Die Oldtimer-Auktion am Samstag ist ein Höhepunkt der Retro Classics. 52 Fahrzeuge vom VW Polo über Porsche 911 bis zum Ford Mustang Shelby werden versteigert. Zwei Autos sollen sechsstellige Preise erzielen. Die interessantesten Modelle im Überblick.
Die Oldtimer-Auktion lockt seit Jahren zahlreiche Besucher und Kaufinteressenten auf die Retro Classics. In Halle 1 der Stuttgarter Messe auf den Fildern kommen nach Angaben des Veranstalters in diesem Jahr 52 Autos unter den Hammer. Die Fahrzeuge, darunter „besondere Raritäten der Automobilgeschichte“, können dort am Classicbid-Stand besichtigt werden. Die Versteigerung beginnt am Samstagnachmittag um 15 Uhr.
Die Summen, die Verkäufer für ihre Autos erzielen wollen, reichen von 4000 Euro für einen VW Polo bis deutlich sechsstellig für zwei Fahrzeuge. Classicbid hat Alltags-, Sport- und Luxusfahrzeuge im Angebot der diesjährigen Auktion. Das Oldtimerauktionshaus mit Sitz im rheinland-pfälzischen Grolsheim bei Bingen veranstaltet seit 2016 die Live-Auktion auf der Retro Classics.
VW Polo mit niedrigstem Ausrufpreis bei der Retro Classics
Das Auto mit dem niedrigsten Ausrufpreis ist ein VW Polo Coupé; der Ausrufpreis ist der Preis, den der Verkäufer gerne erzielen möchte. Für den 75-PS-Polo, Baujahr 1983, mit 21 100 Kilometern, hätte der aktuell zweite Halter des Fahrzeugs gerne 4000 Euro. Der VW mit Perlmutt-Sonderlackierung und manuellem Stahlschiebedach ist laut Classicbid in einem „nahezu mängelfreien optischen und technischen Gesamtzustand“.
Der Audi Quattro ist eine Legende. Classicbid hat nach eigenen Angaben ein ganz besonderes Exemplar für die Retro Classics dabei: einen „seltenen Audi quattro Typ 85 in kompromissloser Rallyeausstattung“. Fünfzylinder-Turbomotor, 280 PS, Fünf-Gang-Schaltgetriebe mit Sportkupplung, deutsche Erstzulassung 1982. Für Liebhaber des Fahrzeugs interessant sind beispielsweise das zeitgemäße 1981er Werksrallyedesign, der Werksnachbau der Sicherheitszelle, VDO Zusatzanzeigeinstrumente und ein vergrößerter Heckspoiler mit Ölkühler.
+++ Diese beiden Autos und weitere interessante Fahrzeuge aus verschiedenen Jahrzehnten sehen Sie in unserer Bildergalerie. +++
Modelle von Mercedes und Porsche verkaufen sich bei einer Oldtimer-Auktion erfahrungsgemäß gut. Classicbid hat dementsprechend einige Fahrzeuge aus Stuttgart für die Veranstaltung in Stuttgart mitgebracht. 2023 war ein grüner Porsche aus dem Jahr 1968 das teuerste Fahrzeug; der 911er ging für 77 300 Euro weg. Im vergangenen Jahr war das teuerste versteigerte Fahrzeug der Auktion allerdings ein roter Ferrari Mondial T Pininfarina, Baujahr 1990. Das V8-Cabrio, lackiert in der traditionellen Ferrari-Lackierung „Rosso Corsa“, wechselte inklusive dem für Liebhaber wichtigen originalen Werkzeugkoffer aus Leder für knapp 60 000 Euro den Besitzer.
In diesem Jahr kommt unter anderem eine Mercedes S-Klasse aus dem Jahre 1977 unter den Hammer. Der Mercedes-Benz 450 SEL (W116) mit Automatikgetriebe, einer Achtzylindermaschine mit 217 PS und „abgelesen 327 307 Kilometern“ auf dem Tacho hat eine deutsche Zulassung; der Ausrufpreis des laut Classicbid „komplett aufwendig restaurierten“ Oldies liegt bei 14 000 Euro.
Ein weiterer Klassiker aus schwäbischer Produktion dürfte für Aufsehen sorgen: ein Porsche 911 T 2,2 Sportomatic, orange, mit legendären Fuchsfelgen, Baujahr 1970, zwei Halter. Das Fahrzeug mit Sechszylinder-Boxer-Motor und 125 PS hat eine deutsche Erstzulassung. Die damaligen Extras sind laut Classicbid „heute noch Original: Ledersitze, Lederlenkrad, Radio Becker Mexico, fünf Fuchsfelgen“. Der 911 Touring „präsentiert sich in einem hervorragenden Gesamtzustand mit lückenloser Historie, dokumentiert durch Originaldokumente und Fotos“, so Classicbid. 80 000 Euro möchte der Besitzer gerne erzielen.
Ein Ford Mustang und ein Rolls Royce sollen Höchstwerte einbringen
Für zwei der zur Versteigerung anstehenden Autos soll es finanziell ganz hoch hinaus gehen. Die Besitzer streben jeweils deutlich sechsstellige Preise an. Ein laut Classicbid „original Ford Mustang Fastback Shelby GT 350“, Baujahr 1968 in den USA, soll für 150 000 Euro weggehen. Der V8 mit einer 4,9-Liter-Maschine und 250 PS wurde von Automatik- auf Schaltgetriebe umgebaut. Für Liebhaber interessant ist die Original-Signatur von Carroll Shelby, einem erfolgreichen US-Rennfahrer in den 1950er Jahren, auf dem Handschuhkastendeckel.
Das andere Fahrzeug im sechsstelligen Bereich soll nach den Vorstellungen des Besitzers für den höchsten Preis auf der Auktion sorgen: Ein Rolls Royce Phantom VII Coupé, Baujahr 2011, könnte für 207 000 Euro den Besitzer wechseln. Luxus pur bietet das Fahrzeug mit einer 6,75 Liter-Maschine, die 460 PS leistet. Das zeigt sich unter anderem im „Dachhimmel in Leder inklusive Sternenhimmel, stufenlos dimmbar“.
So funktioniert die Auktion auf der Retro Classics Stuttgart
- Wer an der Auktion teilnehmen will, kann sich am Samstag vor dem Auktionsstart um 15 Uhr am Classicbid-Stand in Halle 1 registrieren, auch im Internet kann mitgeboten werden; Informationen unter www.classicbid.de
- Bleibt das Höchstgebot unter Ausruf, also erzielt ein Fahrzeug nicht den Preis, den der Verkäufer sich vorgestellt hat, erfolgt der Zuschlag „unter Vorbehalt“. Dann ist die Zustimmung des Eigentümers erforderlich
- Ist in der Auktion der Ausruf erreicht oder überschritten, kommt der Kauf zustande
- Classicbid finanziert sich über den sogenannten Aufpreis: Verkäufer müssen fünf Prozent des Auktionspreises entrichten, Käufer zehn Prozent