Am Mittwochmorgen zeigt sich das ganze Ausmaß des Brandes. Foto: Stefanie Schlecht

In der Nacht auf Mittwoch kam es im Industriegebiet in Schönaich zu einem verheerenden Brand. 27 Menschen mussten von der Feuerwehr aus einem Wohnhaus gerettet werden. Der Schaden ist hoch, die Brandursache unklar.

400 000 Euro Schaden und eine leicht verletzte Person sind die Bilanz eines Brandes, der sich in der Nacht auf Mittwoch gegen 1.50 Uhr in Schönaich ereignet hat. Die Feuerwehr evakuierte noch in der Nacht ein Mehrfamilienhaus.

Auch am Mittwochmorgen riecht es in der Robert-Bosch-Straße im Industriegebiet immer noch nach Rauch. Schon von Weitem sieht man das Ausmaß des Feuers, das hier in der Nacht zuvor großen Schaden angerichtet hat. Von den drei Fahrzeugen vor dem Hauseingang ist nicht mehr viel übrig. Sie sind vollständig ausgebrannt. Der linke Teil der Fassade des Mehrfamilienhauses ist bis zum Dachgeschoss völlig verrußt, die Fenster sind zerborsten. Vor dem Haus stehen ein paar Menschen. Die Kriminalpolizei sichert Spuren am Brandort. Denn noch ist nicht klar, wie es zu dem Feuer kommen konnte.

Laut der Polizei war in der Nacht zum Mittwoch ein auf einem Parkplatz vor dem Wohnhaus abgestelltes Auto in Brand geraten. Anwohner hatten den Brand bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Durch das Feuer fingen zwei daneben stehende Autos auch an zu brennen. Kurze Zeit später standen alle drei Wagen in Vollbrand. „Wir sind gegen zwei Uhr nachts zum Brandort gerufen worden. Als wir ankamen, brannten bereits drei Fahrzeuge, und das Feuer hatte schon auf die Fassade des Wohnhauses übergegriffen“, erklärt Tobias Amberg, der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Schönaich.

In dem Haus befanden sich viele Arbeiter-Wohnungen

Die Feuerwehr Schönaich, die aus den umliegenden Städten Holzgerlingen, Böblingen, Sindelfingen und Waldenbuch Unterstützung bekam, und insgesamt mit knapp 50 Einsatzkräften vor Ort war, startete sofort ihren Löschangriff. Parallel dazu rettete sie 27 Personen aus dem Gebäude, in dem sich größtenteils Werkswohnungen und Monteurszimmer befinden. Die Hausbewohner aus den oberen Stockwerken wurden mittels einer Drehleiter gerettet. Eine Person zog sich eine Rauchvergiftung zu und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Dadurch, dass das Feuer auf den Dachstuhl übergriff, wurden die Löscharbeiten erschwert. „Wir mussten uns von innen und von außen an das Glutnest im Dach vorarbeiten, um es zu löschen“, erklärt der Einsatzleiter. Gegen 6 Uhr morgens konnte die Feuerwehr die Einsatzstelle schließlich verlassen. „Die Bewohner konnten noch mal in ihre Zimmer, ein paar persönliche Gegenstände holen“, erklärt Amberg. Anschließend seien sie in einem nahe gelegenen Wohnhaus untergebracht worden. Denn ein Teil des Gebäudes ist nach dem Brand nicht mehr bewohnbar. Ein älteres Ehepaar wurde durch die Gemeinde Schönaich in einer Notunterkunft untergebracht. Die Polizei schätzt den Sachschaden, der bei dem Brand an den Fahrzeugen und am Mehrfamilienhaus entstanden ist, auf etwa 400 000 Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt nun, wie es zu dem Feuer kommen konnte.

Einsatzleiter Tobias Amberg: „Wäre das Feuer von den Anwohnern etwas später entdeckt worden, wäre es sicher anders ausgegangen“, so der Feuerwehrmann.