Sind die Fanta 4 reif für eine Schönheits-OP? Am Freitag haben Smudo und Thomas D. bei einer Videopremiere die Single „Wie weit“ vorgestellt und Fragen von Fans beantwortet.
Zu einem schrill-euphorischen Discogroove finden eine Frau, die auf den Namen Mieze Katz hört, und vier Stuttgarter Jungs, die sich die Fantastischen Vier nennen, zusammen. Auf Miezes Frage „Wie weit, wie weit, wie weit wirst du gehen?“ antworten sie mit Gegenfragen: „Highway to Hell oder Stairway to Heaven?“, will Michi Beck wissen, „Bis dass der Tod uns scheidet oder bis zur Scheidung?“, fragt Thomas D.
„Wie weit“, die neue Single der Fantastischen Vier, klingt wie ein Lovesong, der sich als Werbe-Jingle aus den 1970er Jahre verkleidet hat. Ein Lied, in dem es darum geht, ob es wirklich etwas gibt, das ewig halten kann. Die Fantastischen Vier sollten sich damit auskennen, immerhin halten sie es schon 35 Jahre miteinander aus – im Popgeschäft ist das definitiv eine Ewigkeit.
„Long Player“ erscheint am 4. Oktober
Am Freitagnachmittag haben die Fantastischen Vier den Song „Wie weit“ veröffentlicht und die Premiere bei einem Youtube-Event gefeiert. Um 16.30 Uhr ist das Video zum Song „Wie weit“ erstmals zu sehen. Die Single bietet einen Vorgeschmack auf „Long Player“, das neue Album der Fantastischen Vier, das am 4. Oktober erscheinen soll.
Im Zentrum des Songs steht ein Sample aus dem Song „Mein hungriges Herz“ der Berliner Elektroband Mia, der vor 20 Jahren erschien, als das Stuttgarter Hip-Hop-Quartett gerade ihr sechstes Studioalbum „Viel“ veröffentlichte. Wie knackig-toll diese Nummer mit dem „Wie weit, wie weit, wie weit, wie weit“-Refrain immer noch ist, wissen alle, die vor ein paar Monaten beim Konzert der Band Die Tränen im Stuttgarter Merlin waren, die dort den Songs aus dem Jahr 2004 wunderbar hibbelig gecovert haben.
Schöner basteln mit Smudo, Michi Beck, Thomas D. und And.Ypsilon
Smudo, Michi Beck, Thomas D. und Andi Ypsilon begnügen sich selbstverständlich nicht damit, den Song nachzuspielen, sondern basteln aus dem Refrain etwas ganz Neues. Doch Soundtüfteleien liegen ihnen offensichtlich besser als Internettechnik. Vor der Videopremiere wollen Smudo und Thomas D. ab 16 Uhr im Livestream Fragen der Fans beantworten. Doch um 16.10 Uhr müssen sie die Nachricht posten: „LEUTE wird haben ein technisches Problem – wir kommen gleich!“ Kurz darauf schiebt Thomas D. im Chat frech seinem Rapper-Kollegen die Schuld zu: „Smudo hat Cola Zero mit Schuss in seinen Laptop gekippt!“
Die Fantastischen Vier in der Schönheitsklinik
Das ist natürlich gelogen. Fünf Minuten später tauchen die Gesichter von Thomas D. und Smudo auf einem geteilten Bildschirm auf. Thomas D. sitzt in einem Büro, Smudo entspannt sich Pastis trinkend an einem Badestrand in Frankreich. Für Fragen bleibt allerdings wegen der technischen Panne nicht mehr sehr viel Zeit. Smudo bezeichnet dann „Wie weit“ als „erwachsenen Lovesong“ und verrät, dass es auf „Long Player“ immer wieder um das Thema Zeit – und letztlich auch ums Älterwerden – gehe.
Konzert am 22. Dezember in Stuttgart
Dazu passt das Video zu „Wie weit“, bei dem sich die Fantastischen Vier für eine Rundumerneuerung in eine Schönheitsklinik verirren – dann aber verunstaltet Reißaus nehmen, als sie die Kostenübersicht für ihre Behandlung sehen. Es ginge hinter der lustigen Fassade schon ziemlich ernst zu auf dem Album, sagen beide: „In unserem Alter spricht man nicht mehr über irgendeinen Scheiß“, sagt Smudo. Und Thomas D. ergänzt: „Ernst ist jetzt 35 Jahre alt, da hört der Spaß auf!“
Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 in Stuttgart haben die Fantastischen Vier immer wieder die deutsche Musiklandschaft aufgemischt. Im Dezember geht die Band auf Tour und wird dann am 22. Dezember ihr traditionelles Weihnachtskonzert in der Stuttgarter Schleyerhalle geben. Bei der kurzen Fragestunden versprechen sie, dass sie zwar viele der neuen Songs spielen, aber auch alle Hits im Programm haben werden.
