Die Fassaden der Wohnanlage Asemwald bestehen großteils aus Fenstern. Foto: /Werner

Im Asemwald könnte künftig mit Erdwärme geheizt werden. Doch vorher sollten die Eigentümer der 1137 Wohnungen etwas Wichtiges erledigen.

Gut möglich, dass die Wohnstadt Asemwald bei Plieningen künftig per Erdwärmepumpe versorgt wird. Es gibt einen nahe gelegenen Acker, der der Stadt Stuttgart gehört und der sich dafür eignen könnte. Momentan heizt der Asemwald mit Gas, die Heizungsanlage ist noch in Ordnung, aber eben rund 20 Jahre alt. Zudem soll Stuttgart bis 2035 emissionsfrei sein – Gas wird also voraussichtlich nicht mehr ewig fließen.

 

Der Asemwald steckt nun in einem Dilemma, das Hausbesitzern bekannt vorkommen dürfte: Erst die Heizung tauschen oder erst sanieren? Beim Asemwald handelt es sich aber bekanntlich nicht um ein Reihenhaus, sondern um drei Blöcke mit insgesamt 1137 Wohnungen. Da fällt es noch einmal anders ins Gewicht, wie viel Energie sich einsparen lässt. Entsprechend groß oder klein – sprich teuer oder günstiger – fiele dann die Wärmepumpe aus.

Nachbarn vom Tausch der Fenster überzeugen

Vor der Heizfrage ist daher gerade etwas anderes aktuell, berichtet Thomas Ferwagner aus dem Verwaltungsbeirat. Der Asemwald besteht zu großen Teilen aus bodentiefen Fenstern, darin sieht man einen großen Hebel. Das Gremium aus Bewohnern will die Nachbarschaft von einer Dreifachverglasung überzeugen. Ferwagner spricht von Einsparmöglichkeiten von bis zu 50 Prozent.

Der Asemwald besteht aus drei Blöcken mit insgesamt 1137 Wohnungen. Foto: Archiv /Judith A. Sägesser

„Es soll ein Paket geschnürt werden, bei dem die Leute sofort zuschlagen wollen“, sagt Ferwagner. Man sei derzeit dabei, alle Infos zusammenzutragen, beispielsweise zu den möglichen Förderungen, aber auch zu technischen Lösungen. Würden sich viele Eigentümer zusammentun, könnte es unter dem Strich kostengünstiger für sie werden. Bereits nach den Sommerferien könnten die ersten Fenster an der Reihe sein. Übrigens: Rund 30 Prozent der Fenster seien bereits ausgetauscht. Man gehe von einem Potenzial von 18 000 bis 20 000 Quadratmeter Fensterfläche aus.

Im Asemwald besteht zudem die Idee, eine Energiegenossenschaft zu gründen, wie der Verwaltungsbeirat bereits im vergangenen Jahr berichtet hatte. Da diese Genossenschaft eng mit der neuen Heizung zusammenhängen würde, habe sie derzeit nicht oberste Priorität. Nun stehe zunächst eine Infoveranstaltung zu den Fenstern an. Es muss aber noch geklärt werden, wo. Die Asemwald-Eigentümer bekommt man mengenmäßig in keine Sporthalle.