Bei Wildermuth in Bietigheim-Bissingen gehen bald die Tore zu. Der Geschäftsbetrieb wird eingestellt. Foto: Avanti/Ralf Poller

Nach der vierten Generation ist Schluss im Familienbetrieb Wildermuth Bau. Die Bietigheim-Bissinger verkünden nach 119 Jahre und mit gut 100 Mitarbeitern ihr Aus. Das sind die Gründe.

Fast 120 Jahren nach der Gründung hat das Bietigheimer Bauunternehmen Karl Wildermuth nun per Pressemitteilung sein Aus bekannt gegeben. Man stelle aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen und veränderter Marktbedingungen die Geschäftstätigkeit ein. Laut Homepage des Unternehmens arbeiten derzeit gut 100 Menschen für die 1906 gegründete Firma, die Tiefbau-, Stahlbeton-, Maurer- und Erdarbeiten anbietet.

 

1906 wurde die Firma in Pleidelsheim gegründet

„Mit großem Bedauern müssen wir diese Entscheidung treffen“, heißt es von Seiten der Geschäftsführung. „Diese Entscheidung hat keinesfalls etwas mit den Leistungen oder dem Engagement unseres Teams zu tun. Sie wurde vielmehr durch äußere Umstände erzwungen, auf die wir alle keinen Einfluss hatten.“ Man sei sich der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst und werde alles tun, um ihnen zur Seite zu stehen.

Die Einstellung des operativen Betriebs soll in den kommenden Monaten vollzogen werden. Damit endet dann auch eine Familiengeschichte: 1906 wurde die Firma von Christian Schwemmer in Pleidelsheim gegründet, mit fünf Mitarbeitern.

Auch Maurerarbeiten bietet Wildermuth Bau an. Foto: Imago/Wolfilser

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Schwemmers Neffe Karl Wildermuth das Unternehmen. 1990 zog man auf das 15 000 Quadratmeter große Betriebsgelände an der Carl-Benz-Straße in Bietigheim-Bissingen. Zuletzt führten Ingrid, Sandra und Anke Wildermuth das Familienunternehmen in dritter und vierter Generation. Nachfragen zur Pressemitteilung wollte die Geschäftsführung nicht beantworten.

Projekte für AMG und den Freizeitpark Tripsdrill

Wildermuth ist in der Region kein Unbekannter. Zu den Referenzen listet der Betrieb auf seiner Homepage Projekte wie die Stadtvillen am Kornwestheimer Salamanderareal, die Gaststätte Karacho in Tripsdrill, ein Gebäude für AMG in Affalterbach und das Tech-Center AVL in Bietigheim-Bissingen.