Torhüter Fynn Jannis Kleinschmidt von der Spvgg Warmbronn musste sechsmal hinter sich greifen – Salih Okan Karaman (re.) erzielte einen Treffer für die SpVgg Weil der Stadt. Foto: Andreas Gorr

In der Kreisliga A 2 sind die Sportvereinigungen aus Weil der Stadt und Renningen in Torlaune. Außerdem dürfen die Kicker des SV Gebersheim erstmals jubeln.

Nach der Rückkehr aus der Spielpause bleibt die SpVgg Renningen Spitzenreiter Drita Kosova Kornwestheim auf den Fersen und erobert den zweiten Platz. Auch weil die zweiten Mannschaften der Clubs an diesem Wochenende keine Punkte holen.

 

Nach einer herben Klatsche taumelt der KSV Renningen in Richtung Tabellenkeller, wo weiterhin der TSV Flacht und der TSV Heimerdingen II feststecken. Der SV Gebersheim kann sich mit einem ersten Befreiungsschlag zumindest etwas Luft auf die unteren Plätze verschaffen.

TSV Heimerdingen II bleibt ohne Punkte

Gute zwei Stunden vor den anderen Teams eröffnete der TSV Heimerdingen II den fünften Spieltag gegen die TSF Ditzingen. Der Tabellenletzte hatte vor allem in der Frühphase wenig vom Spiel, Ditzingen kontrollierte den Ball, viel lief über Spielertrainer Kevin Sturm. Der 28-jährige Mittelfeldstratege besorgte in Minute 17 den Führungstreffer für die Gäste, nach einem Handspiel von Angelo Siena kurz vor der Strafraumgrenze verwandelte Sturm den fälligen Freistoß an der Mauer vorbei flach rechts ins Tor.

Bei dem Gegentreffer sah Heimerdingens 20-jähriger Schlussmann Finn Mattes nicht gut aus, fand jedoch im Laufe der Partie immer besser ins Spiel. Besonders Stürmer Arne Poster hatte gegen den jungen Torwart mehrfach das Nachsehen. Zur Halbzeit stand die knappe Führung für Ditzingen zu Buche, die jedoch nach der Pause schnell gekontert wurde. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff köpfte Filip Jagar das Schlusslicht zurück in die Begegnung. „Wir haben uns in der Halbzeit vorgenommen, mehr Druck nach vorne auszuüben“, erklärte TSV-Trainer Graziano Monteduro.

Den Punktgewinn vor Augen zogen sich die Hausherren deutlich zurück und fuhren nur noch wenige Entlastungsangriffe. Für Monteduro ein ausgeglichenes Spiel, dass zu beiden Seiten hätte kippen können. Letztlich kippte es zu Ungunsten seiner Mannschaft. TSF-Kapitän Noah Ihlenfeld schädelte eine hohe Freistoßflanke von Kevin Sturm freistehend im Strafraum zur Führung ein, der Spielertrainer ließ sich einen provokanten Jubel vor den gegnerischen Fans nicht nehmen. Monteduro haderte: „Natürlich war es dann wieder ein Standard, der uns die Punkte gekostet hat. Zwei Mann frei vor dem Torwart, das darf natürlich nicht passieren.“

Seine Mannschaft bleibt weiter als einziges Team ohne Punktgewinn, der Trainer will sich davon jedoch nicht beeinflussen lassen. „Wir haben schon ein paar Phasen, wo es ganz okay aussah, auf denen können wir auf jeden Fall aufbauen“, meinte er und betonte zudem, dass sich nun auch der dezimierte Kader wieder füllt. Monteduro sagte: „Ich weiß, was in der Mannschaft steckt.“

SV Gebersheim bejubelt ersten Sieg

Endlich konnten Kai Liedtkes Gebersheimer Kicker zeigen, was in ihnen steckt. Im Duell mit der stark gestarteten Zweitvertretung der SKV Rutesheim holt sich der SVG mit 3:1 den ersten Saisonsieg. Liedtke, der selbst mehrere Jahre die SKV-Zweite trainiert hatte, gab an, man sei schon mit der Einstellung in die Partie gegangen, sie gewinnen zu können. Sowohl mit als auch gegen den Ball sah Liedtke sein Team überlegen, er erklärte: „Ich glaube, das war der Schlüssel bei uns, dass wir gesagt haben, wir müssen uns darauf fokussieren, dass wir gegen einen Ball einfach aggressiv sind.“

Auch offensiv entfaltete sich der Gastgeber, Nico Schlinger scheiterte mehrfach an David Feddersen, bevor er in der 19. Minute einen langen Ball von Kapitän Joas Rau herunterpflückte und den Torwart zur Führung bezwang. Nur sechs Minuten später schaltete Gebersheim nach einem Ballgewinn im Zentrum schnell nach vorn, nach Doppelpass mit Bernhard Kreis tauchte Kapitän Rau vor Feddersen auf. Der konnte den ersten Ball noch parieren, im Nachschuss hatte Kreis dann freie Bahn.

Siegreich mit dem SV Gebersheim: Trainer Kai Liedtke Foto: Andreas Gorr

Mit dem 2:0 im Rücken ging Liedtkes Mannschaft in die Pause, der Trainer bemängelte: „In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen weniger gemacht, Rutesheim ist dann relativ hoch angelaufen.“ Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff spielten die Gäste einen schnellen Konter aus, an dessen Ende Euron Beqiri stramm rechts unten ins Tor traf. Der 1:2-Anschluss hatte aber nicht lange bestand, nur acht Minuten brauchte Gebersheim zur erneuten Zwei-Tore-Führung. Marvin Uhl eroberte den Ball direkt von Keeper Feddersen und bezwang diesen im zweiten Versuch zum 3:1.

Nach dem Sieg atmet Gebersheim auf, inklusive Trainer Liedtke: „Sehr verdient und für uns wichtig, für den Aufwand auch belohnt zu werden. Das war jetzt der erste Schritt, aber ich glaube nicht, dass wir schon bei 100 Prozent sind.“ Seiner Mannschaft habe nach den Rückschlägen in den ersten Pflichtspielen noch das Selbstvertrauen gefehlt, trotz der erfolgreichen Vorbereitung. Nun scheint der SV Gebersheim endlich wachgeküsst zu sein.

Kosova Kornwestheim fertigt KSV Renningen ab

Ganz anders erging es dem KSV Renningen, der von Spitzenreiter Kornwestheim schmerzhaft k. o. geschickt wurde. Mit 8:1 prügelte Drita den KSV durch den Sportpark Stegwiesen. Schon zur Pause war mit 4:0 für den Gast die Messe gelesen, Muhamet Muzliukaj schoss allein drei Tore in Hälfte eins (14., 22., 38.), Adrian Thaqi streute in der 24. Minute noch einen Treffer ein. Muzliukaj traf in Minute 57 zum vierten Mal, Spielertrainer Spetim Muzliukaj legte in der 66. Minute das nächste Tor nach.

Nachdem Sermin Zekjiris Treffer aus der 81. Minute nur zwei Minuten später von Mehmet Semsetttin Erdogan mit dem Ehrentreffer beantwortet wurde, setzte in der 88. Minute Albesian Ajazi den Schlusspunkt. Während Kornwestheim weiterhin die Liga anführt, schlittert der Aufsteiger aus Renningen in den Abstiegskampf und ist dort nun punktgleich mit dem FC Gerlingen einen Zähler vor dem Relegationsrang.

FC Gerlingen verschenkt Punkte gegen Münchingen II

Auch der FC Gerlingen kann sich nicht aus dem Keller befreien, nach dem Triumph in Flacht muss sich der FC mit 1:3 dem TSV Münchingen II geschlagen geben. In Abwesenheit von Cheftrainer Daniel Bersaglio sah Stellvertreter Daniel Tran ein ausgeglichenes Spiel. Nach 31 Minuten war er jedoch schon verletzungsbedingt zur Auswechslung von Offensivspieler Isidoros Arvanitidis gezwungen.

Weitere Verletzungen und Urlauber hatten den Kader zusätzlich dezimiert, sodass Rechtsverteidiger Maximilian Graf auf der Linksaußen-Position ran musste, seinen Platz nahm Kapitän Ludwig Krischtan, der aus der Mittelfeldzentrale kam, ein. Ein Wechsel, der die Statik des Spiels beeinflusste und offenbar für Unruhe sorgte. Drei Minuten später nutzte Michele Zaccagnino nach einem offensiven Ballverlust des FC einen langen Ball hinter die Abwehrkette zur Führung für die Gäste.

Früh beim FC Gerlingen ausgewechselt: Isidoros Arvanitidis (re.) Foto: Andreas Gorr

Nach einem Abstimmungsfehler traf Yannick-Noah Kansy zum 2:0 für Münchingen II. Der Unparteiische hatte im zweiten Durchgang alle Hände voll zu tun, verteilte ganze neun Gelbe Karten, die Tran vor allem auf taktische Fouls zurückführte. Nach einem Standard in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Christian Kronhofmann zum späten Anschluss, der nochmal Hoffnung weckte.

Diese starb jedoch unmittelbar nach Wiederanpfiff, Trainer Tran beschrieb die Situation: „Kurzer Ballgewinn, sofortiger Ballverlust, Fehler, Tor.“ Nutznießer Dorian Milosevic stellte den Endstand her. Zu viele individuelle Fehler der Mannschaft hätten sein Team um den Erfolg gebracht, meinte Tran, der jedoch seiner Mannschaft keine Schuld geben wollte. Gerlingen steckt somit weiter im Keller fest.

TSV Flacht verliert erneut im Abstiegskampf

Noch kritischer liest sich die Bilanz des TSV Flacht. Nach dem ersten Kellerduell mit den Gerlingern verliert die Mannschaft auch beim TSV Höfingen und muss sich mit 1:2 geschlagen geben. Spielertrainer Danny Konsek sagte über die Begegnung: „Ein 50:50-Spiel, nicht gerade sehr gut. Von beiden Seiten viele lange Bälle.“ Was er auch auf den schlechten Höfinger Rasenplatz zurückführte. Christopher Welsch hatte in der ersten Hälfte zwei große Torchancen für die Flachter, ließ diese jedoch ungenutzt. Im Gegenzug fiel noch vor der Pause der Führungstreffer für die Hausherren, Max Laubheimer klärte unglücklich vor die Füße von Andreas Felger, der zum 1:0 für Höfingen traf (40.).

Torschütze Christopher Welsch (rechts) konnte die Niederlage des TSV Flacht nicht verhindern. Foto: Andreas Gorr

Die Gäste aus Flacht gaben sich allerdings nicht geschlagen, nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel gelang Christopher Welsch nach Flanke von Laubheimer sein erstes und Flachts zweites Saisontor. „Hoffentlich ist bei ihm jetzt der Damm gebrochen“, meinte Konsek über den Offensivspieler, der zuletzt mehrfach Großchancen ausgelassen hatte.

Für Konsek war im zweiten Durchgang klar: „Wer hier den Lucky Punch macht, gewinnt das Ding.“ Dieser gelang Höfingens Kapitän Rick Schuhmacher im Anschluss an einen schlecht ausgespielten Konter der Gäste in der 80. Spielminute. Nach zwei Unentschieden kassiert Flacht nun die zweite Niederlage in einem wichtigen Spiel und bleibt weiterhin sieglos auf dem vorletzten Platz. „Jeder muss jetzt noch mal eine Schippe drauflegen“, warnte Trainer Konsek.

Herber Verlust für SpVgg Weil der Stadt

Eine solche hätte auch Warmbronn drauflegen müssen, um im SpVgg-Duell in Weil der Stadt bestehen zu können. Wobei es beim Endstand von 1:6 aus Warmbronner Sicht vermutlich mit einer nicht getan gewesen wäre. Für Weil der Stadt-Coach Hanjo Kemmler war das Spiel vor allem im ersten Durchgang eine klare Angelegenheit: „Wir waren absolut auf der Höhe, das war schon eine sehr gute erste Halbzeit.“ In der 19. Minute verwandelte Salih Okan Karaman eine Flanke von Samet Ceviker am langen Pfosten volley zur Führung.

Vier Minuten später erhöhte Vladyslav Bondar am kurzen Pfosten auf 2:0, noch vor dem Seitenwechsel traf Ceviker selbst zur 3:0 (33.). Mit der deutlichen Führung ging Weil der Stadt in die Kabine, kam jedoch ohne Ceviker wieder heraus. Dieser hatte sich bei einem Sturz schwer an der Schulter verletzt, mehrere Bänder seien gerissen, der Spieler müsse operiert werden und falle mindestens ein halbes Jahr aus, berichtete Kemmler. „Das tut weh, das tut sogar sehr weh“, beklagte der Trainer den Ausfall seines besten Torjägers (vier Treffer in der laufenden Saison).

Sein Verlust schmerzt die SpVgg Weil der Stadt: Samet Ceviker (2. v. re.) Foto: Andreas Gorr

Das Toreschießen mussten fortan andere übernehmen, Moussa El-Arkoubi erhöhte in der 63. Minute auf 4:0, „dann war es eigentlich erledigt“, meinte Trainer Kemmler. Über den Warmbronner Treffer durch Yannick Schulz ärgerte sich der Coach, gab jedoch zu, dass dies ein Jammern auf hohem Niveau sei. In Minute 86 verwandelte Karaman einen Strafstoß, Robin Kuhn traf drei Minuten später zum 6:1-Endstand.

Für Hanjo Kemmler war auch die Höhe des Sieges gerechtfertigt: „Wir hätten sogar in der zweiten Halbzeit hinten raus noch das eine oder andere Tor machen können. Warmbronn hat sich nicht ergeben, wir hatten einfach einen guten Tag. Aber in der Höhe geht es schon in Ordnung.“

SpVgg Renningen kehrt schwungvoll zurück

Auch die dritte Sportvereinigung der Liga griff am Sonntag wieder ins sportliche Geschehen ein. Nach der Spielpause in der Vorwoche meldet sich die SpVgg Renningen eindrucksvoll zurück und siegt mit 6:1 beim TV Möglingen. SpVgg-Trainer Michael Schürg sagte: „Wir wussten nach der spielfreien Woche nicht ganz, wo wir stehen. Sie kam eigentlich etwas zu früh. Aber es war dann eine gute Leistung und ein verdienter Sieg.“

Bereits nach neun Minuten köpfte Kaan Ekmen eine Flanke von Quentin Klett zur Führung ein, sechs Minuten später legte er per Elfmeter nach Foul am offensiv zugeschalteten Innenverteidiger Lucas Benjamin Perez nach. In der 32. Minute dann ein Novum, nach einem schwach verteidigten Einwurf des TV traf Leon von Bank zum Anschlusstreffer und bezwang Torwart Giovanni Daniel D’Aiuto, der nach über 300 Minuten zum ersten Mal in dieser Saison hinter sich greifen musste.

Brachte die SpVgg Renningen in Führung: Doppeltorschütze Kaan Ekmen Foto: Andreas Gorr

Es hätte noch dicker kommen können, kurz darauf entschied Schiedsrichter Jan Frederik Menzel auf Handelfmeter für die Gastgeber, Trainer Schürg monierte ein nicht geahndetes Foulspiel an Riccardo Ronny Bischoff im Vorfeld. Ismetcan Caglayan hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am Torpfosten. Im Gegenzug gelang Justin Eberhardt in der dritten Minute der Nachspielzeit das 3:1 per direktem Freistoß.

Schürg betonte, man habe geahnt, dass das Spiel schwierig werden könnte, wären die körperlich starken Möglinger noch einmal zum Anschluss gekommen. Diese versuchten ihr Glück in Hälfte zwei oft mit langen Bällen, die Renningen jedoch zu verteidigen wusste. Auf der anderen Seite gelang das nächste Tor, Bischoff nahm aus knapp 20 Metern einen abgewehrten Eckball volley ab und erhöhte auf 4:1 (70.).

Damit war das Spiel entschieden, fünf Minuten später traf Möglingens Tim Bauer ins eigene Gehäuse, Matthias Stahl legte in der 87. Minute das sechste Tor für Renningen nach. „Wenn wir jetzt die Vorbereitung rausnehmen“, sagte Trainer Schürg, „dann würde ich sagen, das war die reifeste Leistung bisher.“ Die SpVgg gewinnt ihr viertes Saisonspiel und bleibt Tabellenführer Drita Kosova auf den Fersen.

Gebersheimer dominieren Spieltags-Elf

In der FuPa-Elf des Spieltags wird vor allem Gebersheims erster Saisonsieg honoriert, mit Schlinger und Uhl stehen zwei Torschützen in der Aufstellung, Torwart Felix Pohle und der zweifache Vorlagengeber Joas Rau komplettieren das Gebersheimer Quartett. Die siegreiche SpVgg Weil der Stadt ist durch die Torschützen Karaman und Kuhn sowie Verteidiger Roland Haizmann vertreten, für die SpVgg aus Renningen sind Doppelpacker Ekmen und Torschütze Bischoff nominiert. Kornwestheims Zekjiri und Höfingens Siegtorschütze Schuhmacher vervollständigen die von Fans des Onlineportals gewählte Auswahl.

Nächstes Wochenende: Abstiegsgipfel in Flacht

Am kommenden Wochenende muss Warmbronn zum zweiten SpVgg-Duell nach Renningen. Die SKV Rutesheim II will gegen den angeknockten KSV Renningen zurück in die Spur, während der SV Leonberg/Eltingen II nach Spielpause in Möglingen mit dem Toreschießen weitermachen will. Der SV Gebersheim will vor heimischem Publikum gegen Weil der Stadt an den jüngsten Erfolg anknüpfen. Der ganz große Showdown spielt sich im Tabellenkeller ab, wo der TSV Flacht als Vorletzter Schlusslicht Heimerdingen II empfängt.