Der Trend ist auch in Stuttgart angekommen: Am Freitag stehen 100 Tafeln der gehypten Dubai-Schokolade in der Lindt-Filiale an der Calwer Straße zum Verkauf. Der erste Käufer wartet seit Mitternacht vor der Tür.
Stundenlanges Anstehen für 150 Gramm Schokolade? Aktuell ist das keine Seltenheit. In Düsseldorf, Berlin, Frankfurt, Hamburg und nun auch am Freitag in Stuttgart ist das passiert. Leon Fähnle war der Erste, der vor der Lindt-Filiale an der Calwer Straße eintraf – um Mitternacht, also knapp zehn Stunden, bevor der Laden öffnete. Der Grund: Er wollte unbedingt eine der limitierten Tafeln der neuen Dubai-Schokolade in den Händen halten. Insgesamt gibt es nur 1000 Stück bei Lindt in Deutschland zu erwerben.
In Stuttgart gingen am Freitag gerade einmal 100 Tafeln über die Ladentheke. Dann war Schluss. Und natürlich durfte jede Person nur eine Tafel kaufen. Umso glücklicher war Fähnle, dass sein Plan aufging: „Ich teile die Schokolade mit meiner Oma und meinem Opa“, sagte er freudestrahlend.
Doch was bekommt man für den stolzen Preis von 14,99 Euro überhaupt? Das Besondere an der Dubai-Schokolade ist ihre Dicke, die durch eine reichhaltige Füllung aus Pistazienpaste und Kadayif entsteht. Kadayif, im Deutschen auch als Engelshaar bekannt, ist ein traditionelles Teigprodukt, das vor allem in der orientalischen und mediterranen Küche verwendet wird. Die feinen Teigfäden werden knusprig gebacken und kommen häufig in Süßspeisen wie Baklava zum Einsatz. Die Mischung aus cremiger Pistazienfüllung und knusprigem Kadayif verleiht der Schokolade ihre besondere Textur.
Manche wollen die Schokolade auch gewinnbringend verkaufen
Deshalb hatten sich auch Melissa Simões und Kevin Altinmakasci aus Aalen um kurz vor 3 Uhr vor der Stuttgarter Lindt-Filiale eingefunden. „Ich mag alles, was mit Pistazie zu tun hat“, schwärmt Melissa Simões. Die beiden bekamen die Tafeln Nummer zwei und drei.
Weiter hinten in der Reihe stand Jenny Orlando mit ihrer eineinhalb Jahre alten Tochter Xenia. Die beiden kamen erst um 8 Uhr, hatten sich aber weiter vorne einen Platz freihalten lassen. „Ich möchte die Schokolade verkaufen“, betonte Jenny Orlando. 300 Euro möchte sie mindestens erzielen. Sie rechnet sich gute Chancen aus, die Tafel an den Mann oder die Frau zu bringen.
Bei Lindt freut man sich über den Hype: „Nun haben unsere Maîtres Chocolatiers den Traum wahr werden lassen: Ein Hauch von Luxus und Exotik erleben“, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens.
Erfunden hat den Trend der Dubai-Schokolade allerdings jemand anderes. Die Gründerin, Sarah Hamouda, berichtet, dass sie während ihrer Schwangerschaft besondere Schokoladengelüste empfand, aber nichts ihren süßen Zahn zufriedenstellen konnte. 2021 gründete sie schließlich „Fix Dessert Chocolatier“ und brachte ihre eigene Schokoladenkreation auf den Markt. Was als kleines Online-Geschäft begann, gewann dank sozialer Medien schnell an Popularität.