Kulinarische Bromance: Matthias Diether und Tim Mälzer im Baltikum Foto: RTL / Endemol Shine / Matthias Nicklas/Tim Mälzer vs. Matthias Diether

Für „Kitchen Impossible“ besucht Tim Mälzer den besten Koch Estlands und lässt sich mit Matthias Diether auf eine baltische Edition der TV-Sendung ein. Bei der Sendung am Sonntagabend kann man die Schimpfwörter kaum mehr mitzählen.

„Klein, dick, kräftig, zwei Sterne, beste Grundvoraussetzung“, so beschreibt Tim Mälzer seinen Herausforderer Matthias Diether. Der Koch ist Deutscher – und mit zwei Michelinsternen für sein Restaurant 180 Degrees der höchst dotierte in dem kleinen, baltischen Land. Die beiden Konkurrenten einigen sich auf eine baltische Edition von „Kitchen Impossible“, bei der Estland, Lettland und Litauen bereist werden.

Mälzer vs. Diether

Zwei, die sich gut verstehen: Tim Mälzer und Matthias Diether Foto: RTL / Hendrik Lüders/Tim Mälzer vs. Matthias Diether

„Ich habe einen Kontrahenten gefunden, da gucke ich ein bisschen in den Spiegel“, sagt Tim Mälzer und hat auch in Sachen Kraftausdrücken recht. Man kann die „Fuck yous“ kaum mehr zählen in diesen vielen TV-Minuten. Matthias Diether, geboren in Berlin, ist in Reutlingen aufgewachsen und hat 1993 seine Ausbildung im Hotel Intercontinental in Stuttgart gemacht. Seine Lehr- und Wanderjahre bringen ihn unter anderem zu Lothar Eiermann ins Restaurant Le Cerf im Wald- & Schlosshotel Friedrichsruhe, in die Schwarzwaldstube nach Baiersbronn, zu Dieter Müller ins Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach. Als Sous-Chef wechselt er 2003 zu Sven Elverfeld ins Aqua nach Wolfsburg. Nach Dubai, Abu Dhabi, Schottland und Berlin erkocht er sich in Berlin im First Floor einen Stern. Seit 2016 arbeitet Diether als Küchenchef in der estländischen Hauptstadt Tallinn. 2023 wird das Lokal 180 Degrees mit zwei Michelinsternen ausgezeichnet.

Das Konzept des TV-Formats

Seit nun neun Jahren ist „Kitchen Impossible“ mit Tim Mälzer eines der erfolgreichsten TV-Konzepte rund ums Thema Kulinarik. Die Challenge folgt jede Woche diesem bewährten Rezept: In einer schwarzen Box wird ein Gericht aufgetischt, das der herausgeforderte Koch erst mal erschmecken und dann in der Küche des Original-Kochs nachkochen muss. Anschließend bewertet eine Jury, deren gemeinsamer Nenner eben dieses Lieblingsgericht ist, das Ergebnis.

Mälzer und der Lauch

Für die erste Aufgabe muss Mälzer im Noa Restaurant in Tallin einen gebrannten Lauch mit Jakobsmuschel nachkochen. Er urteilt: „eine wahnsinnige Aromenvielfalt“, die es ihm schwer macht. Mit 6,6 Punkten im Schnitt ist es am Ende eine wohlwollende Jurybewertung. Mälzer gibt sich selbstbewusst: „Selbst wenn ich scheiße koche, bin ich immer noch besser als der Rest der Welt.“

Diether und die Rinderroulade

In Vilnius, der Hauptstadt von Litauen, wird Matthias Diether ein Fine-Dining-Gericht mit historischen Wurzeln in der schwarzen Box serviert: Er muss Rinderroulade mit Pastinakenpürée und Gemüse nachkochen. Hier zeigt sich, was für eine Erfahrung er am Herd hat. Diether erreicht das Wahnsinnsergebnis von 8,3 Punkten im Schnitt.

Diether und die Box Foto: RTL / Endemol Shine / Teresa Orti von Havranek/Tim Mälzer vs. Matthias Diether

„Entweder bist du unfassbar doof oder einfach sehr nett“

Die beiden Köche schenken sich in Sachen Handwerk nichts – aber eben auch nicht in der Verwendung von Schimpfwörtern und selbstbewusstem Auftreten. „Ich müsste das Gericht nicht mal probieren, um es nachzukochen“, „Entweder bist du unfassbar doof oder einfach sehr nett“ – so geht es am laufenden Band.

Diether vor seinem Essen: Khinkali und Suppe Foto: RTL / Endemol Shine / Teresa Orti von Havranek /Tim Mälzer vs. Matthias Diether

Mälzer und Diether sind gemeinsam nach Riga gereist: Der eine bekommt Khinkali und Rote-Bete-Suppe (Diether) und der andere Graupenrisotto mit Schweinefleisch (Mälzer).

Khinkali seien „wie schwäbische Maultaschen“, so Diether, der ganz schön ins Schwitzen kommt, da er an zwei Ständen in einer Markthalle kochen muss. Weiter geht’s bei Mälzer mit Sprüchen („Da war kein Zweiter da, du Affe!“„Blöde Sau“ und „Vielleicht habe ich noch nie so dicht gekocht“) und einer formidablen Leistung am Herd. Am Ende wird es knapp und Mälzer geht mit 12,7 Punkten zu 12,5 Punkten als Sieger und mit dem Satz nach Hause: „Die Kitchen-Familie ist um ein Mitglied größer geworden. Du bist ein feiner Junge.“