Wolkendicke und Stand der Sonne entscheiden bei Gewitter über die Farbe des Himmels Foto: dpa

Bei Gewitter muss das Sonnenlicht durch eine dicke Wolkenschicht, bevor es auf der Erde ankommt. Dabei hat es jede Menge Gelegenheiten, sich zu brechen und den Himmel grün, gelb oder auch rot zu verfärben.

Stuttgart - Die Gewittersaison ist eröffnet! In den nächsten Monaten blitzt und donnert es wieder genau dann, wenn die Wurst auf dem Grill oder das Handtuch auf der Freibadwiese liegt. Da kann man schon mal rot sehen. Oder gelb. Oder grün. Denn oft wechselt der Himmel bei Gewitter seine Farbe. Warum eigentlich?

Das Licht der Sonne setzt sich aus allen Farben zusammen. Diese haben unterschiedliche Wellenlängen, gemeinsam ergeben sie Weiß. In der Erdatmosphäre bricht sich das Licht an den Luftmolekülen. Die Farbwellen werden je nach Länge (von Blau – etwa 400 Nanometer – bis Rot – 800 Nanometer) unterschiedlich stark gestreut. An einem wolkenlosen Mittag, wenn die Sonn hoch am Himmel steht, ist der Weg durch die Atmosphäre am kürzesten. Der Himmel ist blau, weil das kurzwellige Licht stärker gestreut wird. Die Strahlen, die auf der Erde ankommen, erscheinen uns gelblich.

Bei Gewitter muss das Licht auch noch durch eine dicke Wolkenschicht. Da gibt es jede Menge Wasser-, Eis- oder Hagelpartikel, an denen sich die Strahlen zusätzlich brechen können. Die Folge: Der Himmel ändert seine Farbe – je nach Dicke und Beschaffenheit der Wolke sowie dem Sonnenstand. „Bei einer vertikal mächtigen Gewitterwolke am Nachmittag erscheint der Himmel grünlich“, erklärt Christian Herold, Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst. Gelb wird er, wenn die Strahlen der tieferstehenden Sonne eher seitlich auf die Wolken treffen und so einen längeren Weg zurücklegen müssen. Ist die Sonne hinter dem Gewitter schon am Untergehen, färben sich die Wolken rötlich. Ein Phänomen, das man auch von gewitterlosen Abenden kennt.