Anastasia Simakova Foto: Eva Herschmann

Die 18-jährige Anastasia Simakova aus Russland bewirbt sich derzeit um die Aufnahme im Stützpunkt in Schmiden.

Noch wirkt Anastasia Simakova ein wenig verloren inmitten des Trubels des zweiten Wettkampftages der Deutschen Turnliga in der Sporthalle in Schmiden. Die 18-Jährige, geboren und aufgewachsen in Omsk in Russland, kam erst Ende Oktober in den Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik. Ihre Eltern waren über ein Spätaussiedlerprogramm vor einem Jahr nach Deutschland gekommen und leben seitdem in Nürnberg. In diesem Sommer folgte die Tochter nach, die 2019 bei den ersten Weltmeisterschaften der Juniorinnen in Moskau den Titel mit dem Seil gewann und mit dem russischen Nachwuchsteam Gold in der Nationenwertung holte. Nun bewirbt sich Anastasia Simakova, die seit drei Wochen auch einen deutschen Pass besitzt, um die Aufnahme in den Stützpunkt. „Ich würde gerne hier trainieren“, sagte die 18-Jährige, die derzeit im Internat wohnt.

Eine gute Gymnastin mit großem Talent

Am zweiten Wettkampftag der Turnliga am Samstag hat Anastasia Simakova für Eintracht Frankfurt geturnt. Eine Übung mit dem Reifen hat sie absolviert und 28,40 Punkte für die Hessen geholt. „Ich kann es besser“, sagte sie nach ihrem ersten Wettkampf seit langer Zeit. Sie habe Trainingsrückstand und sei noch nicht in Form, erklärte Yuliya Raskina, die in Schmiden die Einzelgymnastinnen trainiert. „Aber sie ist eine gute Gymnastin mit großem Talent.“ Auch Isabell Sawade, die deutsche Teamchefin, ist bereit, Anastasia Simakova eine Chance zu geben. „Noch fehlt jedoch der medizinische Check und die Freigabe aus Russland.“