Ein gemütliches, einladendes Bett im Campingbus - doch ein Bett nimmt viel Platz ein. Der Stauraum darf dabei nicht auf der Strecke bleiben. Foto: Shutterstock/ Nomad_Soul

Ein Camper ermöglicht nahezu grenzenlose Freiheit und Flexibilität im Urlaub. Baut man einen Campervan selbst aus, kann man sich sein Zuhause auf Rädern individuell gestalten. Damit auch wirklich alles, was mit in den Urlaub muss Platz im Camper findet, sollte dieser auch genügend Stauraum bieten.

Einen Bus selbst auszubauen, ist spätestens seit der Corona-Pandemie so beliebt wie nie. Zu Beginn muss man die Planung angehen und dabei die eigenen Bedürfnisse reflektieren, um zu entscheiden, welche Features der Camper Marke Eigenbau denn haben soll.

Van Ausbau: Was braucht man im Camper?

Da der ausgebaute Campervan in der Zukunft das Zuhause auf Rädern sein wird, muss natürlich einiges an Equipment und Ausstattung an Bord passen. Deshalb benötigt man im Inneren des Vans besonders eines: Stauraum und praktische Lösungen, um diesen zu schaffen. Doch wie bekommt man so viel Stauraum wie möglich auf so wenig Grundfläche?

Camper Ausbau: Ideen für mehr Stauraum

Es gibt verschiedene Möglichkeiten auf kleinem Raum im Campervan mehr Stauraum zu schaffen. Im Internet finden sich zahlreiche kreative Ideen.

Campingboxen: Individueller Stauraum für Camper

Campingboxen bieten Hobby-Campern die Möglichkeit, ihr Auto zeitweise in einen Campingbus zu verwandeln. Gerade wer in der Stadt wohnt und vor der Haustür nur Platz für ein Auto hat, oder generell für Freunde der Flexibilität sind die Campingboxen die ideale Gelegenheit, um das eigene Auto Camping-tauglich zu machen. Auf dem Markt gibt es zahlreiche verschiedene Optionen, die die individuelle Gestaltung für jeden Geldbeutel ermöglichen. Die meisten dieser Module ermöglichen ein Bett mit Stauraum im Inneren des Vans, da häufig der Schlafplatz über den eingebauten Modulen entsteht.

Welche Campingboxen gibt es?

Es gibt zahlreiche Hersteller solcher Campingboxen, doch einige sind bereits seit vielen Jahren im Geschäft und zählen somit zu den Vorreitern der Branche.

Dazu gehört auch das Unternehmen QuQuQ. Seit 2011 widmet sich dieser Hersteller dem Thema Camping und erweitert kontinuierlich die Palette der Möglichkeiten. Hier gibt es verschiedene Variationen der Campingbox zu kaufen: von der klassischen Kombi-Campingbox, über Busboxen und Flatboxen, die Camping in niedrigeren Fahrzeugen ermöglichen, bis hin zu Boxen für bestimmte Modelle wie Defender oder die Mercedes G-Klasse. Die Campingboxen sind in sich ein kompaktes Modul, bei dem keine zusätzlichen Einzelteile zusammengebaut werden müssen. Sie sind schnell in das Fahrzeug einzubauen und so sind Bett und Küche innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Der Campingkocher kommt inklusive praktischem Windschutz. Besonders bestechen die Campingboxen von QuQuQ dadurch, dass sie in zahlreiche Automodelle einbaubar sind.

Auch das Team von Calibox hat sich auf mobile Campingausbauten spezialisiert. Hier bekommen ambitionierte DIY-Camper alles von Komplettausbauten bis hin zu einzelnen Modulen, die sich in den Plan für den Camper-Ausbau fügen. Es gibt verschiedene Heckküchen, Innenraumküchen, Küchenmodule, die zur Nutzung außerhalb des Campers bestimmt sind, Heckauszüge für mehr Stauraum, sowie zahlreiches Campingzubehör.

Der Hersteller Kaua’i Camper bietet ebenfalls praktische Campingboxen zum Ausbau des Campervans an. Hier gibt es verschiedene Module für Kompaktkombis, Hochdachkombis, Defender und andere Land Rover Modelle sowie den Volkswagen T5 und T6. Alle Module ermöglichen das Schlafen auf einer Einzel- oder Doppelmatratze und zusätzlichen Stauraum. Jedes Schlafsystem lässt sicher außerdem individuell durch zusätzliche Module ergänzen.

Camp Champ lässt die Herzen leidenschaftlicher Köche höherschlagen. Denn wer auf Reisen nicht auf seine ausgezeichnete Küchen-Ausstattung verzichten möchte, findet bei diesem Anbieter hochkarätige Küchenmodule für den eigenen Camper. Die Module finden im Heck des Vans Platz, sind aber als zusammenhängende und freistehende Kochinsel herausnehmbar. Verschließt man das Modul, rasten die einzelnen Bestandteile ineinander ein.

Stauraumbett: Verschiedene Möglichkeiten für mehr Platz im Camper

Es gibt zahlreiche verschiedene Optionen für Betten im selbstausgebauten Camper. Von Blockbetten oder Schiebebetten, über Klapptischbetten bis hin zu Klappbänken, gibt es zahlreiche Möglichkeiten ein Bett vielseitig nutzbar zu gestalten. Bei der Planung des Campers gilt es im Voraus zu reflektieren, welche Funktionen im Innenraum erfüllt werden sollen. Da ein Bett ein großer Bestandteil des Innenraums ist, sollte man überlegen, welche Bett-Lösung passend ist. Möchte man ein fest installiertes Bett? Soll unter dem Bett Stauraum sein, wenn ja, welche Art von Stauraum? Soll man das Bett tagsüber umfunktionieren können?

Einbaubett im Camper: die gängigste Methode

Am häufigsten finden sich einfache Einbaubetten in Campingbussen. Im Grunde handelt es sich dabei um einen Holzrahmen mit Lattenrost, der in beliebiger Höhe im Innenraum des Vans platziert wird. So entsteht ein dauerhafter und bequemer Schlafplatz im Bus, der auch noch Stauraum unter dem Bett bietet. So kann man bei geöffneten Türen im Bett entspannen und lesen oder den Sonnenuntergang beobachten. Erweitern kann man den Schlafbereich dann durch ein Vorzelt am Heck des Campervans. Der Nachteil ist: durch diese dauerhafte Installation nimmt das Bett den meisten Platz im Innenraum des Campers ein.

Das Hubtischbett: Wandelbar für Tag und Nacht

Eine flexiblere Lösung ist das sogenannte Hubtischbett. Tagsüber entsteht im Van eine gemütliche Sitzecke mit einem praktischen Tisch in der Mitte. Für die Nachtruhe verschwindet dieser Tisch in der Lücke der Sitzecke und kreiert dadurch eine durchgehende Liegefläche für das Bett. Der Umbau geht schnell von der Hand und man kann je nach Bedarf zwischen einem Schlaf- und einem Wohnzimmer wählen. Jedoch muss das Bett jeden Abend für die Nacht neu aufgebaut werden. Praktisch: Unter den fest installierten Polsterteilen, können zusätzliche Truhen für Stauraum verbaut werden.

Das Ausziehbett: Einfach den Lattenrost verschieben

Klappt genau so gut, funktioniert nur etwas anders. Bei einem Schiebebett oder Ausziehbett gibt es eine fest installierte Couch, aus der sich bei Bedarf ein Lattenrost ausziehen lässt, um die Couch zum Bett auszubauen. In den festen Bestandteilen der Couch, die entweder mit der Seitenwand oder am Heck verankert sind, kann zusätzlicher Stauraum geschaffen werden.

Die Sitzbank mit Stauraum wird zum Bett

Bei Tag eine gemütliche Sitzbank mit Polster und Schubladen, bei Nacht ein kuscheliges Bett. Hierfür bauen Camper eine Sitzbank, die auch als Truhe genutzt werden kann, mit großen ausziehbaren Schubladen an der Seite. Bei Nacht können diese ausgezogen werden und ein Rost wird darauf für die Erweiterung der Matratze platziert.

Mehr Stauraum im Camper: Nützliche Gadgets und Tricks

Doch nicht nur die großen Lösungen, schaffen mehr Stauraum im Camper – denn auch Kleinvieh macht bekanntlich viel Mist! Kleine Möglichkeiten für mehr Stauraum im Camper:

  • Netze an den Innenseiten der Türen spannen zur Aufbewahrung von Schuhen oder Haushaltsartikeln.
  • Camping-Organizer an den Rückseiten der Auto-Sitze anbringen.
  • Ausziehregale
  • Rollcontainer für Ordnung unter dem Einbaubett.
  • Schmale Oberschränke, um auch die Höhe des Fahrzeugs zu nutzen.
  • Aufsatz für die Mittelkonsole mit Stauraum dient der Organisation und Ordnung.
  • Versteckter Stauraum in allen eingebauten Möbelstücken.
  • Stangen mit Haken zum Aufhängen im Deckenbereich des Campers.
  • Haken an den Kopfstützen der Autositze.
  • Ausziehbare Schubladen oder ausklappbare Tische platziert an den Seitentüren des Fahrzeugs.
  • Umfunktionierte Zeitschriftensammler in Innentüren der Schränke anbringen als zusätzlichen Stauraum für Topfdeckel und mehr.
  • Tellerhalter für Wohnmobile, in denen sich das Geschirr senkrecht und rutschsicher verstauen lässt.
  • Klappbare Tische an Wänden oder Schränken.

Camper Ausbau: Ideen realistisch abwägen

Wichtig ist beim Prozess des Camper Ausbaus oder Camper Umbaus vor allem die richtige Planung. Man sollte überlegen, welche Bedürfnisse der Campervan abdecken soll und welche Funktionen er dafür mitbringen muss. Die Umsetzbarkeit der gewünschten Pläne spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Besonders die Richtlinien und Obergrenzen für Camper und Wohnmobile, wie Größe, Gewicht, Länge und Zuladung sollte keinesfalls außer Acht gelassen werden. Wer alle wichtigen Punkte im Blick behält, kann beim Eigenausbau des Campers nicht nur Geld sparen, sondern auch ganz individuelle Vorstellungen wahrwerden lassen.