Am Leitner-Steg sollten ursprünglich die Ausgleichsflächen für das Königin-Katharina-Stift entstehen Foto: Leif Piechowski

Das Königin-Katharina-Stift an der Schillerstraße verliert zeitweise seinen Pausenhof und Sportflächen. Grund sind die Bauarbeiten für Stuttgart 21.

Stuttgart - Das Königin-Katharina-Stift an der Schillerstraße verliert zeitweise seinen Pausenhof und Sportflächen. Grund sind die Bauarbeiten für Stuttgart 21. Im Untergrund neben dem Schulgebäude verläuft der Nesenbach-Abwasserkanal. Er muss zum Bau des Tiefbahnhofs verlegt werden. Die Bahn will für diese Arbeiten von Dezember 2013 an den Pausenhof und Lehrer-Stellplätze in Beschlag nehmen. Der Schule war vor einigen Jahren eine Fläche im Schlossgarten direkt neben dem Leitner-Steg als Ersatz-Pausenhof zugewiesen worden. Dafür sollten dort Bäume fallen. In diesen fand sich aber der streng geschützte Juchtenkäfer. Der Ausweich-Standort ist damit nicht mehr nutzbar.

Als Ersatz für den Ersatz ist nun eine Fläche auf dem Rasen vor dem Schauspielhaus vorgesehen. Auf 1300 Quadratmetern, erfuhr der Technikausschuss des Gemeinderats am Dienstag, solle Schotter und Kunstrasen aufgebracht und die Fläche von einem bis zu 4,50 Meter hohen Ballfangzaun umgeben werden, damit dort wie auf dem Schulhof gekickt werden kann. „Der Wunsch nach der Sportfläche kommt von uns“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD). Diesen unterstützen die Fraktionen, der vorgesehene Ort sei aber ungeeignet. Der Platz dürfe nicht derart umzäunt werden, sagte SPD-Fraktionschefin Roswitha Blind, „wir wollen kein Schulkindergefängnis“.

Auch den Fraktionschefs Alexander Kotz (CDU), und Peter Pätzold (Grüne) missfiel die Planung. Veronika Kienzle (Grüne), Bezirksvorsteherin für die Stadtmitte, empfiehlt, für die Schüler des Katharina-Stifts Flächen der nahen Neckar-Realschule zu reaktivieren. Die Schule steht nach dem Umzug leer. Das Kolping-Bildungswerk will sie anmieten. Bei derartigen Platzproblemen habe der städtische Bedarf Vorrang, sagte Kienzle. Pausenhof und Sportflächen der alten Realschule könnten während der Bauzeit trotz des weiteren Weges von den Gymnasiasten genutzt werden.