Lohnt sich das Ausschalten des Wasserboilers? Foto: VH-studio / shutterstock.com

Viele Geräte im Haushalt müssen nicht dauerhaft eingeschaltet bleiben. Doch wie sieht es mit dem Warmwasserspeicher aus?

In vielen Haushalten lässt sich mit ein paar Kniffen eine beträchtliche Summe der jährlichen Energiekosten einsparen. Zum Beispiel, indem man Geräte mit Stand-by-Funktion komplett vom Stromnetz trennt, wenn man sie nicht benutzt. Theoretisch könnte man so auch beim Warmwasserspeicher Energie sparen. Aber ist das sinnvoll? Und was ist mit Keimen im Wasser?

Boiler ausschalten oder anlassen?

Ein Pressesprecher der co2online gemeinnützige GmbH teilte uns auf Anfrage mit, dass es grundsätzlich Sinn macht, Warmwasserboiler bei Nichtnutzung abzuschalten. Also zum Beispiel in der Nacht oder im Urlaub. Die Ersparnis halte sich jedoch in Grenzen, da das Wasser anschließend wieder erhitzt werden muss. Die co2online empfiehlt daher, auch andere Einsparmöglichkeiten bei der Warmwasserbereitung zu prüfen:
 

  • Alte Untertischgeräte zur Warmwasserspeicherung können komplett abgestellt werden, wenn man sie nicht benötigt. Denn zum Händewaschen reicht auch kaltes Wasser.
  • Zusätzlich kann man Zeitschaltuhren oder Thermo-Stop-Fernsteuerungen an den Warmwasserboilern nachrüsten, um das Wasser nur dann aufzuheizen, wenn man es wirklich braucht.
  • Falls die Möglichkeit besteht, können Warmwasserspeicher gegen elektronische Durchlauferhitzer ausgetauscht werden. Diese erwärmen das Wasser nur, wenn es gebraucht wird und sind somit energieeffizienter.

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Fördert das Ausschalten die Keimbildung im Wasser?

Laut Umweltbundesamt können sich Legionellen in Trinkwasser mit Temperaturen von 20 bis 55 °C auf gesundheitlich bedenkliche Konzentrationen vermehren. Insbesondere lange Speicherzeiten im Boiler können die Vermehrung der Bakterien begünstigen. Die Temperatur sollte nach Angaben der Verbraucherzentrale daher nicht dauerhaft unter 55 °C abgesenkt werden, um Energie zu sparen. Außerdem sollte man den Warmwasserboiler regelmäßig auf mindestens 60 °C erhitzen, um eine Vermehrung der Legionellen zu verhindern. Besser sind jedoch 70 °C, um auch bereits vorhandene Legionellen zu töten. Zusätzlich zur Erwärmung des Wassers sollte dieses regelmäßig ausgetauscht werden, um die Vermehrung von Keimen bei Stillstand zu vermeiden.