Die Leuchtfiguren der Künstlergruppe Dundu und das VfB-Maskottchen Fritzle waren die Stars beim großen Laternenumzug in die MHP-Arena. Foto: Lichtgut

Trotz knapp verpasstem VfB-Heimsieg am Abend zuvor und Regen leuchteten am Montag viele Gesichter auf dem Weg in die MHP-Arena – im Licht unzähliger Laternen.

Der Hügel vor dem Mercedes-Benz-Museum in Bad Cannstatt glich einem Lichtermeer. Unzählige VfB-Fans waren am Martinstag zum großen Laternenumzug in Richtung Stadion gekommen. Noch bevor es losging, wurden schon die ersten Handys für Fotos gezückt. Die Maskottchen waren da: Carlotta vom Mercedes-Benz-Museum, das Fritzle vom VfB und Luftikus von der Elternzeitschrift „Luftballon“. Eltern fotografierten ihre Kinder und freuten sich mit ihnen an den Figuren.

 

Groß und Klein wärmten sich angesichts des kurz vor 17 Uhr einsetzenden Regens zunächst im Foyer des Museums auf, einige bastelten noch in letzter Minute fleißig Laternen für ihre Sprößlinge fertig, die es im Museum gab. Und andere schauten dem bunten Treiben in dem rot angestrahlten Gebäude zu. Aus Donzdorf war Marilena Reichert mit ihrer zweieinhalbjährigen Nichte angereist. „Ich bin gespannt, wie sie sich freut“, sagte sie. Auf wen? „Na, aufs Fritzle natürlich.“

Letztes Jahr schon war schon VfB-Fan Yakup Colak beim großen Laternenumzug in Bad Cannstatt. Da waren etwa 8000 Besucher dabei. „Ich hatte nicht gerechnet, dass so viele Leute kommen“, sagte er. Der Höhepunkt für ihn war das Stadion. Und da soll noch VfB-Legende Cacau auftreten, darauf freute er sich. „Ich gehe stets zu den Heimspielen und war zuletzt beim Champions League-Spiel“. Aus Esslingen waren Gülcan Canbolat mit dem siebenjährigen Cihan gekommen, ebenfalls großer Fritzle-Fan, wie er sagte. Zum ersten Mal dabei waren Sanela Stiller und VfB-Mitglied Manuel Walther mit der dreijährigen Celin. Sie freuten sich auf den Umzug und das Stadion.

Holger Laser: „Im Stadion riecht es noch nach Spiel“

Pünktlich um 17 Uhr ging das Bühnenprogramm am Fuße des Museums los, zu der das Mercedes-Benz-Museum mit dem VfB Stuttgart, dem Fritzle-Club, der Elternzeitung „Luftballon“ und dem Radiosender Die Neue 107.7 eingeladen hatte. Noch immer strömte nicht nur der Regen vom Himmel, sondern kamen auch Fans über die komplett abgesperrte Mercedesstraße vor dem Stadion spaziert – passend zum ungemütlichen Wetter ausgestattet mit Regenschirmen und -mänteln.

In der MHP-Arena warteten Ex-VfB-Spieler Cacau und das Maskottchen Fritzle auf die Teilnehmer des Umzugs. Foto: Fotoagentur Stuttg/Andreas Rosar

Stadionsprecher Holger Laser stellte mit Blick auf das knapp verlorene Sonntagsspiel des VfB fest, „unsere Jungs hätten es verdient gehabt“, aber er versprach den Besuchern, „es riecht noch nach Spiel“, wenn sie ins Stadion kommen. Kleine Laternenträger stellten auf der Bühne ihre gebastelten oder vom Vater hergestellten Leuchtobjekte vor, bevor besondere Lichtgestalten ihre Aufwartung machten als meterhohe beleuchtete Spaziergänger, gesteuert von der Künstlergruppe Dundu.

La-Ola-Wellen im Stadion mit 6500 Besuchern

Eine halbe Stunde später ging der Laternenumzug los - über die legendäre Cannstatter Kurve ins Stadion. Auch Musiker des Musikvereins Bad Cannstatt hatten sich zur Begleitung vorbereitet mit Liedern wie „St. Martin“ und „Ich geh mit meiner Laterne“. „Die Blechbläser haben dabei weniger mit dem Regen zu kämpfen als die Holzblasinstrumente“, sagte Posaunist Tilman Efinger.

Der Marsch durch den Regen wurde belohnt: In der MHP-Arena erwarteten die kleinen und großen VfB-Fans nicht nur die besondere Atmosphäre, sondern gemeinsames Singen, Musik und Feiern von Fans und Fußballspielern. Im Stadion feierten mehr als 6500 Besucherinnen und Besucher. „Wir freuen uns sehr, dass trotz des schlechten Wetters so viele gekommen sind“, sagte Friederike Valet, Sprecherin des Mercedes-Benz-Museums. Auch die Stimmung im Stadion sei sehr schön mit La-Ola-Wellen und einem Lichtermeer aus Handys und Laternen, bevor Laternenlieder gesungen wurden und Cacau seinen Auftritt hatte. Und das dann wieder im Trockenen, denn das Stadion ist ja überdacht.