Doan Dung Tran testet gerade sein neues Konzept: in der Calwer Passage hat er Noodles Togo eröffnet. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Schnelles und gesundes Essen bieten Doan Dungs Tran und seine Frau Hanh seit Kurzem in der Calwer Passage an. In ihren Boxen stecken wenig Fett, aber viel Gemüse und Proteine.

Die Einrichtung ist noch recht spartanisch, aber Doan Dung Tran wollte möglichst schnell loslegen: „Wir probieren gerade aus, was unseren Kunden schmeckt“, sagt der 35-Jährige. Das „Grand Opening“ seines neuen Nudel-Lokals in der Calwer Passage ist für November geplant. Mit Noodles Togo holte er eine Marke aus seinem Heimatland Vietnam nach Stuttgart. Bei einer Reise schauten sich er und seine Frau Hanh das Konzept eines Bekannten in Ho-Chi-Minh-Stadt an – und waren begeistert.

 

„So etwas gibt es hier noch nicht“, erklärt die 30-Jährige. Die Nudelboxen sind nicht nur schnell fertig, sondern auch gesund, weil kaum Öl, aber viel Gemüse sowie eine Proteinzulage wie Fleisch, Garnelen oder Tofu drin steckt. Außerdem können die Kunden genau nachvollziehen, wie viele Kalorien ihr Gericht enthält. Dazu servieren die beiden selbst gemachten Matcha Latte und fruchtige Eistees.

Hat ungefähr 650 Kalorien: die Nudelbox mit marinierten Eiern und Schweinebauch. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

„The stir-fry is finished“, meldet immer wieder eine Stimme hinter dem Tresen, „die gebratenen Nudeln sind fertig.“ Doan Dung Tran verlässt sich beim Kochen auf Roboter. Im Internet hatte er das Gerät „made in Taiwan“ entdeckt, bei Noodles Togo in Vietnam ist es bereits im Einsatz. „Darin sehe ich die Zukunft“, sagt er. Nudeln und Gemüse werden auf die Minute genau gegart, mit der exakt abgemessenen Menge an Soße wird alles zusammen im Wok gebraten, bis sich die Stimme meldet. Die Mitarbeiter müssen nur die Zutaten umfüllen.

Medieninformatik hat der 35-Jährige studiert, im Beruf aber festgestellt, dass er damit keine Karriere machen würde. In der Gastronomie erkannte er die besseren Chancen für sich: Zwei Restaurants hat er bereits mit einem Geschäftspartner eröffnet und die Anteile daran verkauft. „Wir hatten immer den Wunsch, uns selbstständig zu machen“, sagt seine Frau Hanh Tran, die als Wirtschaftswissenschaftlerin unter anderem für die Buchhaltung zuständig ist.

Asiatische Nudelbox im Baukastensystem

Bei Noodles Togo bauen sich die Gäste ihr Essen selbst zusammen. Sie wählen zwischen Ramen- oder Udon-Nudeln aus, suchen sich aus zehn verschiedenen Gemüsesorten die passenden aus und ihr gewünschtes Protein. Wer bei diesem Schritt Tofu nimmt, dessen Gericht ist komplett vegan. Mit vier möglichen Soßen können sie die Nudeln aktuell kombinieren: Schwarzer-Pfeffer-Soße, Yaki Soba, Curry oder scharfe Soße. Röstzwiebeln oder Thunfischflocken gibt es als Topping oben drauf. Die Stir-Fry-Roboter sorgen dafür, „dass die Qualität immer kontinuierlich gut ist“, sagt Hanh Tran. Zwischen 450 und höchsten 650 Kalorien kommen in einer Nudel-Box zusammen, der Preis liegt zwischen 11,90 Und 13,90 Euro für die Varianten mit Rindfleisch oder Schweinebauch. Asiatische Nudeln hätten in Stuttgart zwar mehrere Anbieter im Programm, räumt Doan Dung Tran ein, meistens würden sie aber mit viel Öl gebraten – und darauf verzichtet er.

Matcha haben die Trans auf der Speisekarte, weil es „sehr, sehr trendy ist“ und er und seine Frau „große Fans“ sind. Für Mango-Matcha, Erdbeer-Matcha oder Eis-Latte-Matcha verwenden sie die hochwertige Qualität Ceremonial Grade. Vietnamesischen Kaffee bereiten sie zu, für den „Koffeinkick, um wach zu werden“, sagt Hanh Tran. Mit Jasmintee und Fruchtpüree macht Doan Dung Tran Eistee. Die Calwer Passage hat er als idealen Standort ausgemacht aufgrund der Büros drumherum und der zentralen Lage für die Lieferservices. Für ihn ist Noodles Togo „ein Projekt“. Wenn es nicht funktionieren sollte, probiert er etwas anders aus – mit seinen High-Tech-Robotern.