Die Wahrnehmung davon, wann jemand als alt gilt, verändert sich. Das scheint nachrangig, doch zeigen Studien, wie sich diese Auffassung auf unsere Gesundheit auswirken kann.
Alle wollen alt werden, aber niemand will alt sein“, schreibt Elke Heidenreich in „Altern“, ihrem 2024 bei Hanser Berlin erschienenen Essay, der zum Bestseller wurde. Die Gesellschaft wird älter, das Alter geht uns alle an. Wie aber denken wir übers Altwerden? Und ab wann, glauben wir, ist man wirklich alt? Wenn das Erwerbsleben endet? Wenn wir auf Hilfe beim Treppensteigen angewiesen sind? Wenn wir zum hundertsten Mal zum gleichen Urlaubsort in Südtirol fahren? Oder schon dann, wenn uns die ersten grauen Haare wachsen? Wer Letzteres glaubt, könnte wie Rilke schon den Moment der Geburt als Anfang eines lebenslangen Sterbens begreifen. „Denn wir sind nur die Schale und das Blatt“, schrieb Rilke. „Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht.“