auch ihre Arbeitsweise kann hin und wieder auf Ablehnung stoßen, da sie gerne auf ihren eigenen moralischen Kompass hören. Da ESTP-Typen andere sehr gut für ihre Bemühungen überzeugen können, werden sie auch "Promoter" genannt.

- Typische Eigenschaften von ESTP-Typen:

  • mutig
  • charismatisch
  • proaktiv
  • rational
  • risikobereit
  • aufmerksam

16. ESFP-Persönlichkeit: "Entertainer"

(E) Extroversion + (S) Sensorik + (F) Fühlen + (P) Wahrnehmung

ESFP-Typen strahlen eine magnetische Energie aus und können dadurch in Kombination mit ihrer optimistischen Art, ihrem Sinn für Ästhetik und letztlich auch ihrem Bedürfnis aus sich rauszugehen, die Stimmung von anderen heben. Ihre gute Laune ist so ansteckend wie bei keinem anderen der 16 Persönlichkeitstypen. In der Regel gelten Entertainer auch als großzügig, weil sie selten eine Gegenleistung erwarten und das Leben lieben. Auf ihre Art sind sie meist recht anpassungsfähig und werden als freundlich und redselig wahrgenommen. Sie leben im Hier und Jetzt, weshalb Pflichten und Verantwortlichkeiten auch gerne mal in den Hintergrund fallen können.

- Typische Eigenschaften von ESFP-Typen:

  • einnehmend
  • positiv
  • leidenschaftlich
  • Sinn für Ästhetik
  • charmant
  • großzügig

Was ist der häufigste MBTI-Persönlichkeitstyp? - ISTJ & ISFJ

Der häufigste MBTI-Typ unter Amerikanern soll laut dem Center for Applications of Psychological Types (kurz CAPT - Organisation der Myer-Briggs Foundation (5,6)) der ISTJ-Typ (Logistiker) sein, welcher etwa 11 bis 14 Prozent der Bevölkerung ausmachen soll. Der zweithäufigste Typ ist der ISFJ-Typ (Verteidiger) mit 9 bis 14 Prozent.

Unter Männern ist der häufigste Typ ISTJ (14 bis 19 Prozent) und Frauen fallen vermehrt in die Gruppe ISFJ (15 bis 20 Prozent).

Was ist der seltenste MBTI-Persönlichkeitstyp? - INFJ

Der seltenste MBTI-Typ soll die Gruppe der INFJ (Advokat) mit nur 1 bis 3 Prozent der amerikanischen Bevölkerung ausmachen. Vergleichsweise selten soll laut CAPT ebenfalls der Typ INTJ (Architekt) sein, der 2 bis 4 Prozent der amerikanischen Bevölkerung ausmachen soll. Unter Männern sind die seltensten Typen INFJ (Advokat) und ENFJ (Protagonist). Frauen sollen am seltensten den Gruppen INTJ (Architekt) und INTP (Logiker) angehören.

Kritik

In der Psychologie gilt der MBTI-Test als fachlich nicht anerkannt, was verschiedene Gründe hat:

  • Die Arbeiten von C. G. Jung, auf die stets verwiesen werden und auf denen MBTI-Tests aufbauen, stammen aus einer Zeit (vor etwa 100 Jahren), in der die Psychologie gerade erst begann, sich zu einer Wissenschaft zu entwickeln. Auch für Jungs Theorien mangelt es daher an empirischen Belegen.
  • Die meisten Forschungsarbeiten zum Myers-Briggs-Typenindikators stammen vom Center for Applications of Psychological Type (CAPT), welche von der Myers-Briggs Foundation betrieben wird. Dabei stellt sich die Frage der Unabhängigkeit und Befangenheit.
  • Da das Modell nicht anerkannt ist, gibt es keine einheitliche Definition der einzelnen 16 MBTI-Persönlichkeitstypen. Je nach Anbieter variieren daher die Profile der Typen.
  • Auch der Begriff des Temperaments ist in der modernen Psychologie umstritten, was vor allem daran liegt, dass in der Psychologie keine klar abzugrenzenden "Typen" verwendet werden, sondern Merkmale der Persönlichkeit auf einer fortlaufenden Skala gemessen werden. Der MBTI lässt dabei außer Acht, ob man zum Beispiel zu 1 Prozent mehr extrovertiert ist oder zu 99 Prozent.
  • Da die Definitionen der einzelnen Typen oft eher allgemein, vage und positiv gehalten sind, gilt auch für MBTI-Tests der Barnum- bzw. Forer-Effekt, bei dem Menschen Aussagen mit diesen Eigenschaften als eher zutreffend interpretieren. In der Astrologie ist dieser Effekt fester Bestandteil in der Strategie bei Horoskopen.
  • Bemängelt wird ebenfalls die Zuverlässigkeit von MBTI-Tests bei Wiederholungen. Kritisiert wird dabei die leichte Übereinstimmung mit anderen Persönlichkeitstypen zum Beispiel durch zu unkonkrete Fragen, deren Beantwortung von der Tagesform sowie den aktuellen Lebensumständen stark beeinflusst werden.
  • Kritisiert wird ebenfalls, dass weder Katharine Cook Briggs noch ihre Tochter Isabel Myers einen Hintergrund in Psychologie hatten.