In Münster haben Kinder und Jugendliche der Elise-von-König-Schule im IBA’27-Projekt ihre Ideen zur Gestaltung von Freiflächen gezeigt – und zusammen mit dem Kindertreff einen Kinderstadtplan erarbeitet. Bei der Umsetzung sind nun die Erwachsenen am Zug.
Die Internationale Bauausstellung (IBA) beschäftigt den Stadtbezirk Münster – und zwar seit dort das Projekt der Baugenossenschaft Münster 2022 mit dem Titel „Zukunft Münster 2050“ aufgenommen wurden. So soll in der Moselstraße bis 2027 ein neues Quartier mit rund 230 Wohnungen entstehen. Kürzlich hatten nun die Kinder das Wort und präsentierten ihre Ideen für Freiflächen bei einer Veranstaltung im Bürgersaal Münster mit allen Beteiligten. Außerdem stellten sie einen Kinderstadtplan vor, ein Pilotprojekt der Stadt Stuttgart. Lehrerin Tanja Richter von der Elise-von-König-Schule erklärte: „Wir freuen uns, dass die Schülerinnen und Schüler eine so große Wertschätzung für Ihre Projekte bekommen, dies ist etwas ganz Besonderes.“ Der Vorstand der Baugenossenschaft Münster, Michael Rosenberg-Pohl sagte, dass mit der Stadtbauakademie und dem Kindertreff Münster weitergehende Vorschläge erarbeitet wurden.
Kindertreff begleitet den IBA-Projekt
So soll der Kindertreff, der die Kinder im IBA-Projekt begleitet, in der Moselstraße 88 erweitert werden, im Haus am Park, das direkt am Grünzug liegt, der sich durch den Stadtbezirk zieht. „Früher gab es im Grünzug Bänke und Tischtennisplatten zum Verweilen und Treffen. Für die Kinder wäre hinter dem Gebäude der Baugenossenschaft, in dem dem Grünzug/Park am Makerspace zugewandten Bereich, eine geeignete wettergeschützte Fläche, um sich zu treffen“, sagt Rosenberg-Pohl. An der zum Park hin geneigten Seite könne eine Kugelbahn insbesondere jüngere Kinder und Besucher des Kindertreffs ansprechen und zu Bewegung, Spaß und Spiel anregen.
Elise-von-König-Schüler entwarfen „Inklusives Wohnen“
Bereits im Schuljahr 2023/24 hatten Achtklässler der Elise-von-König-Schule unter dem Motto „Inklusives Wohnen“ eine Vision entwickelt mit großzügigen Freiräumen, inklusiven Spielplätzen (Schaukel für Kinder im Rollstuhl), Aussichtsturm mit Aufzug, selbstreinigenden Toiletten mit Solartechnik. Auch den Neckar haben sie in ihre Vision mit einem kleinen Nebenfluss eingearbeitet. Fotovoltaik war ein großes Thema, ebenso die nächtliche Beleuchtung für ein gutes Sicherheitsgefühl. Zwei der „Architekten“ standen den Besuchern für nähere Auskünfte zur Verfügung.
Die Neuntklässler waren Paten der Fünftklässler, die sich zum Thema Freiraumgestaltung Gedanken gemacht hatten. Es wurden bepflanzte Sitzelemente hergestellt in Kooperation mit dem Kindertreff. „Sie fanden so großen Anklang, dass überlegt wurde, dass sie im IBA-Projekt der Baugenossenschaft auch einen Platz finden können“, sagt Bezirksvorsteherin Renate Polinski, die sich freut, dass die Schüler mit der Ausstellung so erfolgreich waren und dass ihre Vorschläge ins IBA’27-Projekt einfließen.
Kinderstadtplan als Kooperationsprojekt
Die Klasse 3 hat einen neuen Kinderstadtplan mit Besuchenden des Kindertreffs erarbeitet. In dem Pilotprojekt haben Kinder ihre Lieblingsplätze gemalt und den Stadtbezirk neu entdeckt. „Mit der Fertigstellung des Plans wird im Mai 2025 gerechnet. Es ist ein Kooperationsprojekt mit dem Deutsch-Türkischen Forum, der Schule, dem Kindertreffs und dem Bezirksamts Münster“, berichtet Polinski. Die Soziale Stadt hat anhand einer Karte abgefragt, was man sich wo in Münster wünscht, wo man sich wohlfühlt und an welchen Stellen man sich nicht so gern aufhält. Rosenberg-Pohl erklärte, am meisten habe ihn gefreut, dass die Kinder und Jugendlichen die Einrichtungen der Baugenossenschaft in der Freiberg-/Moselstraße als einen der beliebtesten Treffpunkte sehen.
IBA’27-Projektleiterin ist begeistert
Die IBA’27-Projektleiterin Grazyna Adamczyk-Arns resümierte, dass der Nachmittag viel mehr als ein fröhliches Zusammensein gewesen sei: „Man spürte förmlich das Engagement aller Beteiligten.“ Ihr Fazit: Es brauche mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, mehr Grünflächen und attraktive Angebote. „Nun liegt es an den Erwachsenen, die zukunftsfähigen Ideen in die Realität umzusetzen.“