Jakob Manz (Mitte) mit seiner Band: Paul Albrecht, Frieder Klein, Hannes Stollsteimer (von links nach rechts). Foto: privat

Der Saxophonist Jakob Manz ist erst 17 Jahre alt – und ein Ausnahmetalent. Bald spielt er mit seiner Band „The Jakob Manz Project“ im Armen Konrad in Weinstadt.

Weinstadt - Jakob Manz ist mit 17 Jahren der Jüngste in seiner Band. Dennoch ist er der musikalische Kopf der Gruppe, die er vor zwei Jahren gegründet und nach sich benannt hat: The Jakob Manz Project. Am 13. Dezember kommt der junge Mann aus Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen) nach Weinstadt zum Donnerjazz des Jazzclubs Armer Konrad. Dabei erwartet das Publikum von 20.30 Uhr an ein „Ausnahmesaxophonist“, wie die Sprecherin des Clubs, Rosa Budziat, Jakob Manz nennt. Das ist sicherlich keine Übertreibung angesichts all dessen, was der 17-Jährige bereits erreicht hat.

So hat er nicht nur eine eigene Band, die seine Kompositionen zu Gehör bringt, sondern ist mit ihr bereits preisgekrönt. Beim Biberacher Jazzpreis belegte The Jakob Manz Project in diesem Jahr den ersten Platz. Zudem hat die Gruppe den Musikpreis der Stuttgarter Lions Clubs gewonnen und ist für future sounds, den Nachwuchspreis der Jazztage in Leverkusen, nominiert. Vor diesen Erfolgen verblassen die ersten Preise, die Jakob Manz zuvor bei Jugend musiziert eingeheimst hat.

Mit Schlagzeug angefangen

Dabei hat er das Saxophon erst als drittes Instrument erlernt. Zunächst habe er im Alter von fünf Jahren mit Schlagzeug angefangen, dann drei Jahre später mit Blockflöte, erzählt Manz: „Durch Blockflöte habe ich meine Leidenschaft für Jazz entdeckt“, sagt er. Seine damalige Lehrerin habe ihm daraufhin einen Kollegen empfohlen, der Saxophon unterrichtet.

Was fasziniert ihn so am Jazz? „Für mich ist das Freiheit, eines der wenigen Dinge, wo ich ganz stark im Moment bin, nicht zuvor und nicht zurückdenke, sondern nur an das, was ich mache.“ Diesen Moment erlebt Jakob Manz am liebsten auf der Bühne. Denn gerade die Live-Auftritte sind das, was für ihn den Spaß an der Musik mit ausmacht. Daher steht sein Berufswunsch bereits felsenfest: Er will Profi-Musiker werden und dazu nach dem Abitur am Graf-Eberhard-Gymnasium in Bad Urach Musik studieren. In der der staatlichen Musikhochschule in Stuttgart geht er indes bereits jetzt regelmäßig ein und aus. Denn Manz absolviert ein Jungstudium, im Rahmen dessen er Unterricht bei einem Professor der Schule nimmt und auch andere Angebote nutzen darf, etwa zur Gehörbildung.

Manz tritt auch in der Elbphilharmonie auf

Als Profi-Musiker wolle er auf jeden Fall dem Jazz treu bleiben. „Aber für mich definiert sich gute Musik nicht nach ihrem Stil. Es kommt auf die Qualität eines Liedes an“, betont er. Daher sei er auch gegenüber Klassik und Pop nicht abgeneigt. Offen für andere Sachen zu bleiben, das ist Jakob Manz’ Devise. Er probiere gern Neues aus, spiele gern mit verschiedenen Musikern zusammen: „Das sind immer viele neue Inspirationen.“

Danach gefragt, was er in seiner Musikerkarriere erreichen möchte, auf welcher Bühne der Welt er einmal auftreten will, nennt Manz kein konkretes Ziel. „Mein Ziel ist es, mich künstlerisch und musikalisch immer fortzuentwickeln. Ich will auf keinen Fall stehen bleiben.“ Dabei kommt sein musikalisches Talent nicht von ungefähr. Seine Mutter ist studierte Opernsängerin und sein Vater als Musiklehrer an einem Gymnasium tätig. Wozu sollte Jakob Manz auch von den großen Bühnen der Welt träumen, wenn er bereits jetzt die Gelegenheit hat, auf einer von ihnen zu spielen? Denn im Dezember wird der 17-Jährige nicht nur im Rahmen der Kooperation zwischen dem Armen Konrad und der Stuttgarter Musikhochschule in Weinstadt auftreten, sondern gemeinsam mit dem Bundesjazzorchester auch in der Elbphilharmonie in Hamburg. Zudem plant er, zusammen mit seinen Bandkollegen Hannes Stollsteimer (Klavier), Frieder Klein (Bass) und Paul Albrecht (Schlagzeug) eine CD aufzunehmen.

Herbstsaison im Jazzclub

Ausstellung
Mit einer Vernissage zu Sibylle Bross’ Ausstellung „Frauenbilder“ ist der Jazzclub Armer Konrad (JAK) in seine aktuelle Herbstsaison gestartet. Während dieser sind die Werke der Künstlerin aus Leutenbach zu sehen, in denen sie sich experimentell mit dem Thema Mensch auseinandergesetzt hat.

Donnerjazz
Experimentierfreudig ist auch die Formation FUMMQ um die Brüder Ference und Magnus Mehl, die auf ihrer Herbsttour am 18. Oktober zum nächsten Donnerjazz im Jazzkeller, Stiftstraße 32 in Weinstadt-Beutelsbach, Station macht. Lateinamerikanische Rhythmen erfüllen den Jazzkeller dann am 25. Oktober, wenn die Gruppe AireLatino einen Mix aus Elementen von Latin, Jazz, Funk und Klassik präsentiert. Los geht’s beim Donnerjazz immer um 20.30 Uhr. Karten kosten an der Abendkasse 15 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Programm
Ein weiterer Programmpunkt in diesem Monat ist die JAK-Disco am Freitag, 19. Oktober, von 21 Uhr an. Am 21. Oktober spielt ab 11 Uhr die Classic-Jazz-Band Tante Friedas Jazzkränzchen zum Jazzfrühschoppen und am 26. Oktober steht schließlich Deep Strings mit seiner Mischung aus lyrischen Popmelodien, Jazzimprovisationen und lateinamerikanischer Folklore auf der Bühne des Clubs. Das gesamte Programm der Herbstsaison und die Eintrittspreise sind hier zu finden.