Am südlichen Teil der Alten Autobahntrasse, Ecke Glems- und Berlinger Straße, soll der Pumptrack gebaut werden. Foto: Geronimo Schmidt

Dank eines günstigeren Planungsbüros sinken die ursprünglichen Kosten von 410 000 Euro auf etwa die Hälfte. Noch in diesem Jahr soll im Süden der Alten Autobahntrasse Baustart sein.

Manchmal ist es ratsam, nochmals einen Schritt zurückzugehen, um dann ein besseres, beziehungsweise kostengünstigeres Ergebnis zu bekommen. So geschehen jetzt im Leonberger Rathaus. Im Zuge der Neugestaltung der alten Autobahntrasse als Grün- und Freizeitfläche plant die Verwaltung seit längerem eine sogenannte Pumptrack-Anlage für BMX-Räder, Roller oder Skateboards, die im südlichen Teil der Trasse entstehen soll.

 

Die Hausaufgaben wurden gemacht

Der Gemeinderat hatte schon im Jahr 2022 eine Ideenskizze genehmigt. Der Kostenvoranschlag belief sich damals auf etwa 200 000 Euro. Im März dieses Jahres folgte dann ein großes Staunen im städtischen Planungsausschuss, als Baubürgermeister Klaus Brenner die Entwurfsplanung des beauftragten Landschaftsarchitekturbüros präsentierte, inklusive einer neuen Kostenberechnung in Höhe von 410 000 Euro. Bei dieser Verdoppelung der Kosten gingen die Gemeinderäte nicht mit und gaben der Verwaltung die Hausaufgabe, nach einer günstigeren Variante zu suchen.

Die Hausaufgaben wurden gemacht, das städtische Tiefbauamt hat einen weitaus günstigeren Pumptrack-Planer aus Augsburg an Land gezogen. Damit kann das Projekt für knapp 240 000 Euro umgesetzt werden. Sehr zum Wohlwollen der Räte im Planungsausschuss, die dann auch mehrheitlich der von der Verwaltung vorgeschlagenen Variante zustimmten. „Die zweite Runde hat sich gelohnt“, lautete das einhellige Urteil. Jetzt muss nur noch der Gemeinderat am Dienstag zustimmen.

Entstehen soll ein Pumptrack-Rundkurs mit einer Asphaltfläche von insgesamt 650 Quadratmetern und einer Streckenlänge von etwa hundert Metern. Das Gelände wird zunächst moduliert und bekommt eine Grundstruktur. Über eine ungebundene Schotter-Tragschicht wird dann der Asphalt aufgetragen. Diese Baukosten liegen bei etwa 193 000 Euro. Für den Garten- und Landschaftsbau fallen zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 47 100 Euro an. „Die Stadtverwaltung kann einiges sparen, indem sie die Maßnahme selbst ausschreibt und die Bauleitung hierfür auch übernimmt“, sagt Leonbergs Pressesprecherin Leila Fendrich.

Baubürgermeister Klaus Brenner hatte in der Ausschusssitzung auf eine rasche Entscheidung gedrängt. „Wir wollen im Herbst bauen.“ Schließlich sei der Projektstart noch in diesem Jahr eine Voraussetzung dafür, dass die Fördermittel in Höhe von 52 000 Euro, die der Verband Region Stuttgart zugesichert hat, auch fließen. Der Kinderschutzbund, auf dessen Anregung die Anlage initiiert wurde, will 20 000 Euro beisteuern.

Drängen auf eine rasche Entscheidung

Nicht einverstanden mit dem Bau der Pumptrack-Anlage war SPD-Gemeinderätin Christa Weiß. „Angesichts der Tatsache, dass wir wie angekündigt mit weniger Steuereinnahmen rechnen müssen, stehen wir vor einem Riesen-Dilemma und haben keine finanziellen Spielräume.“ Die Stadt habe andere dringende Pflichtaufgaben wie etwa im Bereich der Schulen zu erfüllen. „Ich bin überrascht, wie wir mit dem Geld umgehen.“ In die gleiche Richtung argumentierte Jörg Langer von den Freien Wählern. „Wir wissen noch nicht einmal, wie wir das finanzieren, stimmen aber zu, weil wir 52 000 Euro Förderung bekommen“. Er kritisierte, dass Leonberg Freizeitangebote kostenfrei zur Verfügung stelle. „Wenn ich in den Freizeitpark nach Rust gehe, muss ich Eintritt zahlen.“ Deutliche Worte fand der Höfinger Unternehmer Stephan Schwarz (Freie Wähler): „Wenn wir hier den Kopf in den Sand stecken und sagen, alles wird schlechter, dann werden wir die Stadt nicht voranbringen. Es wird auch wieder bessere wirtschaftliche Zeiten geben.“