Maria Furtwängler und Hubert Burda sind kein Paar mehr. Sie wissen, wie man den Glamour und die persönliche Verschwiegenheit pflegt.
Die Nachricht ist so knapp gehalten wie möglich, enthält aber dennoch alle relevanten Informationen. Das Ehepaar erklärt am Montag: „Maria Furtwängler und Hubert Burda gehen bereits seit geraumer Zeit getrennte Wege. Sie sind einander, auch angesichts der beiden gemeinsamen Kinder, freundschaftlich und familiär verbunden und werden dies auch in Zukunft so handhaben.“ Das war es.
Manchmal rostet alte Liebe eben doch. Eines der in der deutschen Öffentlichkeit bekanntesten und langlebigsten Ehepaare ist auseinander gegangen: Die Schauspielerin Maria Furtwängler, 55 Jahre alt, und der Verleger Hubert Burda, 82. Sie waren 30 Jahre lang verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder. So einzigartig ihre jeweiligen Lebenswerke waren und sind, so gekonnt war auch die Darstellung dieser Partnerschaft zwischen Öffentlichkeit, wohl dosiertem Glamour und einem gehörigen Maß an Verschwiegenheit. Als „Traumpaar“ oder „Power-Paar“ wurden sie vielfach tituliert und abgelichtet, doch wie die Eheleute ihre Beziehung lebten und ausgestalteten, erfuhr letztlich niemand – zu Recht.
Burdas Vermögen wird auf mehr als drei Milliarden Euro geschätzt
Der Verleger Hubert Burda ist der wirtschaftlich deutlich Mächtigere der beiden. Er gibt den „Focus“ heraus, „Bunte“ und „Elle“, der Konzern mit Stammsitz im badischen Offenburg entwickelt sich aber auch zu einem Medien-Global-Player im weiteren Sinn etwa mit der Schaffung von Online-Reise-Bewertungsportalen und digitalen Konferenzplattformen. Laut „Forbes“ besitzt Burda ein Vermögen von 3,6 Milliarden Euro, er lag damit im Jahr 2021 auf Rang 878 der reichsten Menschen der Welt. Zugleich ist er ein häufig spendabler Kunstmäzen, der nach eigener Aussage sehr gerne malt und Peter Handke schätzt. Er sagt auch, „Kaviar zu Silvester vom Glattfelder in St. Moritz“ sei für ihn eine „Versuchung“.
Und da ist die Schauspielerin Maria Furtwängler, die ab April 2002 schnell sehr bekannt wurde als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm, die kühle Blonde aus dem Norden. Die gebürtige Münchnerin stammt aus einer bekannten und weit verzweigten Familie. Der Dirigent Wilhelm Furtwängler, der im Nationalsozialismus eine ambivalente und häufig kritisierte Haltung eingenommen hatte, war ihr Großonkel. Maria Furtwängler ist promovierte Medizinerin, wanderte aber zur Schauspielerei ab. Vielfach engagiert sie sich für weltweite Frauenrechte, setzt sich gegen Armut und für Kindergesundheit in armen Ländern ein. 2012 sprach sie in einem „Spiegel“-Interview über ihren „extrem starken und selbstbewussten Mann“ und der Gefahr, in diesem Umfeld „zum Satelliten“ zu werden. Gerade deshalb sei wohl das Bedürfnis entstanden, „mich selbst und meine eigene Welt zu finden“. In Niedersachsen wurde die Figur Charlotte Lindholm jedenfalls über die Jahre kantiger, draufgängerischer, manchmal auch irrationaler. „Ich scheiß’ mir nix mehr“, sagte Furtwängler Ende 2021 der „Welt“.
Das Motto lautet: kein Wort zu viel
Wo das Paar seine Zeit verbrachte und vor allem wie, dazu lässt sich wenig herausfinden. Beide geben als Wohnort München an, dort steht auch ein Verlagshochhaus. Hubert Burda fühlt sich aber auch als Offenburger und ist wohl häufig in der Gegend. Und da ist/war die Villa in Bad Wiessee am Tegernsee.
Öffentlich und eben doch privat: Das war ein Motto des Ehepaares. Es gibt unzählige Fotos auf Galas und Preisverleihungen. Doch die Trennung scheint nach alter Schule zu erfolgen: Kein Wort zu viel, zur Schlammschlacht wird nicht ausgeholt, nicht nachgetreten und kein Rosenkrieg aufgenommen. Auf der Homepage der „Bunten“ übrigens, Burdas Klatsch-und-Tratsch-Magazin, wird zwar unverdrossen über Dieter Bohlens Liebesleben berichtet („Genauso wie vor 30 Jahren“). Die Trennung Furtwängler/Burda findet aber keine Erwähnung.