Ein 32 Jahre alter Mann soll Mitte September in einer Wohnung an der Nebelhornstraße seine Ex-Partnerin attackiert haben. Der Tatverdächtige war zunächst auf der Flucht, konnte aber jetzt festgenommen werden.
In Untertürkheim ist seit rund zwei Wochen gerätselt worden, weshalb es Mitte September zu einem Großeinsatz im Ortskern gekommen ist. Selbst als ein Anwohner am vergangenen Dienstag im Bezirksbeirat zwei Polizeibeamte, welche dem Gremium die aktuelle Kriminal- und Unfallstatistik des Stadtbezirks präsentierten, direkt danach fragte, bekam er keine befriedigende Antwort. Beide zeigten sich wortkarg. Jetzt hat die Geheimhaltung der Polizei ein Ende.
Nun endlich wird verraten, was sich am Montag, 16. September, in der Nebelhornstraße, an der Ecke zur Trettachstraße, abgespielt hat. Ein 32 Jahre alter Mann soll in den frühen Morgenstunden seine Ex-Partnerin in einer Wohnung mit einem spitzen Gegenstand, möglicherweise einem Messer, schwer verletzt haben und anschließend geflüchtet sein. Eine Fahndung verlief anfangs ohne Erfolg. Weil der Verdacht bestand, dass der Mann sich ins Ausland absetzen wollte, hat die Polizei die Hand über den Fall gehalten und zunächst keine Informationen herausgegeben.
Festnahme durch Spezialkräfte in St. Gallen
Der Verdacht hat sich bestätigt. Kriminalbeamte des Polizeipräsidiums Stuttgart und Zielfahnder des Landeskriminalamtes ermittelten letztlich den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen in der Schweiz. Am Montag, 23. September, konnten Spezialkräfte der Kantonspolizei St. Gallen den 32-Jährigen gegen 16.30 Uhr festnehmen. Er befindet sich in Auslieferungshaft in der Schweiz.
Die Gründe für die Attacke sind noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen, ebenso der Tatablauf. Ob es schon vor der Tat zu Streitereien zwischen dem Mann und der Frau gekommen ist, wollte ein Polizeisprecher am Montag nicht beantworten. Auch zur Tatwaffe werden noch keine Details preisgegeben. Bislang ist bekannt, dass ein Nachbar am Tattag gegen 6.40 Uhr den Notruf gewählt hatte, nachdem die 31-Jährige mit stark blutenden Stichverletzungen zu ihm kam und ihn um Hilfe bat. Als die Beamten vor Ort eintrafen, fehlte vom Tatverdächtigen zunächst jede Spur. Rettungskräfte kümmerten sich um die Frau. Sie kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus, mittlerweile hat sich ihr Zustand aber offenbar stabilisiert.