Das Stuttgarter Stammhaus der Kaufhauskette Breuninger. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Hinter den Kulissen der Stuttgarter Kaufhauskette Breuninger tobt ein unerbittlicher Streit darüber, wem Anteile am Unternehmen zustehen.

Stuttgart - Hinter den Kulissen der Stuttgarter Kaufhauskette Breuninger tobt ein unerbittlicher Streit darüber, wem Anteile am Unternehmen zustehen.

Nach Informationen unserer Zeitung hat sich nun auch noch Helga Breuninger, die Erbin des 1980 verstorbenen einstigen Firmenchefs Heinz Breuninger, eingeschaltet, obwohl sie mit dem Kaufhausgeschäft eigentlich gar nichts zu tun hat.

Hintergrund des Streits ist, dass die Unternehmensanteile bis 2004 mehrheitlich in einer Stiftung lagen. Als die fünf Vorstände die Stiftung 2004 auflösten, vereinbarten sie, dass jeder von ihnen an der Kaufhauskette beteiligt werden soll. Es kauften aber nur der langjährige Firmenchef Willem van Agtmael und Breuningers Testamentsvollstrecker Wienand Meilicke: Jeder übernahm 40 Prozent am Unternehmen.

Die verbleibenden drei Stiftungsvorstände – darunter auch der Stuttgarter Jurist Wolfgang Blumers – sollten bis 2011 ebenfalls beteiligt werden. 2011 aber entbrannte ein Streit um die Modalitäten der Beteiligung, und die drei ehemaligen Stiftungsvorstände gingen leer aus.

Daraufhin klagte Wolfgang Blumers vorm Stuttgarter Landgericht. Im Frühjahr urteilte das Gericht, dass Blumers zehn Prozent an der Kaufhauskette zustehen. Das Urteil ist einigermaßen spektakulär, da es keinen schriftlichen Vertrag darüber gibt, welchem Vorstand wie viel an Breuninger zusteht. Nun sagt Helga Breuninger, wenn dieser Anteil in Höhe von zehn Prozent irgendjemandem zusteht, dann ihrer Breuninger-Stiftung. Am 11. Juni hat sie Wolfgang Blumers per Brief aufgefordert, etwaige Ansprüche abzutreten. Da Blumers diesem Wunsch nicht nachgekommen ist, hat sie ihn am Landgericht Stuttgart verklagt.

Die Klage sei kein Grund zur Beunruhigung, sagte Blumers’ Anwalt Alexander Burger von der Kanzlei Binz & Partner.