Das Klinikum Herrenberg wird den neuen Anforderungen entsprechend umgebaut. Foto: tefanie Schlecht

Das Krankenhaus Herrenberg soll künftig ein Gesundheitszentrum mit Bereichen wie Chirurgie, Allgemeinmedizin und Geriatrie werden. Dafür stehen nun Umbaumaßnahmen an.

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA) des Kreistags Böblingen hat in seiner jüngsten Sitzung wichtige bauliche Maßnahmen für den Klinikstandort Herrenberg auf den Weg gebracht. Dafür investiert der Landkreis im ersten Schritt drei Millionen Euro in bauliche Maßnahmen und weitere rund 4,8 Millionen Euro in die technische Gebäudeausstattung.

 

Insgesamt belaufen sich die bereits beschlossenen Investitionen auf knapp acht Millionen Euro, schreibt der Klinikverbund. „Mit der Medizinkonzeption 2030 hat sich der Klinikverbund Südwest auf den Weg gemacht, sich zukunftsfähig aufzustellen“, so Landrat Roland Bernhard.

Abschied von der Notfallpraxis

Die Medizinkonzeption sieht für den Landkreis neben dem Flugfeldklinikum in Böblingen als künftigem Maximalversorger Leonberg als Grund- und Regelversorger sowie Herrenberg als integriertes Gesundheitszentrum vor. Das Klinikum Herrenberg soll sich künftig auf Bereiche wie ambulante Chirurgie, Allgemeinmedizin und Geriatrie konzentrieren. Wegfallen wird im November 2025 auch die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung.

Vor diesem Hintergrund hat der Kreistagsausschuss die schrittweise Umsetzung von Baumaßnahmen am Standort Herrenberg beschlossen. Es soll eine Perspektive für die kommenden zehn bis 15 Jahre geschaffen werden.

Runder Tisch sucht nach Lösungen

Genehmigt wurden Baumaßnahmen, die gemäß Medizinkonzeption die Umwandlung in ein Gesundheitszentrum voranbringen. Dazu zählen die ambulanten Chirurgie des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), die Modernisierung der Räumlichkeiten für das ambulante Operieren, die Integration eines kassenärztlichen Sitzes der Allgemein- und Akutmedizin in das MVZ, der Umbau der Pforte sowie weitere technische Maßnahmen. In einem zweiten Schritt werden Maßnahmen für die Geriatrie geprüft.

Darüber hinaus hat in der Woche zuvor auf Einladung von Landrat Bernhard für Herrenberg ein Runder Tisch mit Vertretern des Klinikverbunds, der Ärzteschaft, der Stadtverwaltung und des Kreises statt. Im Zentrum der Gespräche standen konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Versorgung – darunter die Erweiterung der MVZ-Strukturen im hausärztlichen Bereich und den Wegfall der Notfallpraxis.

Standort Herrenberg bleibt wichtig

„Der Standort Herrenberg spielt weiterhin eine essenzielle Rolle für das Ziel der Medizinkonzeption 2030, der Bevölkerung auch in Zukunft eine medizinische Versorgung bieten zu können. Zwar lassen sich die genauen Auswirkungen der Krankenhausreform noch nicht vollumfänglich abschätzen, dennoch wissen wir bereits heute, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt KVSW-Geschäftsführer Alexander Schmidtke und ergänzt: „Auch, wenn ich die Vorbehalte aus der Bevölkerung selbstverständlich nachvollziehen kann, so kann das künftige Konzept als zukunftsträchtiger Leuchtturm für die gesamte Region wirken.“