VfB-Fans waren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Hauptbahnhof Heilbronn eingesperrt. Foto: imago/Arnulf Hettrich

Fans des VfB Stuttgart aus Heilbronn erleben nach dem Pokalspiel am Dienstagabend eine Heimreise, die sie wohl nicht so schnell vergessen werden. Die Details.

Die Heimreise nach Abendspielen stellt für einige Fans des VfB Stuttgart eine Herausforderung dar – besonders für diejenigen, die mit Bus und Bahn unterwegs sind. Meist liegt das daran, dass nach dem Spielende keine oder nur noch wenige Busse und Bahnen fahren. Dieses Problem hatten VfB-Fans aus Heilbronn am Dienstagabend nach dem Pokalspiel gegen den FC Augsburg (Endstand 1:0) zwar nicht unbedingt, dennoch lief die Heimreise alles andere als glatt ab, wie die Heilbronner Stimme zuerst berichtete.

 

Statt um 0.19 Uhr fuhr der Metropolexpress vom Hauptbahnhof Stuttgart nach Heilbronn erst nach ein Uhr los. Und als die Fans schließlich um kurz vor zwei Uhr am Heilbronner Hauptbahnhof ankamen, wartete schon das nächste Problem auf sie: denn der Bahnhof war abgeschlossen.

VfB-Fans überqueren Gleise am Hauptbahnhof Heilbronn

Ein Bahnsprecher bestätigte auf Nachfrage den Vorfall und teilte mit, dass der Heilbronner Bahnhof nachts zum Schutz vor Vandalismus immer von 1.40 Uhr bis 4 Uhr geschlossen sei. „Die letzte Bahn fährt planmäßig um 1 Uhr am Heilbronner Hauptbahnhof ein“, so der Sprecher. In dem Wissen, dass sich die Bahn verspäten könne, gebe es einen Puffer von 40 Minuten, bis der Bahnhof abgeschlossen werde.

Da der Metropolexpress jedoch mehr als 40 Minuten Verspätung hatte und erst um 1.55 Uhr am Hauptbahnhof in Heilbronn hielt, war der Bahnhof bei der Ankunft der VfB-Fans schon abgeschlossen. Laut dem Bahnsprecher verließen die Fahrgäste den Bahnhof „eigenständig“. In einem Video, das die Heilbronner Stimme auf Instagram veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie einige Fahrgäste die Gleise überqueren, um den Bahnhof zu verlassen.

Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass das Betreten der Bahngleise verboten ist und eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro nach sich ziehen kann. Die Bundespolizeiinspektion Stuttgart teilt auf Nachfrage mit: „In diesem Fall wurde durch das Betreten der Gleise der Reisenden der Bahnverkehr mutmaßlich nicht gefährdet, sodass von einer Ahndung der Ordnungswidrigkeit abgesehen werden kann, zumal der Bundespolizei keine Personalien der Reisenden vorliegen.“

Doch wie lässt sich eine Wiederholung des Vorfalls verhindern? „Wir prüfen derzeit, ob wir in Ausnahmesituationen etwas an den Schließungszeiten ändern“, so der Bahnsprecher – Ausgang offen.