Wenn Peter Maffay 2026 am Viadukt auftritt, werden dort zum ersten Mal Stühle aufgestellt. 8000 Stück – ein Kraftakt, den der Veranstalter mit Humor und einer Portion Liebe angeht.
Das hat der Festplatz am Viadukt noch nie gesehen: 8000 Stühle für ein Konzert. Bislang traten Künstler in Bietigheim-Bissingens schönsten Open-Air-Spot – von Sarah Connor über Pur bis Dieter Thomas Kuhn – vor stehendem Publikum auf. Am 26. Juni 2026 wird das anders sein. Peter Maffay tritt auf. Und für ihn, beziehungsweise sein Publikum, wird der Festplatz am Bietigheimer Viadukt erstmals bestuhlt – eine Herausforderung ist das Gelände an der Enz.
Der Grund: Peter Maffay spielt grundsätzlich vor Publikum, das auch die Möglichkeit hat, sich hinzusetzen. „Die Zielgruppe ist 60 plus, die wollen sitzen“, sagt Michael Scholz vom Veranstalter Eventstifter. Das Konzert dauere immerhin knapp drei Stunden.
„Geprüft und für gut befunden“
Das Konzert gehe rockig los, „da stehen erst einmal alle“, dann gehe es mit einigen Balladen weiter, „da kann man dann sitzen“. Das Management von Peter Maffay sei extra nach Bietigheim gekommen, um sich die Location anzusehen, berichtet Scholz. „Die haben das mit den Stühlen geprüft und für gut befunden.“
Für den Veranstalter bedeutet das nun, dass erstmals zu „Live am Viadukt“ Sitzplätze aufgestellt werden. Das wird laut Scholz ein nicht unerheblicher logistischer Aufwand und ein ziemlicher Kraftakt werden. „Wir werden sicherlich zwei Tage lang mit 12 bis 14 Mann Stühle stellen.“
Zum Vergleich: Zu den KSK Music Open im Ludwigsburger Schlosshof sind es nur etwas mehr als die Hälfte, zudem ist der Boden geschottert und eben. In Bietigheim hingegen ist das Gelände grasbewachsen und ansteigend. „Das muss alles im Winkel sein, jede Unebenheit muss ausgeglichen werden, damit jeder sauber sitzt und der Stuhl nicht wackelt“, so Scholz.
„Spaß macht es keinen, das ist echt harte Arbeit“, sagt der Eventstifter-Chef über das Stühlerücken. „Aber für Peter Maffay macht man das“, fügt er hinzu. Zudem sei der Titel der Tour ja „Love Places“. „Da muss man ein bisschen Liebe investieren.“
Hinzu kommt, dass Maffay-Konzerte seltener geworden sind. 2024 verabschiedete er sich mit seiner Farewell-Tour von den großen Bühnen. Bei der Love-Places-Tour kehrte er 2025 an einige wenige besondere Orte zurück. Das hat der Deutsch-Rocker auch für 2026 vor. Neben Bietigheim spielt er in Bad Segeberg, Fulda, Rosenheim und Regensburg jeweils an besonderen Orten – vom Schloss bis zur Freilichtbühne.
Konzert fast ausverkauft
15.000 Menschen dürfen normalerweise zu den Konzerten auf den Festplatz am Bietigheimer Viadukt, diesmal werden es 8000 auf den fast ausverkauften Sitzplätzen sein. Zudem wird es 2000 bis 3000 Stehplätze geben, von denen ebenfalls bereits ein großer Teil verkauft ist.
Um die Stühle wieder abzubauen, müssen die Veranstalter übrigens vermutlich eine Nachtschicht einlegen. Noch steht zwar nicht final fest, wer am nächsten Tag bei „Live am Viadukt“ auftritt. Aber Michael Scholz hält es für wahrscheinlich, dass in der Nacht abgebaut wird – denn viele Künstler mit sitzendem Publikum gibt es nicht. „Und für Helene Fischer oder die Bülent Ceylans dieser Welt sind wir zu klein.“