Sieht fast aus wie ein Monster aus „Ghostbusters“: Katja Novitskovas raumgreifende Installation „Microbial Oasis“ hängt von der Decke der Alten Kelter Fellbach. Foto: Gottfried Stoppel

In der Kunstschau in der Alten Kelter in Fellbach geht es um „Über_Lebensräume“. Die Werke zeigen, wie sich die Habitate von Menschen, Tieren und Pflanzen radikal verändern.

Mit einer Laufzeit von vier Monaten ist sie das längste kulturelle Ereignis in diesem Sommer im Remstal. Doch die Vorbereitungen auf die aktuelle Schau moderner Kleinplastik laufen noch viel länger – getreu der Devise „nach der Triennale ist vor der Triennale“ bereits seit drei Jahren. Nun ist es aber so weit: Mit einem Festakt an diesem Samstag, 24. Mai, wird die 16. Triennale Kleinplastik Fellbach um 11 Uhr in einem eigens aufgestellten großen Zelt eröffnet.

 

Kuratorin Claudia Emmert und Co-Kuratorin Ina Neddermeyer haben die Auswahl der Exponate passend zum Motto umgesetzt: „Habitate. Über_Lebensräume“ ist der Titel der Präsentation. Wer die Arbeiten der 45 ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler genauer inspizieren möchte, muss gewisse Kondition mitbringen: Immerhin steht in der Alten Kelter eine Ausstellungsfläche von 3000 Quadratmetern zur Verfügung.

Ein Thema der Ausstellung: „Permanente Vergänglichkeit“

Die beiden Macherinnen haben die diesjährige Triennale so konzipiert, dass die Besucherinnen und Besucher die Ausstellung in einer Wanderung von Themenbereich zu Themenbereich erforschen können. Habitate werden als experimentelle Biotope und zugleich als Handlungsräume verstanden – ein Aspekt ist hierbei die „permanente Vergänglichkeit“, wie es heißt.

Bei der 16. Triennale Kleinplastik Fellbach im Bereich „Zukünftige Habitate“ zu sehen: Flaka Halitis Skulptur „Whose Bones?“ Foto: Dirk Herrmann

„Alle prägenden Themen unserer Zeit kulminieren hier“, erläutert die künstlerische Leiterin: „Klimawandel, Pandemien, Kriege und Migration sowie die Verschränkung analoger und digitaler Lebenswelten.“ Die Bandbreite der verhandelten Habitate, also Lebensräume, reiche von den Gipfeln der höchsten Berge bis in die Tiefen der Ozeane, von der Antarktis über Afrika, Asien und Südamerika bis nach Europa und Amerika.

„Die Werke zeigen, wie sich die Lebensräume von Menschen, Tieren und Pflanzen radikal verändern und auch zukünftig im Umbruch sein werden“, erklärt die Co-Kuratorin Ina Neddermeyer. „Der Über-Lebensraum des Ausstellungsortes Alte Kelter wird in dieser Triennale von realen, hybriden und fiktiven Wesen belebt und wirft einen spekulativen Blick auf mögliche Zukunftsszenarien.“

Seit mehr als vier Jahrzehnten steht die Triennale Kleinplastik Fellbach für zeitgenössischen internationalen Kunstdiskurs, sie genießt einen hervorragenden Ruf in der Welt der Kunst. Die Ausstellung ermöglicht es, in die Gedankenwelten und gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart einzutauchen. Die 100 Meter lange und 30 Meter breite „Holzkathedrale“ am Fuße des Kappelbergs gibt der Ausstellung dabei ein unverwechselbares Ambiente.

Festakt findet im eigens aufgebauten Zelt statt

Beim Festakt im Zelt sprechen Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Traditionell wird der Ludwig Gies-Preis für Kleinplastik von Letter Stiftung Köln bei der Eröffnung überreicht. Für die musikalische Umrahmung sorgen Isabelle Farr (Violine) und Krassimira Krasteva (Violoncello) von den Stuttgarter Philharmonikern. Nach dem anschließenden Stehempfang bieten die Kuratorinnen ab 14 Uhr Führungen durch die Ausstellung an.

Die Triennale ist am Eröffnungstag bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Eröffnung ist kostenfrei. Ab 25. Mai gelten folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 14 bis 19 Uhr, Donnerstag, 14 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag, 11 bis 19 Uhr.