Richy Müller (Mitte) bei den Dreharbeiten für „Tatort – Stäffele“ in Stuttgart. Foto: SWR/Benot Linder

Die berühmten Stuttgarter Stäffele sind Schauplatz des neuen „Tatorts“. Richy Müller aber hat am Freitag frei – dann wird er 70 Jahre alt. Der SWR baut weiter auf ihn.

Wer fit ist, sollte länger arbeiten können. Dafür setzt sich Kanzler Friedrich Merz – er ist wie Richy Müller Jahrgang 1955 – mit dem Modell der Aktivrente ein. Beschäftigte werden jenseits der Regelaltersgrenze steuerlich belohnt – auf dass die Arbeitskraft der Älteren auch der Allgemeinheit dient.

 

Ein Jungbrunnen in Stuttgart sind die Stäffele, das ständige Auf und Ab. Genau auf dieser topografischen Besonderheit dreht gerade der SWR einen neuen „Tatort“. In der Hauptrolle des Kommissars Thorsten Lannert steht Richy Müller vor der Kamera, der nicht ans Aufhören denkt. Auch nach seinem 70. Geburtstag, den der in Mannheim geborene Schauspieler an diesem Freitag feiert, wird er weiter Mordfälle aufklären. Das dürfte auch den Kanzler freuen.

Richy Müller als Schurke auf der Musicalbühne bei „Tarzan“ Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Seit 2008 im „Tatort“-Duo: Lannert und Bootz

Seit 2008 bildet der heute am Chiemsee lebende Müller mit Felix Klare (Kommissar Sebastian Bootz) das Ermittlerduo im Stuttgarter Krimiteam. Gerade wird ihr neuer Fall mit dem Arbeitstitel „Tatort – Stäffele“ gedreht. Am Mittwoch etwa war die Eugenstaffel beim Eugensplatz mit wunderbarer Sicht auf die Stadt gesperrt. „Am Freitag drehen wir ohne die beiden Kommissare“, sagt SWR-Sprecherin Annette Gilcher. Richy Müller bekommt also frei, um seinen runden Geburtstag feiern zu können. Danach stößt er wieder dazu. Bis Mitte Oktober gehen die Aufnahmen in Stuttgart, Baden-Baden und Karlsruhe.

Im „Stäffele-Tatort“ steht eine Party in der Halbhöhenlage im Zentrum der Handlung. Bei den Kienzles wird gefeiert, doch am Morgen danach liegt ein Gast tot auf der Treppe. Ausgeraubt und vermutlich gestoßen – so scheint es zunächst. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Opfer an einem absichtlich herbeigeführten allergischen Schock starb. Lannert und Bootz ermitteln im Umfeld einer scheinbar erfolgreichen Clique und blicken dabei auch auf diejenigen, die sonst im Schatten bleiben: Reinigungskräfte, Cateringpersonal, Außenstehende.

Neuer „Tatort“ dreht sich um Mord auf den Stäffele in Stuttgart

Während im Münchner „Tatort“ die altgedienten Kommissare Batic (Miroslav Nemec, 70) und Leitmayr (Udo Wachtveitl, 66) im kommenden Jahr verabschiedet werden, gilt für Müller anderes: „Er darf weitermachen“, heißt es beim SWR. Für viele Fans eine gute Nachricht – schließlich hat sich ihr „Richy“ in den vergangenen 16 Jahren mit seiner lakonischen und fast schon coolen Art als Thorsten Lannert in die erste Liga der TV-Ermittler gespielt.

SWR setzt weiter auf das Erfolgsduo als „Tatort“-Ermittler in Stuttgart

Laut SWR-Sprecherin Annette Gilcher hat der Sender kein Vertragsende für Müller festgeschrieben. „Der SWR hat große Freude an seinem Stuttgarter Ermittler-Duo, das ja auch vom Publikum sehr geschätzt wird und immer wieder ganz besondere Filme zum 'Tatort'-Kosmos beiträgt“, sagt Gilcher. Beim SWR denke also niemand daran, bei den Protagonisten etwas zu ändern – ganz im Gegenteil: „Es sind spannende Geschichten mit den beiden in Vorbereitung!“

Geburtstagsspecial für Richy Müller im SWR-Fernsehen

Obendrein feiert der SWR seinen bekannten und beliebten Schauspieler am Samstag mit einem Richy-Müller-Abend zum 70. Geburtstag. Um 20.15 Uhr läuft zunächst der „Tatort – Tödliche Tarnung“, es folgt das Porträt „Wie wird man Richy Müller?“, und dann kommt „Ein todsicherer Plan“. Der gebürtige Mannheimer, der vor wenigen Wochen noch im Musical „Tarzan“ in Stuttgart auf der Bühne stand, ist sehr fit, wie er an der Seite der Urwaldhelden bewies, und wirkt wie einer, der am liebsten weitermacht. Vielleicht nicht immer treppauf, treppab – aber stets auf seinem eigenen Weg.