Beim Köngener Abenteuerspielplatz gibt es wieder ein abwechslungsreiches Programm. Manche Dinge sind auch neu: Das Lied zum Motto hat diesmal die KI geschrieben.
Der Planet brennt vom Himmel, bei über 30 Grad sind Schattenplätze beim Köngener Sommerferienprogramm begehrt. Es wird gebastelt, gebatikt und gewerkelt. Einzige Ausnahme: Die Wasserrutsche den Hügel hinter den Burgschule hinab liegt in der prallen Sonne – was dem Spaß keinen Abbruch tut. Maximal zu dritt dürfen die Kinder auf der umfunktionierten dicken Plane rutschen, nur auf einer Seite barfuß wieder hochlaufen. „Regeln müssen sein“, sagt Charly Schwahr vom Jugendhaus Trafo. Dennoch kommt es hin und wieder zu kleineren Blessuren – auch das gehört dazu.
Bereits zum 36. Mal ist der Abenteuerspielplatz (ASP) in den ersten beiden Sommerferienwochen der Hotspot schlechthin für den Köngener Nachwuchs – die Altersspanne reicht von sechs bis zwölf Jahren. Insgesamt wuseln rund 280 Kinder beim ASP des Köngener Jugendhauses rund um Burgschule und Mehrgenerationenhaus Burgforum herum. 70 davon besuchen die Ganztagsbetreuung (GT), die nur mit Nachweis buchbar ist. Sie können morgens bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Beginn um 9.30 Uhr gebracht werden und werden in der Mittagspause zwischen 12 und 14 Uhr inklusive Mittagessen betreut.
Entlastung für berufstätige Eltern
„So viele GT-Kinder wie in diesem Jahr hatten wir noch nie“, sagt Schwahr. Die sechseinhalb Wochen Sommerferien abzudecken ist für viele berufstätige Eltern alles andere als einfach: Es sei deutlich zu spüren, dass der Bedarf bei den Familien wächst, so Schwahr weiter. „Eigentlich würden wir die GT-Betreuung gerne für alle Kinder anbieten, aber wir bekommen das leider personell und räumlich nicht hin“, bedauert der Sozialpädagoge. Personell sei dieses Jahr sowieso sehr schwierig gewesen.
Allen voran der krankheitsbedingte Ausfall von Jugendhausleiter Matthias Dold, bei dem zuvor seit 33 Jahren alle Fäden zusammengelaufen waren, stellte das Team vor eine große Herausforderung: „Den ASP-Masterplan hat Matze Dold seit Jahren im Kopf, insofern war es nicht leicht, das alles zum Laufen zu bringen“, sagt Schwahr, der erst seit 2020 im Trafo tätig ist. Doch zusammen mit Kollegin Vanessa Flohr und der Unterstützung von einigen langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, sei es doch gelungen, das gewohnte ASP-Programm auf die Beine zu stellen.
Rund 60 Ehrenamtler helfen mit, den Ablauf reibungslos zu gestalten. Jeder hat eine spezielle Aufgabe, neben der Kinderbetreuung sorgt etwa ein eingespieltes Küchenteam für die Bewirtung oder eben die GT-Betreuer, die sich um den Nachwuchs kümmern. Die Altersspanne des ehrenamtlichen Teams reicht von 14 bis stolzen 71 Jahren: „Praktisch alle davon haben einen Bezug zu Köngen“, so Schwahr.
Fiktiver Planet heißt „Draconic“
Thematisch ist es dieses Jahr beim ASP zum ersten Mal um die Zukunft gegangen. „Die Grundidee ist, wir landen auf einem neuen Planeten und gestalten unsere eigene Zukunft“, erklärt Schwahr. Da die Zukunft oft sehr mit Problemen behaftet sei, sollten die Kinder einfach mal sorgenfrei darüber nachdenken, wie sie künftig leben wollen: „Mal einfach ohne Belastung an das Thema rangehen.“ Der fiktive Planet hat nach einer Abstimmung den Namen „Draconic“ bekommen – das passende Lied dazu wurde erstmals von einer KI geliefert. Manchmal müsse man die Dinge neu angehen, sagt Schwahr: „Wir haben viele junge Mitarbeiter, die offen für Neues sind. Die Älteren hängen meist mehr an der Tradition. Wenn man beides nutzen kann, ist es letztlich ein Gewinn für alle.“
Neu war auch, dass es zum Abschluss erstmals kein 3k-festival am Samstag gegeben hat. „Das Festival war einfach nicht mehr so gut besucht“, erklärt Schwahr. Das 3k-Team hat deswegen umgeschwenkt und lädt das ganze Jahr über zu diversen Einzelveranstaltungen ins Trafo oder ins Burgforum: „Das wird sehr gut angenommen.“ Zum öffentlichen ASP-Abschlussfest am Freitag gab es aber Livemusik und viele Aktionen.