Der TSV Weilimdorf zieht durch das Tor des Tages von Riccardo Scarcelli gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen ins Achtelfinale ein. Derweil beendet Calcio die Partie nur zu neunt.
Zum Verbandsliga-Auftakt am vergangenen Wochenende hatte es für Riccardo Scarcelli ein schmerzhaftes Wiedersehen mit seinem Ex-Club SV Fellbach gegeben. Der 23-Jährige und der TSV Weilimdorf unterlagen mit 2:5. Ein weiteres Wiedersehen mit einem seiner Ex-Vereine endete am Mittwochabend hingegen besonders freudig. In der dritten Runde des WFV-Pokals besiegten Scarcelli und die Seinen Calcio Leinfelden-Echterdingen mit 1:0. Torschütze des Tages: eben Scarcelli.
Der linke Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison die Vorbereitung und ein paar Spiele bei den Echterdingern absolvierte und dann aufgrund für sein Empfinden zu wenig Berücksichtigung nach Weilimdorf wechselte, traf in der 90. Minute per schönem Flachschuss zum Sieg und Einzug in Achtelfinale. Der Gegner wird am Sonntag ausgelost.
Das Tor für die Heimelf lag zu diesem Zeitpunkt in der Luft und war aufgrund der Chancenfülle in den letzten 25 Minuten auch verdient. Zuvor war die Partie ausgeglichen, mit seltenen Höhepunkten vor beiden Toren. Die anschließende Steigerung der gefährlichen Momente vor dem Calcio-Gehäuse hatte eine Geschichte. Nur noch neun Akteure der Gäste-Belegschaft standen von der 62. Spielminute an auf dem Platz. Was war passiert? Kurz vor dem Pausenpfiff sah der Innenverteidiger Nick Olteanu nach einer Notbremse Rot. Der Neuzugang wurde von seinem Mitspieler Stefan Todorovic unsauber angespielt, bekam als letzter Mann den Ball nicht mehr unter Kontrolle und zog darauf zu heftig an Terry Offeis Trikot. Völlig unnötig war indes die Ampelkarte für Qlirim Zekaj. Dieser grätsche ohne Not einen Weilimdorfer Akteur an der Mittellinie ab. Fortan waren die Gäste ausschließlich mit Verteidigen beschäftigt, während das Heimteam zu immer mehr aussichtsreichen Abschlüssen kam.
„Im Pokal zählt das Weiterkommen, und das ist uns gelungen“
Jedoch benötigten die Gastgeber häufig lautstarke Anweisungen von außen, um die Überlegenheit letztlich auch zu nutzen. „Teilweise waren wir in Überzahl zu inaktiv, deshalb musste ich den Jungs lautstark Beine machen“, sagt der Weilimdorfer Coach Manuel Fischer, der dennoch mit seinem Team zufrieden war. „Im Pokal zählt das Weiterkommen, und das ist uns gelungen.“
Sein Trainerkollege Francesco Di Frisco war prinzipiell mit den Seinen auch zufrieden, ganz besonders was die Einstellung anging: „Die Jungs sind gut, die Jungs sind eifrig, und sie haben auch in Unterzahl ordentlich dagegengehalten“, bilanzierte er. Wobei Di Frisco ordentlich rotierte, das Team im Vergleich zur 1:3-Liga-Auftaktniederlage gegen Oberensingen auf sechs Positionen änderte. Unter anderem stand Zacharias Velvelidis – sonst die Nummer zwei – gegen seinen Ex-Verein zwischen den Pfosten. Das Aber zur Zufriedenheit hing für Di Frisco mit den Platzverweisen zusammen: „Beide waren gerechtfertigt und beide unnötig. An der Niederlage sind wir damit selbst schuld.“
Übrigens, auch der Coach selbst holte sich tief in der Nachspielzeit die Ampelkarte ab – letztlich wegen Verlassens der Coachingzone.
Für die Weilimdorfer geht es bereits am Samstag weiter mit der Auswärtspartie beim Mitaufsteiger FC Rottenburg. Dann möglicherweise wieder im 4-1-4-1-System, in dem die Nord-Stuttgarter gegen Calcio wirkungsvoller agierten als bei der Niederlage gegen Fellbach in der 5-4-1-Grundordnung.
Calcio tritt ebenfalls am Samstag beim Vorjahressechsten TSG Hofherrnweiler-Unterrombach an. Keine angenehme Aufgabe, schließlich werden die Kicker vor den Toren Aalens auf Wiedergutmachung für ihre 1:5-Pokalschlappe gegen den klassentieferen TSV Bernhausen aus sein. Fehlen werden auf Echterdinger Seite die beiden aktuellen Rotsünder.
TSV Weilimdorf: Barisic – Zinram-Kisch, Bozoglu, Njie, Apler – Wojcik (63. Boukari) – Barretta (46. Ural), Küley (55. Baierle), Joas, Scarcelli (90.+6 Kugiumtzidis) – Offei (90.+4 Sadikovic).
Calcio Leinfelden-Echterdingen: Velvelidis – Thompson, Olteanu, Todorovic (90.+2 Vittorio), Vieira (90.+2 Andrei-Lucian Ulici) – Casian-Matei Ulici (46. Patrik Seemann), Mamic, Philipp Seemann (90.+2 Kuchler), Zekaj – Aziz (73. Schlotterbeck), Djermanovic.