Der Daimlersteg über die B10 und den Neckar weist massive Schäden auf. Foto: Alexander Müller

Vor allem für Fußgänger hat die Sperrung der Brücke zwischen Wangener Großmarkt und dem Mercedes-Werk in Untertürkheim gravierende Folgen. Finanzierung der Schäden nicht geklärt.

Seit nunmehr zweieinhalb Jahren ist der Daimlersteg zwischen Wangen und Untertürkheim gesperrt. Laut dem Tiefbauamt weist die öffentliche Fußgängerbrücke über die B10 und den Neckar massive Schäden auf. Ein aus Sicht der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke/Puls im Gemeinderat unhaltbarer Zustand. In einem Antrag fordern sie die Verwaltung daher auf, die aus ihrer Sicht wichtige Verbindung zu sanieren.

 

Gefahr für den Verkehr auf der B10

Bei einer Überprüfung im Mai 2023 wurden am Daimlersteg große Schäden festgestellt. Die Bestandskonstruktion der Fußgängerbrücke sei nicht mehr standsicher gewesen, hieß es damals in einer Stellungnahme. Die Folge: Die Fußgängerbrücke wurde sofort gesperrt, da die Verkehrssicherheit der darunter verlaufenden Bundesstraße, in erster Linie der Bereich in Fahrtrichtung Esslingen, nicht mehr gewährleistet gewesen sei. Im Zuge der sofort erfolgten Demontage der schadhaften Teile habe sich zudem gezeigt, dass die Tragkonstruktion nicht mehr instand gesetzt werden könne.

Damit entfällt die kürzeste Verbindung in der Verlängerung des Langwiesenwegs zwischen dem Parkplatz am Wangener Großmarkt und dem Mercedes-Hauptsitz in Untertürkheim. Für die Linken-Fraktionsgemeinschaft ist das verbunden mit „gravierenden Auswirkungen auf den Fußverkehr“. Denn wer an dieser Stelle den Neckar queren will, muss aufgrund der Sperrung einen Umweg von mehr als drei Kilometern über die Inselbrücke in Untertürkheim oder die Gaisburger Brücke am Gaskessel in Kauf nehmen. In erster Linie sind davon Mitarbeiter des Automobilkonzerns sowie zahlreiche Fußballfans auf dem Weg zu den Spielen des VfB Stuttgart in der MHP-Arena betroffen. Aber auch zahlreiche Spaziergänger nutzten in der Vergangenheit die schnelle Abkürzung über den Fluss.

Stadt scheut hohe Kosten

Die Sanierung des dreiteiligen Daimlerstegs – der größte Bereich über den Neckar wurde bereits 1950 von der Deutschen Bahn errichtet – lehnt das Tiefbauamt derzeit aus Kostengründen und Personalmangel ab. Durch den hohen Bedarf und die komplexe Lage über die Bundesstraße und den Fluss sei die Maßnahme mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden. Vielmehr soll die Brücke ganz aufgegeben werden. Für die Linken ist dieser Schritt nicht akzeptabel: „Es ist ein unzumutbarer Zustand, der umgehend beseitigt werden muss“. In dem Antrag fordern sie daher klare Aussagen, ob und wann die Sanierung des Daimlerstegs in den Haushaltsplänen hinterlegt ist – für eine schnellere Fußverbindung über die B10 und den Neckar.