Im Idealfall sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % liegen. Foto: likuzia / shutterstock.com

Sie lüften zwar regelmäßig, aber die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sinkt nicht? Woran das liegen kann und was dagegen hilft.

Ist die Luftfeuchte in der Wohnung auf Dauer zu hoch, steigt das Schimmelrisiko. Es ist daher unumgänglich, geeignete Maßnahmen gegen die Feuchtigkeit zu treffen. Wie Sie am besten vorgehen, erfahren Sie im Artikel.

Lüften Sie wirklich genug?

Sie sollten sich zunächst fragen, ob Sie die Räume tatsächlich ausreichend lüften. Experten empfehlen, die Fenster mehrmals am Tag ganz zu öffnen und dabei im Idealfall für einen Durchzug in der Wohnung zu sorgen. So kann die verbrauchte Raumluft einmal komplett gegen Frischluft getauscht werden. Als Faustformel können Sie sich bei jedem Lüftungsvorgang an die folgenden Zeiten halten:

  • Weniger als 5 °C: 2 bis 3 Minuten lüften.
  • 5 bis 15 °C: 5 bis 10 Minuten lüften.
  • 15 bis 25 °C: 10 bis 20 Minuten lüften.
  • Mehr als 25 °C: 20 bis 30 Minuten lüften.

Versuchen Sie, pro Tag mindestens drei Mal gründlich durchzulüften. Sollte die Feuchtigkeit auch dann nicht weniger werden, probieren Sie einen der folgenden Tipps.

Trotz Lüften immer hohe Luftfeuchtigkeit: 3 Tipps

Wenn Sie regelmäßig stoßlüften und trotzdem eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung herrscht, probieren Sie an einer der folgenden Stellschrauben zu drehen.

1. Richtig heizen gegen hohe Luftfeuchtigkeit

Während der Heizperiode ist es wichtig, die Wohnung auf eine bestimmte Temperatur zu heizen, um Schimmel zu vermeiden. Wie warm es in welchem Raum mindestens sein muss, variiert dabei aber. Es kommt unter anderem auf das Alter des Gebäudes, die Dämmung oder auch die Art der Fenster an. Gar nicht zu heizen, kann es aber schwer machen, die Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte. Wie warm es in den einzelnen Räumen etwa sein sollte, können Sie in unserem Artikel „Wie warm muss es in der Wohnung sein?“ nachlesen.

2. Feuchtigkeitsspitzen gezielt ableiten

Immer dann, wenn viel Feuchtigkeit auf einmal in den Raum gelangt, sollten Sie durch Lüften und Heizen gegensteuern. Als Beispiele sind hier das Kochen, Baden, Duschen, Wäschetrocknen oder auch intensive Sporteinheiten zu nennen. Lüften Sie während oder nach der jeweiligen Tätigkeit den Raum gründlich durch, damit die Feuchtigkeit abgeleitet wird. Trocknen Sie die Wäsche im Idealfall in einem extra Trockenraum. Auch nach dem Schlafen sollten Sie das Schlafzimmer gründlich lüften, da durch das Ausatmen und nächtliches Schwitzen viel Feuchtigkeit in den Raum gelangt ist.

Lesen Sie auch: Was tun gegen Schimmel?

3. Hohe Luftfeuchtigkeit kann bauliche Gründe haben

Wenn die Luftfeuchtigkeit trotz Lüften zu hoch ist, kann das auch an der Bausubstanz des Gebäudes liegen. Das Umweltbundesamt gibt an, dass hohe Feuchtigkeitswerte zum Beispiel durch Rohrbrüche, Restbaufeuchte, Wärmebrücken oder undichte Stellen im Dach entstehen können. Solche Probleme sind oftmals mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Deswegen ist es ratsam, bei konstant hohen Feuchtigkeitswerten in der Wohnung einen Sachverständigen zu beauftragen, der nach der Ursache sucht.

Was bringen Luftentfeuchter?

Wenn die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung trotz Lüften zu hoch ist, liegt es nahe, Luftentfeuchter als Gegenmaßnahme aufzustellen. Die können zwar praktisch sein, bekämpfen aber in der Regel nur die Symptome. Solange Sie die Ursache für die hohen Feuchtigkeitswerte nicht abklären und beseitigen, verursachen die Luftentfeuchter auf Dauer nur unnötige Kosten. Selbst passive Entfeuchter auf Granulatbasis müssen regelmäßig ersetzt werden. Insofern ist die Ursachenbekämpfung immer das A und O. Probieren Sie zunächst, das Luft- und Heizverhalten anzupassen. Erzielen Sie damit keine Erfolge, sollten Sie darüber nachdenken, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.