Das sind die besten Tipps, um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu erhöhen. So sorgen Sie für ein gesundes Raumklima. Foto: Yury Stroykin / Shutterstock.com

Trockene Schleimhäute, brennende Augen oder Reizhusten sind für manche Menschen die jährlichen Begleiterscheinungen der trockenen Winterluft. In diesem Artikel finden Sie die 10 effektivsten Tipps, wie Sie die Luftfeuchtigkeit in Räumen erhöhen.

Inhalt:

Der durchschnittliche Europäer verbringt etwa 90 Prozent seiner Zeit in geschlossenen Räumen. Entsprechend wichtig ist also auch ein gesundes Raumklima in den Innenräumen. Neben der Temperatur spielt hierfür vor allem die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Besonders im Winter kann die kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen, was dazu führt, dass auch in den Innenräumen die Luftfeuchtigkeit abnimmt. Wer sensibel auf trockene Innenraumluft reagiert, kann mit ein paar einfachen Tricks Abhilfe schaffen.

Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit in Räumen sein?

Temperatur und Luftfeuchtigkeit hängen eng zusammen. In der Regel spricht man bei der Luftfeuchte von "relativer Luftfeuchtigkeit", welche in Prozent angegeben wird. Bei 100 Prozent relativer Luftfeuchte ist der Wassergehalt gesättigt und überschüssige Feuchtigkeit kondensiert (heterogene Kondensation). Je wärmer die Luft aber ist, desto mehr Feuchtigkeit kann diese aufnehmen. Daher sollte man sich mit der Luftfeuchtigkeit auch an der Raumtemperatur orientieren.

Allgemein wird eine Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen von etwa 40 bis 60 Prozent empfohlen. Da allerdings jeder Raum andere Aufgaben erfüllt, geben folgende Abstufungen einen genaueren Überblick über die Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen im Verhältnis zu den empfohlenen Temperaturen:

  • Wohnzimmer: 20 Grad - 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit
  • Schlafzimmer: 16 bis 18 Grad - 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit
  • Küche: 18 Grad - 50 bis 60 % Luftfeuchtigkeit
  • Keller: 10 bis 15 Grad - 50 bis 65 % Luftfeuchtigkeit
  • Badezimmer: 23 Grad - 50 bis 70 % Luftfeuchtigkeit
  • Kinderzimmer: 20 bis 22 Grad - 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit
  • Arbeitszimmer: 20 Grad - 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit

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Luftfeuchtigkeit messen

Wenn Sie die Luftfeuchtigkeit in einem Raum oder in der gesamten Wohnung erhöhen möchten, sollten Sie als erstes die Luftfeuchte messen. Im Handel gibt es bereits für wenig Geld Hygrometer (auf Amazon ansehen / ANZEIGE), mit denen sich die Luftfeuchtigkeit bestimmen lässt. Oft zeigen die kleinen Geräte auch an, ob die Luft zu trocken ist oder nicht.

Die 10 effektivsten Tipps, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen

In der Regel sind Räume eher zu feucht als zu trocken. Allerdings kann es im Winter durch die kalte und trockene Außenluft und durch das Heizen dazu kommen, dass die relative Luftfeuchte in der Wohnung besonders niedrig ist. Wenn Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen möchten, können Sie mit diesen einfachen Tipps für mehr Luftfeuchte in den Räumen sorgen.

1. Schalen mit Wasser

Am einfachsten können Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie Schalen mit Wasser auf die Fensterbänke stellen. Durch die Wärme der Heizung geben die Schüsseln über mehrere Tage nach und nach Feuchtigkeit an die Luft ab.

2. Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen können Schadstoffe binden und tragen ebenfalls zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Bereits wenige Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit spürbar erhöhen, da sie einen Großteil des Gießwassers wieder an die Umgebung abgeben. Wichtig ist allerdings, dass die Pflanzen regelmäßig gegossen werden.

Pflanzen, die selbst eine höhere Luftfeuchtigkeit benötigen, können auch auf große und mit Kies gefüllte Schalen gestellt werden. Befüllen Sie die Schalen anschließend mit Wasser, ohne dass der Pflanzentopf das Wasser berührt. Die Schale gibt nun zusätzlich konstant Luftfeuchtigkeit an die Pflanze und den Raum ab.

3. Luftbefeuchter für die Heizung

Im Handel gibt es ebenfalls für wenig Geld passive Verdunster als Luftbefeuchter, welche einfach an die Heizung gehängt werden können. Die kleinen Behälter, die meist aus Keramik bestehen, werden mit Wasser gefüllt und geben durch die direkte Wärme des Heizkörpers stetig Feuchtigkeit an die Umgebungsluft im Raum ab. Achten Sie allerdings darauf, dass die Luftbefeuchter regelmäßig gereinigt werden, um Bakterienansammlungen zu vermeiden.

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4. Elektrische Luftbefeuchter

Ein elektrischer Luftbefeuchter hat den Vorteil, dass dieser die Luftfeuchtigkeit im Raum automatisch erhöhen und so eine konstante Raumfeuchte halten kann. Die Geräte gibt es als Dampfluftbefeuchter oder als Zerstäuber.

5. Wäsche in der Wohnung trocknen

Ein weiterer einfacher Trick, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist, die Wäsche einfach in der Wohnung zu trocknen. Wenn Sie die Wäsche drinnen aufhängen, statt sie im Trockner zu trocknen, sparen Sie so natürlich auch zusätzlich Energiekosten.

6. Zerstäuber-Sprühflasche

Auch mit einer Zerstäuber-Sprühflasche können Sie Feuchtigkeit in der Wohnung verteilen und so die Luftfeuchtigkeit steigern.

7. Richtig Lüften

Da im Winter die Außenluft meist trockener ist als drinnen, hat das Lüften selbst keinen positiven Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie auf lange gekippte Fenster verzichten und lieber zügig Querlüften. Außerdem können Sie bei Regen lüften, da dann die Luftfeuchtigkeit draußen in der Regel etwas höher ist als normal.

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8. Badezimmertür nach dem Duschen öffnen

Wenn Sie nach dem Duschen oder Baden die Badezimmertür offenlassen, kann sich die feuchte Luft aus dem Bad auch in der Wohnung verteilen, was die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöht.

9. Zimmerbrunnen

Zimmerbrunnen erfüllen denselben Zweck wie Luftbefeuchter und sorgen dafür, dass sich die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht. Die Brunnen gibt es in den verschiedensten Designs und Variationen.

10. Einfachen Luftbefeuchter selber bauen

Sie können auch einen Luftbefeuchter selber bauen, indem Sie eine möglichst lange und breite Schale oder ein Tablett mit Lavakies auslegen. Füllen Sie es anschließend mit Wasser, bis der Lavakies zur Hälfte im Wasser steht. Das poröse Gestein besitzt eine größere Oberfläche und beschleunigt so das Verdunsten der Feuchtigkeit.

Achtung: Dauerhaft sollte die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung allerdings nicht über 65 bis 70 Prozent liegen. Dann haben Schimmelsporen nämlich besonders gute Bedingungen und können sich leichter vermehren.

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