
Der Internationale Frauentag am 8. März 2025 steht unter dem globalen Motto „For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment.“ („Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung.“). Das Thema rückt die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit in den Mittelpunkt und fordert dazu auf, Gleichstellung als Grundlage für gesellschaftlichen Fortschritt zu begreifen. Der Frauentag erinnert daran, dass trotz zahlreicher Errungenschaften weiterhin strukturelle Ungleichheiten bestehen, die es zu überwinden gilt.
Der Internationale Frauentag 2025 ist mehr als ein Gedenktag er ist ein Weckruf. Noch immer gibt es viel zu tun, um echte Gleichstellung zu erreichen. Das Engagement von Frauenbewegungen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen zeigt: Fortschritt ist möglich, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln. Der 8. März sollte nicht nur ein Tag des Rückblicks sein, sondern ein Tag der Veränderung - für eine gerechtere Zukunft für alle Frauen und Mädchen.

Historische Wurzeln des Frauentags
Die Ursprünge des Internationalen Frauentags reichen ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Inspiriert von der Arbeiterinnenbewegung in den USA, forderten Frauen weltweit bessere Arbeitsbedingungen, das Wahlrecht und die rechtliche Gleichstellung. Erstmals fand der Frauentag 1911 in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und der Schweiz statt. 1921 wurde das Datum auf den 8. März festgelegt, ein Symbol für den Kampf um Frauenrechte, das seither weltweit begangen wird.
Heute ist der Frauentag mehr als ein historischer Meilenstein er ist ein jährlicher Appell, Errungenschaften zu würdigen und bestehende Ungleichheiten anzusprechen.
Denn in vielen Bereichen des gesellschaftlichen und beruflichen Lebens sind Frauen noch immer benachteiligt.
Aktuelle Herausforderungen und Forderungen
Trotz Fortschritten bleibt die Gleichstellung der Geschlechter in vielen Bereichen unvollständig. Frauen verdienen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert und leisten einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeit. Auch geschlechtsspezifische Gewalt bleibt eine reale Bedrohung, die entschlossen bekämpft werden muss.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft 2025 anlässlich des Weltfrauentags dazu auf, strukturelle Benachteiligungen endlich zu beseitigen.
Unter dem Motto „Machen Sie, was nötig ist!“ fordert der DGB die Bundesregierung dazu auf, Gesetze zur Gleichstellung konsequent umzusetzen und die Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt zu verbessern.
Zu den zentralen Forderungen gehören:
• Gleicher Lohn für gleiche Arbeit Die Gender Pay Gap muss geschlossen werden.
• Mehr Frauen in Führungspositionen Quoten und Mentoring-Programme sollen den Zugang erleichtern. • Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt - Stärkere gesetzliche Maßnahmen und Unterstützungsangebote für Betroffene.
• Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie - Der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten und flexiblere Arbeitsmodelle sind essenziell.
Veranstaltungen in Stuttgart zum Frauentag
Auch in Stuttgart finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die sich mit dem Thema Gleichstellung befassen.
Im Fokus stehen Chancengleichheit, Frauen*Gesundheit und Empowerment.
Und der Veranstaltungsreigen ist nicht auf den 8. März beschränkt, sondern geht darüber hinaus. Mehr als 20 Vorträge, Workshops, Filme und Konzerte greifen zwischen Februar und April 2025 geschlechtersensible Themen wie politische Teilhabe, Sorgearbeit, Gesundheit und Finanzen auf und laden das Stuttgarter Publikum zum Nachdenken und Diskutieren ein. So bietet das Stuttgarter Rathaus am 8. März einen Thementag zur Frauen*Gesundheit, der sich mit Gender-Medizin, Mental Load und Menopause auseinandersetzt.
Zudem gibt es Initiativen wie „Frauen stärken Stadtteile“, die sich für eine stärkere gesellschaftliche Teilhabe von Frauen in verschiedenen Stadtteilen Stuttgarts einsetzen.
Am Dienstag, 11. März, heißt es „Stadt der Frauen“ Stadt für Alle“. Die gendergerechte Perspektive auf Stadt, Infrastruktur und Mobilität ist für die Zukunft von Städten und Gemeinden von größter Bedeutung. Wie sieht eine gendergerechte und fürsorgende Stadtplanung aus? Damit befassen sich die Teilnehmerinnen von 13 bis 17 Uhr im Haus der Katholischen Kirche, Königstraße (Anmeldung per Mail an lisa.karle@ev-akademie-boll.de).
Zum Equal Pay Day: „Liebling, lass uns über Geld sprechen“ passt der Vortrag für Frauen am Mittwoch, 12. März, von 17.30 bis 19 Uhr im Haus der Katholischen Kirche. Finanzen sind ein heikles Thema in Beziehungen. Darf man über Geld sprechen? Wie macht man das? Und was hat das mit dem Money-Mindset zu tun? Finanzexpertin Jutta Büttner führt in die Kunst der Verhandlungen innerhalb der Familie ein (Anmeldung info@kbw-stuttgart.de).
„Frauen stärken Stadtteile“ ist das Vernetzungstreffen für Frauen am Freitag, 14. März, von 14 bis 17 Uhr im Stadtpalais überschrieben. Frauen übernehmen nämlich in den Bezirken und Stadtteilen einen maßgeblichen Anteil des freiwilligen Engagements bei Vereinen und Stadtteil-Initiativen, in Kirchengemeinden und bei konkreten Projekten wie Stadtteilfesten. Dennoch steht das Engagement von Frauen viel zu selten im Rampenlicht (Anmeldung unter https://stadtteilvernetzerstuttgart.de/netzwerkstatt ).
Bedeutung des Mottos 2025
„For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment.“ Das diesjährige Motto des Frauentags unterstreicht, dass Gleichstellung kein Privileg, sondern ein Grundrecht ist. Frauen und Mädchen weltweit erleben Diskriminierung in Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft.
Der Kampf für Gleichstellung endet nicht mit gesetzlichen Reformen - er muss täglich geführt werden, sei es in den Unternehmen, in der Politik oder im Privaten. Denn Investitionen in Frauen sind Investitionen in die Zukunft. Studien zeigen übrigens, dass Gesellschaften mit einer höheren Gleichstellung wirtschaftlich stabiler, sozial gerechter und innovativer sind. Daher ist es entscheidend, dass Frauen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Berufschancen und finanziellen Ressourcen erhalten.