10.000 Daimler-Mitarbeiter in Sindelfingen haben am Dienstagmorgen um 9 Uhr ihre Arbeit niedergelegt. Foto: factum/Bach

Warnstreik bei Daimler in Sindelfingen. Am Dienstag haben mehrere tausend Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt.

Sindelfingen - Erstmals im laufenden Tarifkonflikt haben Tausende Daimler-Mitarbeiter im Sindelfinger Werk des Autobauers die Arbeit niedergelegt. Bei einer Kundgebung vor den Werkstoren zeigte sich die Gewerkschaft IG Metall kampfbereit: „Diesmal ist es nur ein Warnstreik, aber wir können eskalieren - wenn kommende Woche von den Arbeitgebern kein anständiges Angebot kommt, dann streiken wir den ganzen Tag“, rief Daimler-Vize-Betriebsratschef Ergun Lümali am Dienstag in Sindelfingen bei Stuttgart seinen Kollegen zu.

Roman Zitzelsberger, Landesbezirksleiter der IG Metall, forderte die Arbeitnehmer auf, sich zu bewegen. „Am vergangenen Donnerstag ist man uns in einem Tippelschritt entgegengekommen, indem es hieß, man sei bereit, über kürzere Vollzeit zu reden. Aber das reicht noch lange nicht aus.“

Der Gewerkschaft geht es für die 3,9 Millionen Metaller nicht nur um die Option, die Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Sie fordert angesichts der starken Wirtschaftslage auch sechs Prozent mehr Geld - die Arbeitgeber bieten bisher zwei Prozent. Außerdem sollen Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren möchten, um Kinder oder Familienangehörige zu betreuen, einen Zuschuss erhalten. Am 24. Januar wird weiterverhandelt. Bis dahin finden in verschiedenen Unternehmen im Südwesten Warnstreiks statt.