Frank Gehrmann hat im Sommer das Ruder bei den Handball-Frauen des SV Leonberg/Eltingen übernommen. Der neue Coach formuliert im Interview seine Ansprüche.
An diesem Samstag (18 Uhr) starten die Handballerinnen des SV Leonberg/Eltingen im Sportzentrum gegen TuS Ottenheim in ihre erste Oberliga-Saison. Frank Gehrmann, der neue Trainer der Wildcats, spricht über seine Handschrift als Coach und die Saisonziele des Aufsteigers.
Herr Gehrmann, welche Rolle wollen Sie in der Oberliga als Aufsteiger spielen?
Es geht um den Klassenerhalt, ganz klar. Als Aufsteiger muss man erst mal Punkte sammeln. Das hört sich immer so abgedroschen an, aber von Spiel zu Spiel denken und so schnell wie möglich genug Punkte haben, dass man nichts mit dem Abstieg zu tun hat. Ich denke aber, es wird eine schwierige Saison. Wie gesagt: junges Team, neue Herausforderungen, unbekannte Liga mit vielen badischen Mannschaften. Es gibt viele Fragezeichen.
Was muss passieren, damit sie das Saisonziel erreichen können?
Wir müssen unser Niveau steigern und uns festigen, wir müssen schauen, dass wir viele gute Entscheidungen treffen und sie ins Spiel bringen. Da müssen wir uns verbessern. Wir wollen es hinkriegen, das Tempospiel wirklich hochzuhalten. Wir haben 15 wirklich fast gleichwertige Spielerinnen. Ich glaube nicht, dass das jede Mannschaft von sich behaupten kann – viel Jugend, viel Frische, das ist der Ansatz und die Hoffnung, dass wir das dann umsetzen in der Liga.
Wie ist die Form Ihrer Mannschaft vor dem Start und ist Ihre Handschrift schon zu erkennen?
Die Form steigt langsam. Am Anfang waren die Ergebnisse in den Testspielen nicht ganz so berauschend. Aber jetzt haben wir die letzten zwei Testspiele gewonnen. Man merkt langsam, dass die Mannschaft erkennt, was ich machen will, das trägt langsam Früchte.
Können Sie kurz zusammenfassen, was Sie genau wollen?
Mein Ansatz ist eine sehr ballorientierte Abwehr, die dann schnell im Gegenzug umschaltet. Schneller Handball, Tempohandball, erste Welle und dann die zweite Welle, schnelle Mitte, alles mit hohem Tempo. Das ist mein Ansatz.
Sie spielen in der Liga auch gegen den SV Hohenacker-Neustadt. Welches Gefühl haben Sie, wenn Sie an dieses Spiel denken?
Ich war fünf Jahre dort als Trainer. Es ist natürlich kein Spiel wie jedes andere. Aber ich bin jetzt ja schon ein Jahr weg, der Abstand ist vorhanden. Ich freue mich auf das Spiel. Es wird ein schweres Spiel, weil Hohenacker-Neustadt für eine aggressive 3:1-Abwehr bekannt ist. Dieses Spiel wird garantiert nicht leicht.
Haben Sie vor, beim SV Leonberg/Eltingen auch eine ähnlich lange Ära zu prägen wie in Hohenacker?
Das ist immer das Ziel. Bisher habe ich einen sehr guten Eindruck vom Verein, es war schon immer mein Ziel, eine Mannschaft zu formen und zu entwickeln. Aber da gehört natürlich auch viel dazu, was passen muss, und zwar von beiden Seiten. Das kann man jetzt nicht gleich so sagen, dass man automatisch wieder vier, fünf Jahre bleibt, sondern das entwickelt sich.
Worauf können sich die Fans freuen, wenn sie diese Saison ins Sportzentrum kommen?
Auf einen attraktiven, schnellen und vielleicht ein bisschen unbekümmerten Handball. Das ist so auch ein bisschen der Unterschied zur vergangenen Saison, wir werden sehr viel aufs Tempo setzen. Viele Szenen im Spiel, viele Angriffe, viel Kampfgeist – das ist meine Handschrift.